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Tod der Geiseln dementiert

Die auf den Philippinen verschleppten Touristen sollen doch noch alle am Leben sein. Die Entführer haben sie angeblich in mehrere Gruppen aufgeteilt

JOLO/BERLIN ap ■ Die auf die philippinische Insel Jolo verschleppten Touristen sind nach Angaben des philippinischen Militärs alle am Leben. Dies teilte das Auswärtige Amt gestern in Berlin mit. Das Militär widersprach damit Angaben der Entführer, dass zwei der Geiseln bei einem Gefecht mit Soldaten ums Leben gekommen seien. Der sich als Commander Robot ausgebende Anführer der Abu-Sayyaf-Gruppe hatte in einem Rundfunkinterview gesagt, eine Geisel sei erschossen worden und eine Frau sei an einem Herzinfarkt gestorben.

Gestern berichtete der Rundfunksender DZMM, zwei der Entführten seien der Rebellengruppe entkommen. Dies bestätigte das Militär nicht. Radio DZMM berichtete, zwei Männer hätten fliehen können. Sie seien zwar von Kidnappern verfolgt worden. Diese wurden dem Bericht zufolge aber von philippinischen Soldaten in ein Gefecht verwickelt, bei dem einer ihrer Anführer getötet wurde. Vertreter der Streitkräfte bestätigten den Tod eines Rebellenführers, der bereits früher in die Entführung dreier Hongkonger verwickelt gewesen sei. Von einer Flucht wüssten sie jedoch nichts, sagte ein Sprecher.

Unterdessen wurden die Geiseln nach Militärangaben in fünf Gruppen aufgeteilt und in neuen Lagern untergebracht. Die Truppen lockerten den Ring um den Rückzugsort der Geiselnehmer. Das erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes unter Berufung auf Angaben aus Manila.

Verteidigungsminister Orlando Mercado schloss einen Abzug der Soldaten jedoch aus. „Das Militär wird keinesfalls zurückgezogen“, sagte er gestern. „Wenn das Militär geht, wird Abu Sayyaf die Macht übernehmen.“ Der Regierungsunterhändler Nur Misuari drohte dagegen, er werde sein Amt als Vermittler niederlegen, wenn die militärischen Operationen nicht eingestellt würden.

Bundeskanzler Gerhard Schröder betonte erneut, dass es oberstes Ziel aller deutschen Bemühungen im philippinischen Geiseldrama bleibe, das Leben der Entführten „unter allen Umständen zu retten“. Die Vertreter der Deutschen Botschaft setzten in Zamboanga ihre Aktion zur Versorgung der Gefangenen fort, unter anderem mit Tagesrationspaketen der Bundeswehr. Bundesaußenminister Joschka Fischer wollte noch gestern mit seinen finnischen und französischen Kollegen über weitere Hilfsmöglichkeiten beraten.

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