: Transrapid zuckt noch
■ Heute beginnt die Erörterung des letzten Planabschnitts rund um den Hauptbahnhof
In der Wirtschaftsbehörde wird heute und morgen der dritte und letzte Bauabschnitt der Transrapid-Trasse in Hamburg erörtert: das Stück direkt am Hauptbahnhof. Der Regenbogen und die Bürger-initiativen „Stoppt Transrapid!“ nahmen dies zum Anlass, vor der Unwirtschaftlichkeit des Projekts und einem drohenden Verkehrskollaps am Hauptbahnhof zu warnen.
Der Transrapid bringe erhebliche Nachteile für Hamburg mit sich, sagte Ulrich Seibt, der Sprecher der Bürgerinitiativen. Gemäß den Planunterlagen würden 29.000 Passagiere täglich im Hauptbahnhof in den Magnetgleiter steigen. Zwei Drittel von ihnen sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. „Das halten wir für unrealistisch“, sagte Seibt.
Die Entlastung des Hauptbahnhofs durch einen Transrapid-Haltepunkt Moorfleet bewertet der Initiativen-Sprecher als gering, weil die Leute lieber in Ruhe am Endbahnhof ein- und aussteigen wollten. Insgesamt werde die Innenstadt erheblich mehr Autoverkehr verkraften müssen als heute. Die geplanten 200 Parkplätze reichten niemals aus.
Heike Sudmann von der Regenbogen-Bürgerschaftsgruppe bezeichnete den hessischen Vorschlag, die betroffenen Bundesländer sollten Bürgschaften für das Betriebsrisiko der Magnetschnellbahn übernehmen, als „Verschleuderung von Steuergeldern“. Gegen Überlegungen, Hamburg könne sich nicht verweigern, falls die anderen Länder Bürgschaften stellen sollten, spricht die klare Position Schleswig-Holsteins: „Warum sollte man eine Bürgschaft für ein Projekt übernehmen, das man grundsätzlich ablehnt“, hieß es aus dem Verkehrsministerium. knö
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