Tsipras gibt Syriza-Vorsitz ab: Ende der Ära Tsipras
Der griechische Ex-Premier Alexis Tsipras zieht Konsequenzen aus der Wahlniederlage und kündigt seinen Rückzug vom Vorsitz an.
Athen dpa | Nach der schweren Wahlniederlage der linken Partei Syriza bei den griechischen Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag hat Parteichef Alexis Tsipras seinen Rückzug vom Vorsitz angekündigt. Er werde bei den anstehenden Vorstandswahlen nicht mehr kandidieren, sagte Tsipras am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Athen.
Tsipras hatte bereits bei der Parlamentswahl im Mai eine schwere Niederlage verzeichnet: Syriza, mit der er Griechenland von 2015 bis 2019 als Ministerpräsident durch die schwere Finanzkrise führte, brach um mehr als 11,5 Prozentpunkte auf 20 Prozent der Stimmen ab. Bei der zweiten Wahl am vergangenen Sonntag rutschte die Syriza weiter auf 17,8 Prozent ab. Es war die fünfte Wahl in Folge die Tsipras verlor.
Tsipras kündigte an, dass er als Politiker dabei bleibe. „So paradox es scheint: Das schlechte Wahlergebnis kann für Syriza auch ein Neuanfang sein“, sagte er. Die Partei war seit 2012 stark auf ihn zugeschnitten, ein ernsthafter Nachfolger wurde nie aufgebaut. Zwar gibt es bekannte und beliebte in den Reihen der Führungsspitze, aber keiner hat sich bisher in Position gebracht. So könnte es sein, dass viele Parteimitglieder an den bisherigen Chef Tsipras appellieren, doch noch als Spitzenkraft weiterzumachen.
Leser*innenkommentare
Philippe Ressing
...tja was kommt dann? In Griechenland sind die Parteien vor allem personalisierte Wahlvereine, die den jeweiligen Chef auf den Schild heben. Basisarbeit, politische Konzepte - Fehlanzeige.... Solange es nicht gelingt, die Leute dazu zu bekommen, selber aktiv zu werden, ändert sich nix - nur der Name des 'Leaders'.......