piwik no script img

Tod des Botschafters Palästinas in PragErmittlungen zu seltsamer Explosion

Nach der Explosion seines Tresors ist ein palästinensischer Diplomat am Neujahrstag an seinen schweren Verletzungen gestorben. Die tschechische Polizei ermittelt.

Verunglückt: Erst im Oktober hatte der 56-jährige Diplomat Dschamel al-Dschamal den Botschafterposten in Prag übernommen. Bild: dpa

PRAG dpa | Nach dem rätselhaften Tod des Botschafters Palästinas in Tschechien durch eine Explosion laufen die Ermittlungen in Prag auf Hochtouren. Ermittler und Sachverständige würden die Spuren vom Tatort auswerten, sagte Polizeisprecherin Andrea Zoulova am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.

Das Ergebnis der Obduktion stehe noch aus. Der 56 Jahre alte Diplomat Dschamal al-Dschamal war am Neujahrstag an seinen schweren Kopf- und Bauchverletzungen gestorben.

Zu der Explosion kam es nach ersten Erkenntnissen der Polizei, nachdem Al-Dschamal in seiner Wohnung einen Tresor geöffnet hatte. Es könne sich um eine illegale Tresorsicherung handeln. Man arbeite intensiv mit einer Delegation palästinensischer Sicherheitsexperten zusammen, die in Prag eingetroffen sei, sagte die Polizeisprecherin.

Ein Botschaftssprecher widersprach unterdessen Angaben des palästinensischen Außenministers Riad Malki, der Tresor habe über Jahrzehnte unbenutzt in einer Ecke gestanden. In den Safe sei regelmäßig Geld für den täglichen Zahlungsverkehr der Botschaft abgelegt worden, sagte Nabil al-Fahel im tschechischen Rundfunk.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • B
    blechstein

    Sicherlich wieder eine Präventivoperation des Mossad.

  • Hoffentlich verwischen die palästinensischen Ermittler keine Spuren. Der Verdacht liegt nahe, dass der Herr "Botschafter" illegal Sprengstoff gehortet hat. Ein schwerer Verstoß gegen die Wiener Konvention. Es ist eben ein langer Weg, bis aus einer Terrororganisation wie der PLO ein Rechtsstaat wird. Und das Ziel liegt noch in weiter Ferne.