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Trügerische Hoffnung

betr.: „Die Post geht nicht ab“, taz.mag vom 14. 12. 02

Schön leitet die Autorin ein: Skandal, das Versandhandelsverbot sei aus der Pornografiedebatte ausgeklammert, und das bis heute! Gelungen satirisch, freut sich die Leserin, möge es so weitergehen, schade aber, das war es.

Es folgt das bekannte Plädoyer für die „Befreiung“ des Marktes, das in diesem Fall zu ganz wunderbaren Pornos für Frauen führen soll. Trügerische Hoffnung. Die Leserin erkennt, dass das Studium der Kulturwissenschaft und die Arbeit bei Beate Uhse TV nicht zwingend Kenntnisse über das Wesen des kapitalistischen Marktes vermitteln.

Die abschließende Frage der Autorin „Ist die explizite Lust der Frauen in diesem Land vielleicht gar nicht erwünscht?“ versöhnt jedoch und soll mit Blick auf das „Explizite“, hier das abgebildete Foto – aus einem Bäuerinnenporno? –, nicht unbeantwortet bleiben: Ja, wir wollen den freien Versandhandel für ganz tolle Frauen-Hardcorepornos! (Das drucke ich mir aufs T-Shirt! Entgegen dem Titel ist der Artikel, mit dem die taz-Redaktion hier eine ganze Seite gefüllt hat, kein Plädoyer für die Liberalisierung des Pornografiegesetzes, sondern eher ein Bewerbungsschreiben bzw. Stellengesuch adressiert an den Pornohandel und somit auf der falschen taz-Seite. Passte da nicht, war zu groß?

ANDREA WULFMEYER, Bochum

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