piwik no script img

Tötungsdelikt in Idar-ObersteinPolizei prüft Twitter-Profil

Nach dem tödlichen Schuss in Idar-Oberstein nehmen Ermittler die Social-Media-Aktivitäten des Verdächtigen ins Visier. Es dürften langwierige Ermittlungen werden.

Die Tat hat bundesweit für Entsetzen gesorgt: Kerzen und Blumen am Tatort in Idar-Oberstein Foto: Thomas Frey/dpa

Idar-Oberstein dpa | Nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Maskenpflicht prüft die Polizei die Aktivität des Verdächtigen in den sozialen Medien. Es seien sehr viele Hinweise dazu eingegangen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Trier am Mittwochmorgen der Deutschen Presse-Agentur.

Der 49-Jährige soll am Samstagabend im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein einem 20 Jahre alten Verkäufer in den Kopf geschossen haben. Nach seiner Festnahme habe er den Ermittlern gesagt, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne, die Situation der Pandemie habe ihn stark belastet, er habe ein Zeichen setzen wollen.

Der zuvor nicht polizeibekannte Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Tat löste bundesweit großes Entsetzen und Anteilnahme aus. Die Staatsanwaltschaft geht von langwierigen Ermittlungen zu den Hintergründen aus. Unter anderem ist unklar, woher er die Tatwaffe hatte.

Am Dienstagabend twitterte die Polizei in Tier: „Es gibt Hinweise auf das Twitterprofil des Tatverdächtigen. Wir gehen diesen Hinweisen nach.“ Die Ermittler seien von sehr vielen Nutzern auf das Twitter-Profil des mutmaßlichen Täters hingewiesen worden, sagte der Sprecher. Mit dem Tweet habe man den Bürgern signalisieren wollen: „Wir sind da dran, wir haben das im Blick.“

Nach gemeinsamen Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und des auf Verschwörungsideologien spezialisierten Thinktanks CeMAS fiel der mutmaßliche Schütze bereits vor zwei Jahren auf einem Twitter-Profil mit nebulösen Gewaltfantasien auf.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!