Treffen in Wien: Opec macht Öl knapper
Das Opec-Kartell hat nun eine Förderkürzung verkündet. Die Folgen für Benzin- und Heizölkunden sind noch nicht genau absehbar.
Das Ölkartell will im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag weniger produzieren. Das neue Limit soll bei 32,5 Millionen Barrel täglich liegen. Der Ölminister aus Katar, Mohammed Bin Saleh Al-Sada, sprach von einem „großen Erfolg“. Den größten Teil soll Saudi-Arabien tragen, der seine Produktion um 486.000 Barrel pro Tag reduziert. Die Vereinbarung kann nach sechs Monaten um den gleichen Zeitraum wieder verlängert werden.
Im Zuge der Diskussionen setzte Indonesien, das rund 700.000 Barrel Öl am Tag fördert, seine Opec-Mitgliedschaft aus. Das Land wollte als Netto-Importeur von Erdöl den Deal nicht mittragen. Den Anteil Indonesiens an der Reduzierung würden die anderen Mitgliedsstaaten übernehmen, versicherte Al-Sada. Es gebe keine Zahlen-Trickserei.
Noch vor der offiziellen Verkündung waren die Ölpreise stark angestiegen. Ob der Effekt der Maßnahme länger anhält, ist jedoch noch nicht entschieden. Ein positives Signal sei, dass auch andere wichtige Förderländer unter den Nicht-Opec-Staaten mitziehen wollten, ist sich die Opec sicher.
„Russland hat zugesichert, 300.000 Barrel am Tag weniger zu fördern“, sagte der aktuelle Opec-Präsident Al-Sada. Auch andere wichtige Nicht-Opec-Länder würden auf weitere 300.000 Barrel am Tag verzichten. Über diese Vereinbarung herrsche breite Übereinkunft.
Besonders der Iran hatte sich ursprünglich gegen eine Drosselung gestellt. Das Land wollte nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen sogar mehr Öl fördern und kam mit seiner Forderung durch. Als einziges Land hat es die Erlaubnis bekommen, künftig sogar noch 90.000 Barrel am Tag mehr zu produzieren. Das gilt als großes Entgegenkommen des Erzrivalen Saudi-Arabiens.
Durch ein Überangebot am Markt haben sich die Preise seit 2014 fast halbiert. Vor der Einigung war ein Fass um rund 47 US-Dollar zu haben, dann legten die Preise kräftig um neun Prozent zu.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links