Trumps Wunschkandidatin für die UN: Heather Nauert tritt doch nicht an
Die Außenamtssprecherin hat ihre Kandidatur als US-Botschafterin bei der UN zurückgezogen. Die Opposition hatte ihre mangelnde Kompetenz vorgeworfen.
WASHINGTON afp | Die von US-Präsident Donald Trump als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen vorgesehene Außenamtssprecherin Heather Nauert hat ihre Kandidatur überraschend zurückgezogen. Sie bewerbe sich nicht länger für den Posten, erklärte Nauert am Samstag (Ortszeit). Die vergangenen zwei Monate seit ihrer Nominierung seien für ihre Familie eine Strapaze gewesen, schrieb Nauert zur Begründung. Die Opposition hatte der 49-Jährigen mangelnde außenpolitische Erfahrung vorgeworfen.
Ihr Rückzug erfolge „im Interesse meiner Familie“ erklärte Nauert. Vorausgegangen war wochenlange Kritik und Spott an Trumps Personalentscheidung. Nauert war früher Moderatorin des Trump-freundlichen konservativen Fernsehsenders Fox News und hatte bis zu ihrer Ernennung als Außenamtssprecherin vor zwei Jahren keinerlei außenpolitische Erfahrung gesammelt.
Nauerts abrupter Rückzug kam dennoch überraschend, da die Bestätigung ihrer Kandidatur angesichts der Mehrheit der Republikaner im Senat als Formsache erschien. Die Nachrichtenagentur Bloomberg News berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, ein Hintergrundcheck durch das Weiße Haus habe ergeben, dass Nauert ein ausländisches Kindermädchen beschäftigte, dass sich zwar legal in den USA aufhielt, aber keine Arbeitsgenehmigung hatte. Seine harte Haltung in Fragen der Einwanderung ist ein Markenzeichen von Präsident Trump.
Der Posten des US-Botschafters bei der UNO ist seit dem Jahreswechsel vakant. Die bisherige Botschafterin Nikki Haley war freiwillig aus dem Amt geschieden. Der stellvertretende Außenamtssprecher Robert Palladino erklärte, Trump werde schon bald seinen neuen Kandidaten bekannt geben. Außenminister Mike Pompeo erklärte, er habe „großen Respekt“ für Nauerts „persönliche Entscheidung“ zum Rückzug.
Leser*innenkommentare
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Was ist denn jetzt los?
Seit wann ist mangelnde Kompetenz ein Hinderungsgrund, um politische Ämter zu übernehmen? Oft ist das Gegenteil der Fall. Man schaue sich mal hier im eigenen Haus um - und stelle fest: Inkompetenz ist ein Türöffner par exzellence. Müssten Politiker jetzt Kompetenznachweise führen, könnten die Parlamente als Abenteuerspielplätze genutzt werden. Oder als Biotope. :-)
danny schneider
@76530 (Profil gelöscht) Wahrscheinlich sucht man jemand der die Vorgängerin noch unterbietet,... Andererseits zieht Donald so Leute ja magisch an