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Tod in der Orgel

■ Pastor schreibt Krimis, um die Kirchenkasse zu füllen

Die Story spielt in Klein Wesenberg bei Lübeck und erstreckt sich vom ausgehenden 17. Jahrhundert bis in unsere Tage. In der Kirche der Gemeinde geschieht Schreckliches: Zuerst wird in der Orgel eine goldene Uhr entdeckt, dann findet der Küster auf dem Dachboden ein menschliches Skelett. Diese beiden Funde rollen das Schicksal eines seit Kriegsende vermißten ostpreußischen Flüchtlings auf. Bei seinen Recherchen stirbt ein Heimatforscher in der zur Todesfalle umfunktionierten Orgel. Er bleibt nicht das einzige Opfer.

„Wenn der Tod tanzt“ heißt der Krimi, der dieser Tage erscheint, und ungewöhnlich ist vor allem seine Entstehungsgeschichte. Denn in Klein Wesenberg ist die Kirchenorgel kaputt und die Gemeindekasse leer. Also sann Pastor Christian Uecker über eine Lösung nach. Zwischen Gottesdiensten, Taufen und Beerdigungen schrieb er die mysteriöse Geschichte und will nun mit dem Verkaufserlös dazu beitragen, daß das 100 Jahre alte Instrument restauriert werden kann.

„Ich habe immer schon gern Geschichten erzählt“, sagt der Pastor, der bereits ein zweites Manuskript in der Schublade liegen hat. Absichtlich hat Uecker seinen Krimi, an dem er nur ein halbes Jahr gearbeitet hat, im kirchlichen Umfeld angesiedelt: So konnte er seine beruflichen Erfahrungen verarbeiten. Die üblichen Klischees von Gut und Böse suchen die LeserInnen in dem Buch vergeblich, statt dessen legt der Kirchenmann viel Wert auf die Skizzierung der Charaktere und die Hintergründe für die Morde. Auch wenn die Protagonisten erfunden sind, kann sich doch der eine oder die andere Dorfbewohnerin wiedererkennen.

Für die 200.000 Mark teure Sanierung der Orgel werden schon etliche Bücher verkauft werden müssen, auch wenn schon 70.000 Mark an Spenden eingegangen sind. Pro Buch erhält die Gemeinde zehn Prozent des Ladenpreises. Das 144-Seiten-Werk erscheint bei der Lutherischen Verlagsgesellschaft in Kiel und kostet im Buchhandel 16,80 Mark. Telsche Peters / epd

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