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Trend Fleischloses EssenVoll-Öko heißt jetzt Veggie

Fleischloses und veganes Essen wird vor allem von jungen Leuten geschätzt. Der Markt passt sich an – und ein paar Lebensmittelskandale gibt es auch schon.

Geht immer, auch für vegetarisch-vegan Essende: Mais. Bild: Stephen de Polo | CC-BY

DORTMUND taz | Verkehrte Welt: Die Dortmunder Innenstadt ist brechend voll, doch kaum ein Kunde besucht Stachi's City Grill. Gegen den geballten Auflauf der Veganer kommt die Wurstschmiede nicht an. Der Veggie Street Day, das Oktoberfest der Fleischlosen in Deutschland, lockt mit "Veggie-Schnitzel", "Veggie-Burger" und "Veggie-Wurst". Die Schlange der Kunden will kein Ende nehmen. Laut Veranstaltern waren noch nie so viele Besucher auf dem Straßenfest. Insgesamt sollen es 9.000 sein.

Silke Bott vom Vegetarierbund Deutschland (Vebu) bedankt sich bei der Fleischindustrie: "Deren Skandale bringen uns neue Mitglieder." Allein seit Anfang dieses Jahres sei die Zahl der Vebu-Mitglieder um 30 Prozent auf rund 4.000 gestiegen.

Und das Potenzial ist noch bedeutend größer: 6 Millionen Vegetarier zählt der Vebu in Deutschland derzeit, 600.000 davon sind Veganer. Tendenz: steigend. Teilzeitvegetarier gibt es einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge bereits 42 Millionen.

Tunnelohrringe, Piercings und Dreadlocks

Die Idee eines Volksfests passt da ganz gut – auch wenn die Gäste nicht dem Schunkelschema entsprechen. Sie tragen schwarze Shirts, gern auch Tunnelohrringe, Piercings und Dreadlocks. "Vegan zu leben ist vor allem bei kritischen jungen Menschen trendy", sagt Vebu-Geschäftsführer Sebastian Zösch. Die ältere Generation steht in der Szene eher für Klimawandel und Massentierhaltung.

Und die Jungen wollen die Alten überzeugen. Deshalb sieht die vegane Wurst nicht nur so ähnlich aus wie die echte, sie ist ihr auch im Geschmack immer ähnlicher geworden. "Vielen Menschen macht das den Umstieg leichter", sagt die junge Verkäuferin vom Stand "Vegan Wonderland".

Der Markt hat längst reagiert. Vor Kurzem hat der erste vegane Supermarkt in Dortmund eröffnet. Auch in Berlin bietet seit Juli der Laden "Veganz" alles an, was ohne ist: ohne Tierversuche, ohne Ei, ohne Laktose und – selbstredend – ohne Fleisch. Allein in der Hauptstadt haben laut Vebu in den vergangenen drei Jahren sieben vegane Restaurants eröffnet. Auch jenseits der Nischenläden wird das vegetarische und vegane Sortiment größer. Die Preise sinken.

Lebensmittelskandale

Und die Qualität? Auch wenn die Überzeugten nicht gern darüber reden: Die Veganerszene hat ihre Lebensmittelskandale. Anfang des Jahres veröffentlichte Ökotest Ergebnisse entsprechender Analysen von veganem Fastfood. Die Funde: Weichmacher in zwei Biogerichten, in einem davon auch Pestizide, außerdem in drei Fleischimitaten Gensoja. Vebu-Geschäftsführer Zösch winkt ab: "Nach wie vor ist das Risiko für Lebensmittelskandale beim Fleisch viel höher."

Und so zeigen sich die Veganer selbstbewusst. Auf der Bühne hieven Kraftsportler vom "Vegan Strength Team" 190 Kilo. Zwei szenebekannte Rapper fordern mehr Tierrechte: "One love, one struggle, one fight." Die früher als "Spaßbremsen" und "Voll-Ökos" Geschmähten fühlen sich heute obenauf.

Im Februar veranstaltete der Vegetarierbund zum ersten Mal die Messe "Veggie World" für "vegetarischen Lifestyle" in Wiesbaden. Dort stellte auch die Firma Valess aus, die zum Milchkonzern Friesland Campina gehört und Fleischalternativen auf Basis von Milch herstellt. Die Teilnahme provozierte Protest der Veganen Gesellschaft Deutschland, die Friesland Campina Massentierhaltung vorwirft. Im Herbst will der Verein daher eine eigene Messe mit dem Titel "Vegan Fach" veranstalten.

Auf dem Veggie Street Day ist vom internen Streit nichts zu merken. Harmonie geht an diesem Tag vor. Und sogar der Wirt von Stachi's City Grill lächelt milde. Für heute überlässt er den Veganern das Feld.

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34 Kommentare

 / 
  • F
    Fleischschnecke

    Das ganze hier erinnert an die Affäre der sog. "Islamkarikaturen". Die Veganisten spielen stets die beleidigte Leber-...nee... Tofuwurst.

  • W
    waldzwerg

    @ dr. WATSON ,sehr niedlich solche kindlichen verallgemeinerungen . na das hast du es ja den verbrecherischen tofuessern mal richtig gezeigt. früher als der mensch noch über wald und wiesen zog, um seine nahrung zu finden ,war der anteil der nahrung in nur 20% fleisch und 80% pflanzen geteilt !wer oder was denaturiert ist fragt sich hier.

  • W
    Watson

    Die vegane Massengesellschaft bringt keine Qualitäten hervor, sondern nur industrielle vegane Nachbildungen von industrieller Fleischware. Eine eigenständige und grundlegende Idee von veritabler, ökologischer, veganer Nahrung ist in der modegeilen Veganszene nur wenig bis gar nicht vorhanden. Gefressen wird alles, wo vegan drauf steht, auch wenn es nur sättigt und komplett denaturiert ist.

    Dem Durchschnittsveganer, der es mit dem eigenständigen Denken ohnehin nicht hat, ist das völlig egal. Hip ist was die andern geil finden. Eine feine, wenn auch hirnlose Unterschichtengesellschaft der andern Art.

  • D
    DickerHals

    Vebu-Geschäftsführer Zösch winkt ab: "Nach wie vor ist das Risiko für Lebensmittelskandale beim Fleisch viel höher."

     

    Wenn ich so ein Dummgeschwätz schon lese.

     

    Das Schlechte wird dadurch nicht besser, indem man auf noch Schlechteres zeigt!

  • G
    grafinger

    Oops, da fehlte natürlich die Einschränkung dass "weitestgehend entalkoholisiertes" Bier halal ist (Bezug:http://www.asslema.com/forum/islam-im-alltag/6787-ist-alkoholfreies-bier-erlaubt.html)

    Mes culpa,

     

    grafinger

  • T
    Tierfreund

    @Tadeusz Kantor

    In einigen Deiner Ausssagen stimme ich mit Dir überein.

    Außerdem nennen sich viele Fleischesser " Tierfreunde".

    Ich bin ein Tierfreund und lebe es auch. Ich könnte niemals meine Freunde essen.

  • G
    grafinger

    @"bedicee":

    Die Klärung des Weins oder die Stabilisierung des Bieres mit Haussenblase (Fischprodukt) oder die Etikettierung mit tierischem Caseinleim ist schon seit langem nicht mehr üblich. Nur weil es in alten Büchern steht und ein paar "Experten" das aus Unkenntnis kritiklos übernehmen und weiter verbreiten wird davon noch geschwafelt.

    Das nach dem Reiheitsgebot gebraute Bier ist und bleibt vegan und halal.

    Wenn Mälzerei und Brauerei die Produktion terminlich abstimmen ist es sogar koscher.

  • TV
    Teilzeit Veggie

    Warum muss den Fleisch immer aus toten Tieren bestehen? Das Fleisch der Tomate oder der Melone besteht ja auch aus Pflanzen und bezeichnet einfach den festeren Teil des entsprechenden Nahrungsmittels. Fleisch ist einfach eine Beschreibung der Konsistenz und auch aus Planzen machbar. Ist doch viel besser und gesünder.

    Grüße

    Teilzeit Veggie

  • B
    bedicee

    @grafinger

     

    Ich schätze nicht, dass dein Wein vegan ist. Dein Bier vielleicht schon eher, aber auch nicht zwingend.

  • G
    grafinger

    JAWOLL! Ich bin auch ein "Teilzeitveganer"!

    Mein Kaffee, Bier und Wein sind strikt vegan und was ich höchstens drei Mal am Tag an Milchprodukten konsumiere ist nicht der Rede wert. Fleisch? Na ja, wenn es von mir selbst erlegt zerwirkt und verarbeitet wurde ist es doch eigentlich kein richtig böses Fleisch, oder?

    Aber jetzt mal im Ernst:

    Der Reiz am Fleisch liegt nicht in den homogenisierten und/oder pyrolysierten Produkten (Schnitzel; Wurst) sondern am rohen Fleisch.

    Wenn mir einer ein wirklich gutes Rezept für vegetarischen oder veganen Tartar überlässt esse ich kein Fleisch mehr.

    Versprochen!

    Und Bambi wird in Zukunft an Altersschwäche oder Strahlenpilz sterben!

  • D
    deviant

    "Teilzeitvegetarier", dieser Begriff bringt mich immer zum lachen.

     

    Was ist ein "Teilzeitvegetarier"? Einer, der bei jeder Mahlzeit ohne Fleisch die Krätze kriegt, aber immerhin während er schläft und zwischen den Mahlzeiten auf Fleisch verzichtet? Er isst ja dann quasi nur wenige Stunden am Tag Fleisch=Teilzeit.

    Oder fastende Muslime, die ja tagsüber kein Fleisch essen?

    Oder doch sowas wie meine Eltern, die noch nicht vollständig zum Vegetarismus konvertiert sind, aber immerhin einen Anfang gemacht haben und an Wochentagen auf Fleisch verzichten?

  • D
    Denkblockaden

    machen unfrei und führen zu Leid.

    Toll, dass es Leute gibt die an der Wahrheit interessiert sind und sie leben. Weiter so!

  • M
    Marco

    Es macht glücklich, sich friedlich (vegan) zu leben. Und es gibt immer mehr Menschen, die so denken.

  • MV
    misi van dyck

    vegan hat nicht zwingend etwas mit öko zu tun, auch wenn die vegane gesellschaft deutschland das gerne so vermittelt: vegan = vorzugsweise bio/öko whatever. die vegane gesellschaft ist aber nicht die vegane bewegung, und man sollte ihr auch nicht die (alleinige) definitionsmacht überlassen, weder der veganen gesellschaft deutschland noch der anderen veganen gesellschaft aka zwei-mann-show.

  • B
    Banta

    Fleisch ist auch mariniert und gewürzt, auch in der Bratwurst mit Fleisch sind Gewürze...

     

    Wurst ist sehr lecker, ich esse aber keine Tierprodukte. Deswegen greife ich gern ab und zu auf ein Produkt zurück, dass es seit Jahrtausenden bereits in der asiatischen Küche gibt, nämlich Tofu oder Seitan, erhältlich gewürzt wie Wurst, und esse die Wurst mit ordentlich scharfem Senf, gern auch vom Grill. Hmmmm! Ist für mich keineswegs ein "Ersatzprodukt", sondern ein sehr leckeres Nahrungsmittel, das zu einem Grillfest oder auch so mal zum Mittagessen mit frischem Kartoffelpüree und Gurkensalat einfach dazugehört.

  • G
    Genussmensch

    Tausende fleischhuldigende Volksfeste finden überall in der Republik beihnahe täglich statt. Wird hier in einem äußerst gelungenem Artikel über ein Fest des fleischlosen Genusses berichtet, so gehen die Wurstschützer auf die Barrikaden, sprechen von ideologischem Karneval. Werden einmal die Verhältnisse betrachtet, so kann ich solche Reaktionen selbst nur als karnevalesk bezeichnen. Und ideologisch obendrein, denn das Fleischessen wurde hier noch keinem abgesprochen. Aber es ist schon klar, wir sind ja die kranke und abnormale Minderheit, wir müssen uns anpassen.

  • H
    Himugüegeli

    @ Kati

     

    Ich esse gerne Fleisch und wenn "Idealisten" eine "bessere" Welt schaffen wollen, ging es meistens in die Hose. Darum, esst einfach kein Fleisch wenn ihr es nicht mögt und lasst die Anderen in Frieden...

  • DD
    Damian Duchamps

    Schöner Bericht zum Veggie Street Day in Dortmund.

     

    @Fleischesser Wurst hat nicht so sehr etwas mit dem Inhalt als der Form zu tun. Beispiel dafür ist z.B. die Erbswurst. Von daher sehe ich kein Problem darin, auch vegane oder vegetarische Produkte in dieser Form entsprechend zu bezeichnen. Vielen Menschen macht das die Sache leichter, wenn sie umsteigen wollen, denn nicht alles fällt der Verzicht leicht von den Essgewohnheiten her.

     

    Etwas kritisch sehe ich den zitierten Ausspruch des Vebu-Geschäftsführer Sebastian Zösch, "Vegan zu leben ist vor allem bei kritischen jungen Menschen trendy". Ist es einfach nur "trendy", dann wäre es vorübergehend "in" und ließe erwarten, dass die jungen Menschen irgendwann wieder Abstand davon nehmen und sich "normal" ernähren. Mehrheitlich werden Leute, die sich für ein vegatarische oder vegane Lebensweise entschieden haben, sicher dabei bleiben solange sie essen.

  • P
    Pflanzenfresser

    @Fleischfresser

     

    Wurst ohne Fleisch zeigt doch, dass Fleisch überhaupt nicht nötig ist. Wer aus ethischen Gründen kein Fleisch ist, weil er nicht will, dass für ihn getötet und gequält wird, warum soll der nicht nach Wurst ohne Fleisch verlangen? Gerade bei Wurst entsteht der Geschmack doch ohnehin nur durch die Gewürze. Warum ist Du, Fleischesser, Wurst? Weil sie schmeckt oder weil sie Fleisch enthält? Wenn Du sie wegen des Geschmacks ist, spricht doch nichts gegen eine fleischlose Alternative. Wer gegen Massentierhaltung ist (in Deutschland stammen gerade mal 2% des Fleischs aus Biohaltung), der soll dazu stehen und aufhören Fleisch zu essen. Wer den Geschmack von Wurst dennoch mag, der soll auch dazu stehen und eben Veggiewurst essen.

  • AN
    Anna Nym

    Ich verstehe auch nicht, wieso Fleischesser immer so aggressiv gegenüber Veggis oder Veganern sind. Ich tippe da auch auf schlechtes Gewissen... Zumindest habe ich das Gefühl, dass immer, wenn jemand erfährt, dass ich Vegetarierin bin, er oder sie sicht rechtfertigen mit Sätzen "Eigentlich ess ich auch kaum Fleisch". Und das, obwohl ich keine Kritk geübt habe! (Nett dazu http://vebu.de/attachments/VEBU-Veggie-Bingo.pdf)

     

    Auch das Veggie-Wurst-Argument kommt ständig. Ich finde es haltlos. Ich esse seit dem ich acht bin kein Fleisch mehr, also nun seit über 19 Jahren und ich glaube nicht, dass ich es jemals mehr tun werde. Aber was ist daran auszusetzen, dass ich mir meine Tofuwurst kaufe? Die Kritik outet sich ziemlich schnell als Argumentationsfehler. Nur weil ich tierische Produkte v.a. unter den Gesichtspunkt der Massentierhaltung ablehne, bedeutet das noch lange nicht, dass ich nicht ein ähnliches Produkt zu mir nehmen kann.

  • SE
    Strange Ed

    Jeder Karneval ist ideologisch, ob er nun das Ideal einer tradierten Spaßgesellschaft transportiert oder kritische, zukunftsträchtige Ideen ist für dieses Siegel irrelevant, wobei mir zweiteres wesentlich lieber ist.

    Und dass man eine Veggie-Wurst nicht Wurst nennen soll ist mal echter Nonsense. Hätte sich da wer auch bei der Bennenung der Glühbirne aufgeregt, weil es keine essbare Birne ist? Übrigens sind Erdbeeren keine Beeren und Erdnüsse keine Nüsse. Viel Spaß bei der Entwirrung der deutschen Sprache.

    Beste Grüße.

  • P
    Pflanzenfresser

    Immer wieder lustig, wie sich Fleischfresser beim Thema Vegetarismus und Veganismus auf den Schlips getreten fühlen...

  • O
    oberideologe

    Warum soll man eine Wurst ohne Fleisch nicht Wurst nennen? Das ist deutsche Spießigkeit.

    @Michael: Was ist an Ideologie schlecht? Auch Demokratie war nur ne Ideologie, bevor sie dann auf einmal da war. Relax

  • U
    ullrik

    Lieber "Fleischesser",

     

    es soll Menschen geben, die kein Fleisch verzehren wollen, aus ethischen und nicht aus geschmacklichen Gründen.

    Ich zum Beispiel. Ich esse gerne "Schnitzel" und "Bratwurst". Woher nehmen Sie sich das Recht, mit das untersagen zu wollen?

  • S
    stepone

    @ Fleischesser:

     

    Eine "Wurst" ist nicht per se fleischhaltig, sondern eher eine geometrische Form: ein Zylinder mit Halbkugeln an den Enden. So gibt es auch die Bettwurst (ein langes wurstförmiges Kissen), die Erbswurst (die in Wurstform gebrachte trockene Erbsensuppe) und die, naja, Kackwurst.

  • A
    Arne

    @Fleischesser:

    Warum sollte jemand, der aus ethischen Gründen kein Fleisch isst, auf den Geschmack verzichten müssen?

    Jemand, der fleischlos essen will und deshalb eine Wurst verlangt, die kein Fleisch enthält... ich wüsste nicht, inwiefern, derjenige nicht dazu steht.

  • O
    Odenwaldhase

    @Fleischesser

     

    Das ist doch alles die berühmte "aber" Toleranz.

     

    Nach dem Motto:" isch bin ja so tolerant, aber... dann.. sollten die auch....!"

     

    Übrigens ist in vieler "echter" Wurst auch nicht sonderlich viel Fleisch drinnen.

    Und was ist mit der "IST MIR WURST!?"

    Wie soll man das dann alles in Zukunft nennen?

  • J
    Josha

    @ Kati: Danke. Das trifft es auf den Punkt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :)

  • TK
    Tadeusz Kantor

    Esst meine Freunde nicht!

    Tiere zu essen ist ein Anachronismus.

    Der moderne Mensch ernährt sich fleischlos.

    Die Fleischfresser unter den Menschen werden irgendwann aussterben.

    Und nein, es gibt keine 'Teilzeitvegetarier'.

    Ausserdem behaupte ich jetzt einfach mal, dass die sog. 'Vegie-Wurst' eine Erfindung der Lebensmittelindustrie ist.

    Wie üblich, wollen sie an den Vegetariern nur verdienen, den Anschluss nicht verlieren.

    Vegetarier kochen anders, sie brauchen auch keinen 'Psycho-Fleischersatz', wie Tofu-Burger, Tofu-Knacker oder Vegie-Würstel. Nebenbei, dieses Zeugs kann sowieso kein Mensch essen.

    Also nochmal, lasst meine Freunde leben!

  • K
    Kati

    @ Michael

    Ich zum Beispiel. Denn wenn man Idealist sein muss um eine bessere Welt zu schaffen, dann bin ich es gerne. Und um euer schlechtes Gewissen zu beruhigen nennt es ruhig ideologischen Karneval und beschwert euch über Begriffe wie Veggie-Wurst. Wenn ihr dann besser schlafen könnt...

  • M
    Michael

    Wer, in aller Welt, soll diesen ideologischen Karneval eigentlich ernst nehmen???

  • J
    Jens

    Muss man sich jetzt schon "Teilzeitvegetarier" nennen, wenn man gerne gutes Fleisch ist, dass aber in angepassten Mengen? Mir ist diese Polarisierung suspekt. Sicherlich essen viele viel zuviel Fleisch. Vegetarier fuehren zu einem Ausgleich. Ich finde, dass es besser ist, ein- zweimal die Woche gutes Fleisch auf dem Tisch zu haben und mich gesund und einheimisch zu ernähren. Deswegen bin ich noch lange kein "Teilzeitvegetarier" sonder schlicht und ergreifend ein Normalkostesser.

  • OS
    Oliver Schmidt

    Interessant an dem Artikel finde ich, dass die Meinungsbildner wie Ökotest für sich schon wieder einen ertragreichen Markt sehen. Wie Ökotest selbst bereits erklärte, sind die Leser selber schuld, wenn Sie mit dem Namen Öko irgendetwas verbinden. Sei es auch nur die naheliegende Annahme, man teste die Produkte nach ökologischen oder biologischen Gesichtspunkten. So gesehen kann auch eine Lebensversicherung Voll-Öko sein, wenn Sie keine Pestizide beinhaltet. Bei Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Bänker oder Anlagenberater, aber bitte nicht Ökotest.

    Frei nach Grönemeyer. Ich teste was, testen macht so viel Spass. Möchte einfach die Kohle seehen, das muß man doch versteehn.

  • F
    Fleischesser

    Alles klar, jeder soll das essen, was Ihm gut tut. Nur: Bitte ein essbares Gebilde ohne Fleisch nicht Wurst nennen, auch nicht Veggie-Wurst. Wenn man fleischlos essen will, dann soll man auch dazu stehen und nicht nach Wurst verlangen, die kein Fleisch enthält.