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Treffen fast verpatzt

■ Erster direkter Kontakt in Costa Rica zu den Entführern der beiden Frauen

San José (AFP) – Zwei Monate nach der Verschleppung der Deutschen Nicola Fleuchaus und der Schweizerin Susanna Regula Siegfried in Costa Rica ist es Angehörigen der beiden Frauen erstmals gelungen, Kontakt zu den Entführern aufzunehmen. Wie ein Mitglied der Abordnung der Familienmitglieder am Freitag mitteilte, versicherten die Entführer, daß beide Geiseln am Leben seien.

Nach Angaben des Vermittlers wurde die Kontaktaufnahme durch costaricanische Polizisten erschwert. Ein bewaffneter Zusammenstoß zwischen den Entführern und Sicherheitskräften sei nur knapp vermieden worden.

Der Abgeordnete der Familienangehörigen, ein Schweizer, dessen Namen mit de Mollis angegeben wurde, erklärte gegenüber örtlichen Fernsehsendern, zu der Kontaktaufnahme sei es am Freitag auf dem Grenzfluß San Juan zwischen Costa Rica und Nicaragua gekommen. Eine Gruppe von Entführern habe sich dem Boot genähert, auf dem die Abordnung seit Donnerstag hin- und hergefahren sei, um den Kontakt herzustellen. Weitere Einzelheiten wollte de Mollis aus Rücksicht auf das Leben der Geiseln nicht mitteilen.

Die Entführer, bei denen es sich nicht um gewöhnliche Kriminelle handle, seien bis zum äußersten entschlossen. De Mollis äußerte sich verärgert darüber, daß das Treffen durch das Verhalten der Polizei fast verpatzt worden wäre. Costa Ricas Präsident José María Figueres hatte den Familienangehörigen versprochen, daß die Polizei nicht eingreifen werde.

Die 24jährige Touristin Fleuchaus aus Baden-Württemberg und ihre 50 Jahre alte Reiseleiterin Siegfried, die über die costaricanische Staatsbürgerschaft verfügt, waren am Neujahrstag in einem Berghotel im Norden Costa Ricas entführt worden. Die Entführer fordern umgerechnet rund 1,5 Millionen Mark Lösegeld, Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst und eine Reihe sozialer Reformen.

In der costaricanischen Hauptstadt San José demonstrierten rund 5.000 Menschen für die Freilassung der beiden Europäerinnen.

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