: Thierse geht mit „Bild“ ins Gericht
BERLIN afp ■ Das Ultimatum, das Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) der Bild-Zeitung gesetzt hat, läuft ab: Heute muss laut einer Bundestagssprecherin die Chefredaktion des Boulevardblatts mitteilen, ob sie die von Thierse geforderte Gegendarstellung zu einem Artikel über das Versailles-Treffen abdrucken werde. Hält Bild die Frist nicht ein, gäbe es weitere gerichtliche Schritte. Bisher hat Thierse eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg erwirkt. Nach diesem Beschluss vom vergangenen Freitag darf die Zeitung nicht mehr behaupten, der Bundestagspräsident habe alle Abgeordneten zu der gemeinsamen Sitzung mit dem französischen Abgeordnetenhaus eingeladen. Bild darf laut Gerichtsentscheid auch nicht mehr den Eindruck erwecken, der Ältestenrat des Bundestages habe das gemeinsame Treffen abgelehnt. Zudem ist es dem Springer-Blatt verboten zu schreiben, Thierse habe in Reaktion auf die Berichterstattung die Unwahrheit gesagt. Der Parlamentspräsident hatte den Gerichtsbeschluss begrüßt. Bild-Chef Kai Diekmann sprach dagegen von einem untauglichen Versuch, unliebsame Berichterstattung zu diskreditieren.
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