: Tod beim Abbiegen
Fahrradfahrerin wird in Hamburg von einem abbiegenden Lastwagen erfasst. ADFC plant Mahnwache
Eine 52 Jahre alte Fahrradfahrerin ist am Donnerstag im Hamburger Stadtteil Hamm von einem nach rechts abbiegenden Lastwagen erfasst und tödlich verletzt worden. Die Frau sei noch an der Unfallstelle gestorben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Polizei sucht nun Zeug:innen.
Nach ersten Erkenntnissen befuhr der Fahrer des Lastwagens den Hammer Steindamm in Richtung Hammer Landstraße und wollte nach rechts in die Sievekingsallee einbiegen, wie die Polizei mitteilte. Dabei habe der 40-Jährige aus bislang ungeklärter Ursache mit seinem Fahrzeug die auf dem Radfahrstreifen in die gleiche Richtung fahrende Frau erfasst. Ein Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute mehrere Menschen. Die Ermittlungen dauern an.
Die 52-Jährige ist in diesem Jahr bereits die siebte getötete Radfahrer:in in Hamburg – und sie ist nicht die erste, die von einem nach rechts abbiegenden Lastwagen erfasst worden ist: Ende März starb ein siebenjähriger Junge auf dem Rad in Hamburg-Volksdorf, er wurde von einem nach rechts abbiegenden Berufskraftfahrer übersehen. Im Mai übersah ein Lastwagenfahrer einen Radfahrer in einer ähnlich gelagerten Situation. Der Radfahrer wurde überrollt und mehrere Meter mitgeschleift.
Im Jahr 2024 waren insgesamt zehn Radfahrer:innen auf Hamburger Straßen tödlich verunglückt.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) fordert angesichts anhaltend hoher Todeszahlen von Fahrradfahrer:innen durch abbiegende Lastwagen den Hamburger Senat bereits seit Längerem zum Handeln auf: Es müsse ein Fahrverbot in der Stadt für alte Lastwagen und Busse ohne Notbremssystem und Abbiegeassistenten oder alternativ die verpflichtende Mitfahrt von Beifahrenden erlassen werden, die den Abbiegevorgang absichern.
Für kommenden Samstag ab 14 Uhr hat der ADFC zu einer Mahnwache für die getötete Radfahrerin an der Unglücksstelle am Hammer Steindamm aufgerufen. (dpa/taz)
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