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Todesfälle bei der BundeswehrGuttenberg regiert mit "Bild"

Der Verteidigungsminister entlässt den Kapitän der "Gorch Fock". Und zwar kurz nachdem er mit dem Boulevardblatt telefonierte. Kein Zufall, vermutet jetzt die SPD.

Offiziersanwärter auf der Gorch Fock. Bild: dapd

Zwei ominöse Todesfälle in der Bundeswehr, geöffnete Briefe von Soldaten aus Afghanistan und eine äußerst mangelhafte Informationspolitik des Verteidigungsministerium bringen Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) weiter in die Bredouille.

Guttenberg entließ am Freitagabend, nachdem die Bild-Zeitung ihn über eine eigene Geschichte in Kenntnis gesetzt hatte, Norbert Schatz, den Kapitän des Segelschulschiffs "Gorch Fock." Auf dem Schiff war am 7. November die 25-jährige Marineschülerin Sarah S. tödlich verunglückt, als sie aus der Takelage abstürzte. Danach gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Mannschaft und Kapitän. Viele Soldaten kritisierten den unverantwortlichen Drill auf dem Schiff, der der Grund für den Todesfall gewesen sein soll.

Bemerkenswert ist, dass der SPD-Wehrexperte Rainer Arnold bereits im Dezember Aufklärung über die Gerüchte über eine Meuterei auf der "Gorch Fock" verlangt hatte. Ohne Ergebnis. Guttenberg war offenbar über den Fall nicht im Bilde.

Die Frage drängt sich auf, ob der Minister im Fall eines Todes einer Soldatin nicht verpflichtet ist zu wissen, was geschah. Die prompte Entlassung nach dem Telefonat mit Bild überzeugt die Opposition nicht. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier erklärte: "Ein Anruf von der Bild-Zeitung, und einen Tag später ist alles anders. Der Kapitän der ,Gorch Fock' ist entlassen. Das lässt vermuten, da wird noch viel aufzuräumen sein." Es reiche nicht, "wieder Sündenböcke zu suchen". Guttenberg müsse, so Steinmeier, persönlich Verantwortung übernehmen.

Eine Anspielung auf Guttenbergs Neigung, bei Krisen Untergebene zu feuern. Als der Minister wegen der fahrlässigen Informationspolitik des Ministeriums im Fall des Bundeswehr-und Nato-Angriffs auf Zivilisten in Kundus kritisiert wurde, hatte er den Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, vor die Tür gesetzt.

Brisant ist auch die Informationspolitik im Fall des 21-jährigen Hauptgefreiten Oliver O., der am 17. Dezember in Afghanistan starb. Die offizielle Version, dass es ein selbst verschuldeter Unfall war, erwies sich vergangene Woche als falsch. Ein befreundeter Soldat hatte beim "spielerischen Umgang mit Waffen", so der FDP-Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus, den tödlichen Schuss abgegeben.

Doch bei einer Sitzung des Verteidigungsausschusses am Mittwoch verbreitete Guttenbergs Staatssekretär Thomas Kossendey noch immer die alte Version "Unfall beim Waffenreinigen." Ein Verstoß gegen die Informationspflicht des Ministers gegenüber dem Parlament, kritisiert der Militärexperte der Linkspartei, Paul Schäfer.

Auch die FDP ist unzufrieden. Die FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff kritisierte das "Führungsversagen" des Ministers. Die CSU argwöhnte hingegen, dass die auffällige Häufung der veröffentlichten Fälle auf das Treiben des Wehrbeauftragten, des Liberalen Königshaus gehe, der damit Guttenberg schaden wolle. CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich kritisierte, dass es "schwierig wird, wenn man Spekulationen Raum gibt, noch bevor alle Tatsachen ermittelt sind". Ein Vorwurf an Könighaus und die FDP.

Der Fall ist somit auch Teil des Dauerzwists zwischen Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und zu Guttenberg, die sich bei dem zentralen militärpolitischen Thema, dem Abzugstermin aus Afghanistan, beharken.

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58 Kommentare

 / 
  • H
    Hafenstrasse

    Unser deutsches Rechtssystem basiert auf dr Unschuldsvermutung.

    Guttenberg ist in unserem Rechtssystem -ja, was ist er ?

    Zu unerfahren im deutschen Recht?

    Zu dumm, um das deutsche Recht zu begreifen?

    Oder steht er dem Grundgesetz "kritisch" gegenüber?

    Er sollte zunächst seine Kenntnisse im deutschen Rechtssystem- politisch und strafrechtlich- nachweisen.

    Das kann er im Augenblick noch nicht. Er müsste Nachhilfeunterricht bekommen.

    Aber ein Verteidigunsmnister, der Nachhilfeunterricht gebraucht wäre für Deutschland eine bemerkenswerte Rarität.

  • V
    vic

    Man kann mich bitten, befehlen kann man mir nichts.

    Aus diesem Grund war ich nie beim Militär.

    Wer trotzdem hingeht sollte wissen was er tut.

    Es ist bekannt, dass irgendwelche Giftzwerge den dicken Max machen, nur weil sie einen höheren Dienstgrad haben. Das ist schon lange so.

  • K
    KeinXfürEinU

    @nyx

    "Aber wenn die Bundeswehr, die ja angeblich dazu da ist, das deutsche Grundgesetz (und dazu gehört vor allem "Die Würde des Menschen ist unantastbar"!!!) zu verteidigen, SELBST dieses verletzt und mit solchem sadistischen Kram die Menschenwürde verletzt, indem sie die Rekruten übelst demütigt, dann ist das definitiv zu kritisieren!!! Und zwar nicht nur von außen, sondern, ganz wichtig, eben auch von innen!"

     

    ja stimmt, ist zu kritisieren. und die kritiker haben mut, denn der wird früher oder später mit rausschmiss belohnt.

     

    was sie hier in eine organisation zur militärischen verteidigung alles hineinfantasieren kann ich allerdings nicht nachvollziehen. korpsgeist basiert auf dem einfachen prinzip (und zwar unabhängig vom zu verteidigenden pol. system) von befehl und gehorsam. einen befehl zu hinterfragen heißt die gesamte struktur des funktionsapparates bw (oder einer anderen beliebigen armee) in frage zu stellen. wen wundert's, dass dieses sadomasochistische prinzip in extreme ausufert, zumal die beteiligten sich zwangsläufig in einem abgeschlossen zirkel bewegen. wer behauptet, da ließe sich etwas dran ändern, betreibt volksverdummung.

     

    @pazifist hat es im ersten kommentar schön auf den punkt gebracht.

  • N
    Nyx

    Der Zynismus à la "Selber schuld, Militär ist halt so" widert mich an.

    Nur weil er so blöd ist, zum Bund zu gehen, "verdient" er es, seine Rechte als Mensch aberkannt zu kriegen??

    Ich bin auch kein Freund der Bundeswehr und überraschend finde ich die im Artikel angesprochenen Sache auch nicht.

    Aber wenn die Bundeswehr, die ja angeblich dazu da ist, das deutsche Grundgesetz (und dazu gehört vor allem "Die Würde des Menschen ist unantastbar"!!!) zu verteidigen, SELBST dieses verletzt und mit solchem sadistischen Kram die Menschenwürde verletzt, indem sie die Rekruten übelst demütigt, dann ist das definitiv zu kritisieren!!! Und zwar nicht nur von außen, sondern, ganz wichtig, eben auch von innen!

    Es gibt beim Bund doch schon genügend Deppen, die jedes Spielchen kritiklos mitspielen, nicht mehr selber denken und Befehle hinterfragen.

    WENN das aber doch mal wer tut, dann ist das richtig, wichtig und auch mutig.

    Als Außenstehender läßt es sich leichter kritisieren, innerhalb der Bundeswehr trauen sich das die wenigsten aufgrund der Repressalien. Deswegen: Applaus für diejenigen, die es trotzdem tun!

  • T
    teiler

    Wo kommt eigentlich der Bus mit den harten Jungs her, die unbedingt erzählen müssen, dass es beim Militär kein Zuckerschlecken ist? Ihr habt das Thema verfehlt!

     

    Es geht darum, wie gut der Herr Minister sein Resort im Griff hat. Wenn er dauernd Lügen auftischt, und dann ein paar Leute entlässt wenn ihm die Scheiße um die Ohren fliegt, wohl eher schlecht. Entweder er lügt oder er hat seinen Laden nicht im Griff.

     

    Dass er erst reagiert, wenn sogar seine Freunde von der Gossenpresse über den Fall berichten müssen, lässt tief blicken.

  • B
    broxx

    Da wurde gebrüllt und gedrillt? Natürlich wird da gebrüllt und gedrillt! Selbst richtig harte Bundeswehr ist´n Kindergarten. Einfach mal bei der Legion gucken wie´s richtig geht!

  • E
    EPH

    Die Lehrgänge mit diesen Belastungen dauern bei Heer und Marine 4-6 Wochen.

     

    Innerhalb dieser Woche wird bewusst Stress erzeugt, damit sich die Teilnehmer selbst kennenlernen sollen, und die Zusammenarbeit unter Druck erlernt wird.

     

    Bezogen auf die Gesamtausbildungsdauer ist das nur ein sehr kleines Zeitfenster.

     

    Wer in Zeiten des Internet von den Rahmenbedingungen überrascht ist, wundert sich auch nach dem Studium der Astronomie über Nachtarbeit.

     

    Wenn also jemand schon mit diesen sechs Wochen Ausbildung ein Problem hat, sollte er sich seine Berufswahl genau überlegen. Die anderen Module finden in Hörsälen und Hallen statt, also kein "Full Metal Jacket".

  • CM
    C. Meier

    Das Wechselspiel zwischen BMVg zu Guttenberg und der BILD-Zeitung scheint mir eine besonders perfide Form der Korruption zu sein. BILD lobt den Minister in den Himmel, dafür bekommt man unzählige Exklusiv-Interviews und darf bei allen Auslandsreisen des Ministers dabei sein. Darüber hinaus promotet BILD das Buch von zu Guttenbergs Gattin und darf dafür Vorabdrucke veröffentlichen. Für mich grenzt das an italienische Verhältnisse.

  • S
    Senfdazugeberin

    Wenn ich die Kommentare so lese glaube ich,

    dass hier die Jungs der Bildzeitung in die Tasten

    gehen.

  • C
    ClausensWitz

    In die Offiziersausbildung hat die antiautoritäre Erziehung ins Militär Einzug gehalten.

     

    Also in Zukunft heisst es nicht mehr "DECKUNG!!" sondern:

    "Also äh, ich fände das ziemlich toll, wenn ihr vielleicht eure Köpfe aus dem MG-Feuer nehmen könntet - wenn ihr mental dazu bereits seid, mein ich. Ich will euch da nicht mit einem rüden Befehlston traumatisieren. Also raucht erstmal in Ruhe auf. Wir machen bis dahin mal eine Positiv-Negativ-Liste zu dem Thema, und dann gehen wir alle gemeinsam in Deckung. Ist das so für euch so okay oder gibt's noch Fragen? Wer nochmal Pipi muß, kann das jetzt machen. Die Mädchen links, die Jungs nach rechts. Ja, Heinz-Dieter, der Boden ist schmutzig. Leg Dir doch Gabis Handtuch unter. Die ist eh gerade erschossen worden..."

     

     

     

    Soldaten ist der Umgang mit der Waffe nicht mehr zu zumuten, weil sie sich untereinander erschießen.

    (Stichworte: Preußen 1717, Volksschulpflicht)

     

    Zu Hause wird über die Dauer der Datenvorratsspeicherung debattiert, aber Feldpost aus Kriegsgebieten zu zensieren ist 'bäh'.

     

    Wegen mir hätte man die Bundeswehr gar nicht erst ins Leben rufen brauchen.

     

    Aber SO wird die Zahl der heimkehrenden Särge nur immer größer, und die Aussichten auf irgendwelche Kriegsziele (die es ja auch nicht gibt) wird unter Null fallen.

     

    Und wenn das gutaussehende Ehepaar Baron von Guttenberg mit seinem Pressesprecher Kerner dann im Kanzleramt residiert, bleibt von der Bundeswehr nur noch das Verteidigungsministerium übrig.

     

    Dort kann sich dann ein FDPler mit seinem sozialen Netzwerk einnisten, ewige Bezüge sichern und lautstark gegen leistungslosen Wohlstand wettern.

  • S
    Senfdazugeberin

    Guttenberg ist wie weiland Klinsmann - ein ganz großer Blender! Keine Berufserfahrung - keine politische Erfahrung - nix!

     

    Nur PR, die Vorzeigefrau und der Adelstittel, ein paar Hochglanzfotos in der

    Bunten und Gala. Die Bildzeitung ist natürlich der Haupt(Meinungs)sponsor,weil sich Adel mit Politik und die dicken Möpse der adligen Gattin ganzjährig gut verkaufen!

     

    Wer von Kabul nach Berlin fliegt, sich in dieser Zeit nicht umziehen kann und bei der Herz-für-Kinder-BILD-Gala im soldatischen Aufzug erscheint,

    hat mit Verlaub einen großen Dachschaden.

     

    Demnächst wird wohl Kerner mit Guttenberg eine Betroffenheits Talkshow auf der Gorch Fock machen.

    Alle Matrosen im schneidigen weiß und Guttenberg im blauen Maßanzug.

  • TK
    Tanja Klaeft

    Marine-Viermaster != Traumschiff

     

    Dennoch muss man konzedieren, dass da wohl offensichtlich ein paar üble, anachronistische Old-School-Schleifer das Kommando führen, von daher handelt Guttenberg schon richtig. Hoffentlich räumt der Typ nach dem grossen Crash als Kanzler bei den bundesdeutschen Polit-Knallchargen ähnlich konsequent auf.

     

    Davon abgesehen gehört der Kahn verhökert, ist genau so ein überflüssiger Nostalgiker-Kropf wie beispielsweise die Polizei-Reiterstaffeln.

  • KD
    Kai Diekmann

    Ich verstehe die Aufregung jetzt auch nicht. Man wird doch wohl noch mit seinem Kanzlerkandidaten über zukünftige Veröffentlichungen reden dürfen. Unprofessionell wäre es gewesen, K.T. jetzt von unserer Seite in die Pfanne zu hauen, nur weil wir eine Knüllergeschichte über Titten auf der Gorch Fock haben. Damit würden wir unsere bisher geleistete Aufbauarbeit kaputtmachen. Und die war nicht ohne! Unsere Freunde von bildblog haben mal zusammengetragen, was wir allein für die Imagekampagne der Kanzlergattinenkandidatin geschufftet haben

     

    http://www.bildblog.de/26528/frau-zu-guttenberg-haelt-wenig-von-starkult/

     

    Also, alles wie gehabt:

     

    Guttenberg ist offizieller Kanzlerkandidat von RTL2 und BILD.

     

    MfG,

    Kai

  • A
    audio001

    Bislang hat dieser zu Guttenberg - objektiv betrachtet - eigentlich immer nur dadurch überzeugen können, dass er sich irgendwie immer politisch medial selbstinszeniert hat

     

    Vielleicht wäre es doch langsam an der Zeit zu fragen, ob er überhaupt in der Lage ist auch durch den Nachweis zweifelsfreier politischer Leistung überzeugen zu können!?- Denn "politische low performer" hat dieses Land in Ministerämtern bereits genug gesehen....

  • A
    Adam

    Es geht um die Frage der Verantwortung für Untergebene.

     

    Ein Soldat kann sich kaum einem Befehl widersetzen, was ja die Natur der Sache ist. Gehorsam ist eben Pflicht. Es sollte auch klar sein, dass man keinen Menschen in die Takelagen schickt, der ofensichtlich momentan nicht in der Verassung dafür ist. Ob dies der Fall war wird sich wohl im Laufe der Untersuchungen zeigen, falls sich diese nicht auf die reine Suche nach einem Sündenbock beschränkt.

     

    Und damit zum Thema,

    dieser Guttenberg ist offentsichtlich sehr populistisch veranlagt, sollte es stimmen, dass er erst nach dem Telefonat mit der Bild den Entschluss gefasst hat, in der Öffentlichkeit als aktiver Minister zu erscheinen, indem er mal einfach jemanden feuert.

    Seine "Talkshow" mit Kerner in Afghanistan führe ich mal hier als Beleg dafür an, dass ihm die Öffentlichkeit, vor allem die Medien, nicht unwichtig ist.

  • A
    adelwoll

    Mehr und mehr gefällt mir dieser Guttenberg. Er schafft die Wehrpflicht ab, er frustriert die Rüstungsindustrie, er prangert öffentlich ihre Unfähigkeit an, wer hat das schon jemals gewagt? Er wendet sich gegen den sadistischen Drill in der Bundeswehr. Jetzt fehlt nur noch, dass er zugibt, dass der Einsatz in Afghanistan sinnlos ist, dann würde ich ihn echt bewundern. Leider geht wohl soweit die Freunschaft nicht. Die aktuelle Wadenbeiserei - Guttenberg regiert mit der Bildzeitung, Führungsschwäche (was hat er mit den Vorfällen zu tun?), zu spät informiert, und ähnlicher an den Haaren herbeigezogener Schwachsinn -wird ihm kaum schaden, im Gegenteil.

  • C
    Conrado

    Ich stimme dem Tenor der bisherigen Kommentare zu, aber eine genauere Untersuchung muss wohl doch sein. Ich war selbst nie auf der Fock, weiss aber aus eigener Erfahrung, dass die Interaktion zwischen Schiffsfuehrung, Stammbesatzung, und denjenigen, die nur fuer den laufenden Einsatz an Bort sind, komplex ist. Da kann schon was aus dem Ruder laufen. Genau hier ist Fuehrung gefragt. Sonst schlaegt das bei der Marine uebliche (und m.E. generell gesunde) "hart aber herzlich" schnell um in ganz miese Schweinereien.

  • FJ
    Franz Josef Ass Punkt

    @ Hans Dieter

     

    Das hab ich mich auch schon gefragt, vor allem, weil die Gorch Fock ein schweres Linienschiff ist und nicht etwa ein besserer Lastkahn.

    Da sollte Herr Guttenberg doch lieber bei seinen Verbündeten in England anfragen, die haben seit 200 Jahren eins ungenutzt im Hafen liegen.

     

    Im Moment scheinen sich in den Online Portalen der Nation die zu konglomerieren, die den Kadavergehorsam fordern.

     

    Natürlich aus der Sicherheit des eigenen

    Wohnzimmers.

  • A
    autist

    Man mache doch gleich den BLD-Chefredakteur zum Kanzler. Auch wenn manchmal die Leute mit den falschen Argumenten recht haben.

  • V
    vic

    Ja. Guttenberg hat Bild, und Bild hat ihn.

    Und überhaupt haben sich die anderen das ohnehin alles aus den Fingern gesogen, um dem- leider auch hier- beliebtesten Politiker Deutschland zu schaden. Die Neider!

  • S
    Sailor

    Schikane in irgendwelcher Form habe ich während meiner 2-jährigen Dienstzeit nirgends erlebt. Irgendwelche Initialrituale o. so etwas gab es auch nicht. Drill ja, aber der dient nunmal der reflexhaften Einübung v. gewissen Handlungssträngen insbesondere f. Streßsituationen. Je komplexer desto mehr Drill ist halt notwendig.

     

    Zur Headline ist zu sagen, daß aus den Häusern Springer u. Mohn schon seit langem "sehr gute Handlungsanweisungen" f. das situativ adäquate Re(a)GIERen f. die politischen Laiendarsteller kommen. Für wen in der Bevölkerung diese "Anweisungen o. Empfehlungen" jedoch letztendlich vorteilhaft sind, mag sich Jeder selber fragen.

     

    Die Kanzlerette hält ja auch sehr gerne "Kaffeekränzchen" mit ´Liz´ Mohn u. Friede Springer ab. Warum wohl?

  • W
    wauz

    Kommandogewalt muss ausgeübt werden

     

    Egal, ob man den Bundes-Teddy mag, als Oberkommandierender der Streitkräfte hat er auch die öberste Fürsorgepflicht. Genau diese scheint an Bord der "Gorch Fock" stark vernachlässigt worden zu sein. Die Bild-Zeitung hat anscheinend zu genau diesem Sachverhalt eine Quelle an Bord. Daher ist es nachvollziehbar, dass der Minister nach einem Telefonat mit der Redaktion die unmittelbare Konsequenz gezogen hat, dem Kapitän das Kommando zu entziehen. Das Wort "Entlassung" ist da fehl am Platz, das wäre eine dienstrechtliche Konsequenz, die der Minister gar nicht ad hoc ziehen kann. Der Entzug des Kommandos mit anschließender Untersuchung ist aber eine normale Reaktion in einer solchen Situation. Schließlich geht es hier um das Leben von Menschen!

    Dass die Bundeswehr zu einer scheinbar autonomen Fraktion des Staates verkommen ist, kann man Karl-Theodor zu Guttenberg nicht unmittelbar anlasten. Hier meinten wohl die Uniformträger schon seit vielen Jahren, die zivile Führung verarschen zu dürfen. Als ungutes Beispiel für mögliche Ursachen fällt mir der Minister Scharping ein...

    Das Kriegswesen ist zu wichtig, als dass man es allein Generälen überlassen dürfte. Hier zeigt sich, dass die stille Beerdigung des Leitbildes "Bürger in Uniform" ein Fehler war. Auch das Aussetzen der Wehrpflicht wird die Tendenz zu einem falschen Korpsgeist bei den Truppen noch verstärken.

  • P
    PeterWolf

    Von mir aus können die drillen, wie sie wollen, gezwungenermassen war ja keiner an Bord.

    Wenn einem das nicht passt, kann man den Dienst ja auch quittieren.

    Was aber gar nicht geht (weil irreversibel tödlich) ist die mangelnde Sicherung beim Auf- und Abentern.

    Wenn ein Fehltritt (nicht nur bei der Ausbildung, betrifft auch die Stammmannschaft) gleich (mehrfach) tödlich endet, ist das absolut inakzeptabel.

    Mut und Courage braucht es auch, mit Sicherheitsvorrichtung aufzuentern!

    Wenn das technisch nicht praktikabel ist, gehört die Gorch Fock als Museumsschiff in den Hafen.

    Ansonsten wird durch geforderten, mangels Sicherung überflüssig lebensgefährlicher Mutproben nicht die Fürsorgepflicht gegenüber den Soldaten verletzt.

    Das kann durchaus auch eine Nötigung sein.

    Und das ist durchaus ein Straftatbestand!!!!

    Kommt der Soldat dabei zu Schaden, kommt noch Körperverletzung bzw. Tötung dazu.

    Fazit: dass der Soldatenberuf durchaus Risiken für Leib und Leben des Soldaten beinhaltet, berechtigt die Vorgesetzten aber nicht, vermeidbare Risiken zu befehlen.

  • S
    Schroedingers

    Viel Laerm um Nichts.

  • M
    motser

    Also, ich finde nur die Relationen passen nicht: da wird der Kapitän Schatz (der ja auch nur im Auftrage gehandelt hat) geschasst, aber ein Duisburger OB namens Sauerland, der moralische eine groessere Verantwortung traegt, bleibt im Amt. Da wird man das Gefühl nicht los, das es in diesem Land immer nur die kleinen erwischt...

  • S
    Steuerzahler4748548

    Jaja, der Kurnaz-Steinmeier. Der hat ja auch noch nie die Bild benutzt, er und sein Seeheimer Kreis aka CDU2. Da empört sich ja der Richtige.

     

    Dabei hat der Guttenberg hier einmal das Richtige gemacht. Oder hätte er nun nix machen sollen, weil die Bild was brachte? Ist doch lächerlich.

     

    Das Totenschiff und seine freundliche "Stammannschaft" mitsamt deren fragwürdigen Methoden und Denkweisen bitte schnellstmöglich auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgen. Vielleicht kann man ja auch noch was friedliches daraus machen aus dem Schiff. Zur Not stellen wirs in Hamburg in den Museumshafen, freun sich die Touristen.

  • O
    ojessen

    Was auch immer da auf der Gorch Fock passiert ist, aber der eigentliche Skandal ist doch, dass der Kommandant sozusagen auf Zuruf der Bild von Gutenberg entlassen wurde, bevor die Untersuchungskommission überhaupt auf dem Schiff war. Erinnert von Ferne ein bißchen an den Fall Kießling.

  • HD
    Hans Dieter

    Die Presse zum Afghanistan Krieg ist noch schlechter.

    Nach dieser Aktion kann man nur alle entlassen und den Krieg dort an die Kette legen.

    Alles guti Gutti.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Wilde Spekulationen.

  • P
    politsoielchen

    Ihren Kommentar hier eingebenie CSU argwöhnte hingegen, dass ..... damit Guttenberg schaden wolle.

     

    Natürlich, um was anders geht es nicht. Dem armen Gutenberg schaden, lol.

    Das war alles, was die jetzt Toten im Sinn hatten. Anderes wollen alljene, die Aufklärung verlangen auch nicht.

     

    Und morgen wird mein bitterböser Chef mir wieder schaden wollen und verlangen, dass ich arbeite. Bitter, gelle?

  • JM
    Juan Miguel

    Die Bundeswehr ist ein Sumpf von politisch rechts orientierten, ewig Gestrigen. Bedingungs- und Hirnlos bereit den Befehlshaber zu folgen.

    Es gibt keinen Hobbysegler der Welt, der ohne Sicherung aufentert. Die komplett verblödeten Marineverantwortlichen sagen dann noch:

    Sicherungen beim Aufentern gibt es nicht. Jeder, der 5 Seemannsknoten kennt weiss es besser. Schon klar, diejenigen, die ihren Verstand (falls überhaupt vorhanden) vor Dienstbeginn freiwillig und ohne Not dem Vorgesetzten in den Schoß legen, sind da anderer Meinung. Die haben ja keine Eigene.

    Kapitän befehle! Wir folgen!

  • F
    Flohkop

    Hallo!! Was für ein Mist muß man hier an Kommentaren lesen??

    Das eine Armee kein Zuckerschlecken ist kann und muß jedem klar sein der dieser beitritt oder seinen Wehr-Dienst ableistet.

    Wenn dazu aber der Verdacht der nicht gewollten und vom Gesetzgeber auch Verbotenen Männerrituale (Masochismus,Sadismus kommt dann auch noch dazu) besteht läuft im dieser Armee was verkehrt.

    Was ich aber noch wichtiger finde ist, hier steht auch noch der Vorwurf der Sexuellen Nötigung im Raum (Vorgesetzte haben da nix mitbekommen, HE??, das ich nicht lache).

    Keiner der Ehrenwerten Kommentatoren hält auch nur einen dieser Aspekte für (wenn auch nur im Ansatz,was schon strafbar gegenüber Schutzbefohlenen wäre) für möglich.

    Erst Fakten dann bitte so, sorry aber mir platzt beim lesen dieser Kommentare die Hutschnur, Dümmliche Kommentare.

    Wenn nur ein kleiner Teil der Vorwürfe stimmt glaube ich das die Ehrenwerten Kommentatoren ganz anders daherkommen.

     

    Ach ja, Ihr solltet mal euer Demokratie und Rechtsverständnis überdenken

  • P
    Pecuchet

    Hallo Soldaten,

     

    ich glaube, ihr habt euch in der Zeitung verirrt. Es gibt ein paar Dinge, die die meisten taz-Leser so gar nicht mögen, z.B. Drill, Unterwerfung unter dümmliche Männerituale, Komasaufen, frauenfeindliche Sprüche, Knarren, gegelte BWL-er Frisuren, wichtigtuerisches Geprahle mit Muckis, etc. pp.. Am allerwenigsten mögen sie Armeen, Kriege und den ganzen Scheiß drum herum.

     

    Es gehört zu den alten Lügen der BRD Geschichte, dass man uns die Bundeswehr, wohl auf Grund der Wehrpflicht, als eine "Bürgerarmee" verkaufen wollte, in der man tagein tagaus nur unsere demokratische Grundordnung stärken möchte. Die Geschichte der Bundeswehr, beginnend mit ihrer Vorgeschichte aus der Wehrmacht, denn wo kamen im Jahr 1955 wohl all die Führungskräfte her, fortgesetzt über eine Vielzahl von Fällen falscher Traditionspflege, man denke nur an die zahlreichen Kasernen, die die Namen von WK I und WK II "Helden" trugen, bis hin zu den Vorfällen von heute spricht eine andere Sprache. Das beste Mittel gegen autoritäre Strukturen ist die Abschaffung von ihnen, sprich die Abschaffung der Bundeswehr.

  • BR
    Bild regiert

    "Guttenberg regiert mit Bild"

     

    Es müsste richtigerweise heißen:

     

    Bild regiert den Guttenberg

  • 3
    3wo

    Wieso fragt denn niemand, wie solche Offiziersanwärter durch die OPZ gekommen sind?

  • E
    Edwin

    "Da wurde gebrüllt, da wurde gedrillt"

     

    Na das sollte aber mal Anlass einer Untersuchung werden, dass in einer militärischen Ausbildung ein solcher Umgangston herrscht. Geradezu skandalös!

     

    Echt der Hammer in welch absurder Republik wir leben. Ich war selbst 8 Jahre bei der Bundeswehr und u.a. im Kosovo. In der Ausbildung wird für den Ernstfall geübt und wer dem schon da nicht gewachsen ist, hat im Einsatz garnichts zu suchen.

     

    Ein Militär ist keine Mädcheninternat. Wer dies nicht möchte, sollte auch bitte nicht zur Armee gehen.

  • AA
    @ Andreas & Co

    Wenn ich Eure Kommentare so lese, dann frage ich mich wirklich, was bei Euch Pseudo-Helden so daneben gelaufen ist.

    Machotum, wie ihr es hier postuliert ist weder eine Stärke, noch kann es ein sinnvoller Teil einer Ausbildung sein. Auch nicht beim Bund.

    Ein Kommandant, der Risiken eingehen lässt, der seine Untergebenen sich in Lebensgefahr bringt (und damit auch das Schiff gefährdet), obwohl es nicht nötig ist, der ist völlig ungeeignet für seinen Posten. Wer das den Soldatinnen auch noch beibringen will, gehört unehrenhaft entlassen.

    Ein guter Komandant geht nur dann ein Risiko ein, wenn es unbedingt notwendig ist.

     

    Und was Gutenberg angeht: Schickt den Kerl doch emdlich nach Hause auf sein Schloss. Er ist der Lage nicht gewachsen, dass hat erspätestens mit dem Kundus-Fall bewiesen. Der Typ regiert mittels BLÖD und ist nicht in der Lage mit Verantwortung umzugehen. Das hat er mit dem Kommandanten der GF gemeinsam.

  • G
    G.Teska

    Mein Vorschlag:

    Die Bundeswehr teilen, eine männliche und eine weibliche. Dann kann man sich über sog. Machismo, Sadismus und Männerrituale nicht mehr aufregen.

    Loriot hatte doch recht: Frauen und Männer passen nicht zueinander.

  • SB
    SO Bärenwache

    Man braucht sich eigentlich nur mal den Text des Gorch Fock Liedes vor Augen führen. Nichts, was an angeblicher "Härte und Druck" jetzt als skandalöser Zustand beschrieben wird ist neu, sondern gibt es seit der Indienststellung - und ganz nebenbei, so soll es auch sein. Die Damen und Herren sind schließlich der Führungsnachwuchs der Marine.

     

    Text des Gorch Fock Liedes, frei nach Frhr. von Stackelberg:

     

    Die hohen Masten und der schlanke Bug

    Zieh’n immer wieder uns auf See.

    Die Angst, die mancher einst im Herzen trug,

    Verging wie die Seekrankheit im Lee.

    Der Bootsmann ist nicht immer angenehm,

    Gefürchtet ist auch mancher Maat -

    Und ist auch ihre Nähe oft recht unbequem,

    Im Herzen ist doch jeder Kamerad!

     

    Weiß ist das Schiff, das wir lieben,

    Weiß die Segel, die sich bläh’n

    Stets hat der Wunsch uns getrieben,

    Hoch vom Mast, Weit auf die See hinauszuseh’n.

    Hoch vom Mast, Weit auf die See hinauszuseh’n.

     

    Wir brassen, wir entern und wir legen aus

    Und setzen die Segel für die Fahrt.

    Das Land entschwindet und es geht hinaus,

    Wir segeln nach alter guter Art.

    Und müssen wir einestag’s von dannen zieh’n

    Und ist die Fahrenszeit vorbei,

    Der Wunsch bleibt immer in den Herzen drin:

    “Ich wäre ja so gerne noch dabei!”

  • K
    Kai

    Tja, die Hetze gegen Herrn zu Guttenberg ist in vollem Gange. Aber auch nachvollziehbar, einen der beliebtesten Politiker muss man halt schlecht machen.

     

    Ich hoffe das die Bürger darauf nicht reinfallen werden und bei der nächsten Bundestagswahl ihr Kreuz bei der CDU/CSU machen werden!

  • A
    Antonia

    Was heißt hier "freiwillig"er Dienst, wenn die Köpfe unserer Kinder bereits in der Schule mit Bundeswehr-(Propaganda-)Kampagnen indoktriniert werden (können!) oder der Ausbidungsentschluss allein aus der Tatsache resultiert, dass Verpflichtende/r aus der (im Sarrassismus-Sprech) "Unterschicht" stammt und auf dem deutschen Ausbildungs"markt" schier null Chance hat?

     

     

    "Gebrüllt, gedrillt, Härte, Machotum? Ja was glaubt die denn, was das ist? Eine Kreuzfahrt? Das Käptn's-Dinner? Was für'ne Heulsuse! Ist die Ausbildung zu hart, bist Du zu weich!"

     

    so @ allerdings ein Carsten, der sicher ein "maskulines Weichei" ist.

  • P
    Pragmatiker

    BILD-Jargon in der taz

     

    Sie schreiben: "so der FDP-Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus". Das ist, mit Verlaub, Quark.

     

    Herr Königshaus ist der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags; dass er der FDP anghört ist, zumindest in diesem Kontext, unerheblich.

  • RW
    Rolf Walther

    Die Gorch Fock verkaufen, den Erlös an NGOs für Projekte in der Entwicklungshilfe, den Kommandanten einsperren und die Besatzung unehrenhaft entlassen. Denn beteiligt an den Zuständen an Bord waren alle und gewusst haben auch alle was abgeht. Die Zivilgesellschaft muss sich mit Nachdruck solcher Marodeure in Uniform erwehren.

  • N
    Nils

    Wer überrascht ist, dass die zukünftigen führenden Soldaten, die Offiziere, einer harten Ausbildung unterworfen sind, der hat sich von dem Berufsbild falsche Vorstellungen gemacht.

     

    Dass Sicherheit vorgeht, ist undiskutabel. Dass zum Militärdienst eine gewisse körperliche Geschicklichkeit, physiologische und psychologische Belastbarkeit dazu gehören, nicht.

     

    Bei der Gorch Fock geht es darum, einerseits seemännische Grundfertigkeiten zu erlernen. Andererseits dient sie dazu, die Rekruten in eine körperlich und psychisch fordernde Lage zu versetzen, um ihnen Fähigkeiten für den zukünftigen Einsatz zu vermitteln. Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, Disziplin, Kameradschaft. Das sind Grundtugenden des Soldaten und Offiziers, und damit erfüllt das Ausbildungssystem Gorch Fock seinen Zweck, der eben marinespezifisch ausgelegt ist. Heer und Luftwaffe haben ihre eigenen Ausbildungssysteme, die teilstreitkraftspezifisch ausgelegt sind, aber die Methoden sind die gleichen; im Übrigen sind es bewährte Systeme zur Ausbildung von Offizieren.

  • R
    robby

    Hmm da hat sie wohl das Marineausbildungsschiff mit der AIDA verwechselt :-)

     

    Es müsste doch jedem klar sein wie die Ausbildung beim Millitär abläuft. Dass da gebrüllt wird kann ich mir beim Besten Willen nicht vorstellen :-)

     

    Es ist zwar hart, aber die Leute trainieren für den Krieg und da ist das Gebrülle wohl noch das erträglichste!

  • CK
    Captain Kircheis

    Ich war nicht bei der Marine. Auch nicht beim Militär.

     

    Aber selbst mir ist klar, dass es bei der Ausbildung auf der Gorch Fock darum geht die Zustände auf den Segelschiffen der Frühzeit der Marine wieder aufleben zu lassen. Ziel ist, an der gemeinsamen Ueberwindung von Schwierigkeiten zu wachsen.

     

    Das setzt natürlich auch Schwierigkeiten voraus und nicht nur Micro-Unannehmlichkeiten. Daher ist das Ganze ja auch freiwillig.

     

    Wer sich wundert, dass es damals ganz schön rau zuging, der hat wirklich zuviel Captain Jack Sparrow geschaut. Seeleute waren schon immer den Elementen schutzlos ausgeliefert und mussten das irgendwie gemeinsam überstehen.

     

    Wer das nicht will, soll sich dem nicht aussetzen.

     

    Abgesehen davon: Hat der Frau wirklich noch niemand erklärt, wie man in einer Hängematte schläft? Immer diagonal, dann gibt's auch keine Probleme mit dem Rücken. ;)

  • K
    Kai

    Vorab: Ich war nie beim Militär, aber ich bin ein erfahrener Segler.

     

    Die ganze Diskussion kommt mir so vor, als hätten hier einige Leute 20 Folgen Traumschiff gesehen und glauben jetzt zu wissen, wie die Abläufe und Notwendigkeiten auf einem Großsegler sein müssen.

     

    Auch die Offiziersanwärter scheinen wohl eher an Vergnügungsreisen gedacht haben, als an den anstrengenden Dienst auf einem Segelschiff.

  • A
    Andy

    Die Bundeswehr finde ich doof! Und das nicht erst seit diesem Vorfall.

  • S
    sebastian

    also, so einen machistischen schwachsinn habe ich ja selten in den kommentaren hier gelesen... wenn ich das geschriebsel hier auf die gesamtdeutsche gesellschaft extrapolieren würde, wäre diese längst wieder in wilhelminischen verhältnissen!

  • HB
    Herr B

    Ich glaube die Dame hat nicht ganz verstanden, worum es bei der Fahrt ging. Sicherlich nicht darum, ihr die schönsten Häfen Südamerikas zu zeigen und ihren Teint zu optimieren. Jedem OA sollte klar sein, dass das Ganze ihnen ihre Grenzen aufzeigen soll, körperlich wie geistig. Da gehört ständiger Druck, Gebrüll und spuren nun mal dazu. Die Luftwaffe schickt ihre OAs dafür eine Woche zum Überlebenstraining, das Heer seine zum Einzelkämpferlehrgang und die Marine-OAs werden eben auf der Gorch Fock geschliffen. Und wenn man sich über Drill beschwert, hat man als OA sicherlich eine falsche Berufswahl getroffen, handelt es sich doch um eine reguläre Ausbildungsmethode.

  • A
    Andreas

    wenn mann manche Kommentare liest fragte ich mich ob diese Leute bei der Marine waren .

    für mich gehören die Meutere entlassen .

    jeder muss sich auf jeden egal bei welchen Wetter und Umständen auf den Andren verlassen können .

  • D
    dr.goetze

    Möglicherweise Suizid und reichlich mehr Unfälle. In dem Zusammenhang die Meldung des Focus Online vom 04.09.2008

     

    Eine Soldatin des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ ist in der Nacht zum Donnerstag während ihrer Seewache in die Nordsee gestürzt. Von der 18-Jährigen fehlt jede Spur.

    Die Besatzung habe sofort nach dem Unfall rund 20 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Norderney die Fahrt des Dreimasters gestoppt und mit der Suche nach der Kadettin begonnen. Windstärke sieben und meterhohe Wellen erschwerten die nächtliche Rettungsaktion.

     

    Wie es zu dem Unfall auf der 148. Fahrt des traditionsreichen Segelschulschiffes kommen konnte, ist noch unklar. „Normalerweise müssen an Deck eines Schiffes immer Schwimmwesten getragen werden“, sagt Tim Gabrys, Lehrstabsoffizier an der Marineschule in Flensburg.

     

    Erst vergangene Woche war ein junger Soldat beim Training in den Kieler Hafen gestürzt. Er war von einer Steighilfe am Schiffsmast abgerutscht und aus rund zwölf Metern ins Wasser gefallen. Dabei wurde der 18-Jährige leicht verletzt.

     

    2002 starb ein 19-Jähriger nach einem Sturz aus der Takelage.

     

    1998 fiel ein 19-Jähriger aus dem Großmast aus zwölf Metern Höhe auf die Planken. Der Offiziersanwärter erlag wenig später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen.

  • PS
    Private Snafu

    "Da wurde gebrüllt, da wurde gedrillt"

     

    Echt jetzt? Und das in einer militärischen Ausbildung? Das kommt in der Tat überraschend...

     

    "Es ist vom ersten Tag an klar: Wer nicht spurt, der fliegt."

     

    Genau, man kann ja wohl bitteschön höflich gefragt werden, ob man gerade Lust hat, z.B. das Gegenüber zu erschießen.

     

    "Die Rekruten müssten nicht nur in Hängematten schlafen und auf jegliche Privatsphäre verzichten, ..."

     

    Im Unterschied zu den Einzelzimmern in Nobelhotels wie sie z.B. für Zivildienstleistende die Regel sind.

     

    "Und in der "Hackordnung" an Bord seien die Kadetten das letzte Glied"

     

    Der Tatsache, dass es sich um OffizieranwärterInnen handelt, meine ich entnehmen zu können, dass sie kein grunddsätzliches Problem mit Hackordnungen haben, sondern lediglich damit, dass sie dabei die Verlierer sind. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

     

    Hierarchie und Härte sind kein Ausnahamefall beim Militär, sondern grundlegendes Prinzip. Deswegen sollte man versuchen, dieses abzuschaffen und sich nicht noch freiwillig melden.

  • C
    Carsten

    Gebrüllt, gedrillt, Härte, Machotum? Ja was glaubt die denn, was das ist? Eine Kreuzfahrt? Das Käptn's-Dinner? Was für'ne Heulsuse! Ist die Ausbildung zu hart, bist Du zu weich!

  • HD
    hans dieter

    Warum braucht eine so kleine Marine wie die Deutsche ein antiquiertes Segelschiff zur Ausbildung? Wenn Deutschland mit seinen Schiffen irgendwelche Aufgaben zugewiesen bekommt, heisen die Gegner dann Santissima Trinidad oder Le Soleil Royal?? Was genau ist der ausbildungstechnische oder militärische Nutzen von diesm alte Wrack. Und kann diese Lehraufgabe nicht auf einer zeitgemäßen Korvette oder Zertörer besser, weil praxisnaher, erledigt werden? Versenkt endlich diesen obsoleten schwimmenden Anachronismus...

  • HD
    Hans Dampf

    Also mal ehrlich: Die Gorch Fock ist doch kein romantischer Abenteuerspielplatz. Niemand wird gewzungen eine Offiziersausbieldung bei der Marine zu machen. Wer Angst hat, in die Takelage zu klettern, hat auf einem Segelschulschiff nichts zu suchen. Dass beim Militär gedrillt wird, sollte auch klar sein. Und die Enge, Hängematten und fehlende Privatspäre sind absichtlicher Teil der Ausbildung (außerdem ist es nun mal so auf einem Schiff). Einzig die sexuellen Nötigungen bedürfen einer Untersuchung. Die Gorch Fock wurde für Offiziersanwärterinnen extra umgebaut.

  • G
    ghb

    Nach den Worten von S. sei selbst das Hinaufklettern auf die Masten letztlich erzwungen worden. "Wenn Aufentern befohlen ist, dann musst du in die Takelage. Alles andere ist Gehorsamsverweigerung", sagte die Soldatin. Überhaupt seien die Kadetten von den Vorgesetzten systematisch unter Druck gesetzt worden: "Der Druck war ständig da. Es ist vom ersten Tag an klar: Wer nicht spurt, der fliegt. Zuerst nach Hause, dann aus der Offizierausbildung."

     

    na sowas. brutal und unmenschlich. dass es in einer armee so schlimm zugeht konnte frau natürlich vorher nicht wissen, da besteht dringender handlungsbedarf und wir sind alle zutiefst betroffen.

    das militär ist keine diskussionsrunde, sondern per definition hierarchisch. wer einem verein (als frau ja freiwillig) beitritt und sich dann über die gepflogenheiten beschwert, ist zumindest naiv oder schlicht und einfach dumm.

  • P
    pazifist

    Drill, Machismo,Sadismus und Männerrituale waren schon immer und werden immer wesentlicher Bestandteil eines jeden militärischen Apparates sein. Wenn Guttenberg da wirklich effektiv etwas ändern will, soll er die BundeswehrsoldatInnen zu AltenpflegerInnen umschulen lassen. Er kann ja noch ein paar Generale behalten, die dürfen dann noch Krieg im Sandkasten spielen...