Transit-Flüchtlinge in Flensburg: Land unter im Bahnhofsklo
Seit Schweden seine Grenzen kontrolliert, kommen weniger Transit-Flüchtlinge. Doch an Schleswig-Holsteins Bahnhöfen bleibt es eng.
So schlagen sich Helfer, Flüchtlinge und andere Reisende in Flensburg mit einem konkreten Problem herum: Hier stellt die Bahn – eine bundesweite Ausnahme – den Flüchtlingen die Wartehalle sowie einen großen Teil der Bahnhofsgebäude zur Verfügung. Doch die Toiletten reichen nicht aus.
Trotz erhöhter Putz-Frequenz sei der Zustand „allein schon aus hygienischen Gründen ein Unding und unzumutbar“, sagte Simone Lange, SPD-Landtagsabgeordnete und Helferin bei „Refugees Welcome“, dem Flensburger Tageblatt. Die Initiative fordert seit Wochen, die Bahn möge mobile Toiletten aufstellen. Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis sagte der Zeitung, es seien leider keine Miet-Klos zu bekommen.
Ein Anruf bei einer Flensburger Verleihfirma zeigt ein anderes Bild: „Selbstverständlich haben wir Toiletten und könnten sie jederzeit aufstellen“, hieß es dort im Gespräch mit der taz. Die Bahn nahm zu diesem Widerspruch keine Stellung.
Flensburger Miet-Klo-Verleihfirma
Laut Langes Berechnung hat die Bahn rund 2,5 Millionen Euro an den Tickets der Transit-Flüchtlinge verdient. Ein Miet-Klo kostet inklusive Reinigung pro Woche 17,50 Euro.
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