piwik no script img

Therapeut Martin Miller über seine Mutter Alice„Sie hat ihre Fehler nie eingesehen“

In seinem Buch schildert Miller die schwierige Beziehung zur Mutter, der berühmten Kindheitsforscherin. Ihr Leid machte sie zur Täterin gegenüber dem Sohn.

„Narzisstisch kalt“: Alice Miller. Bild: dpa
Interview von Alexandra Senfft

Die Kindheitsforscherin Alice Miller veränderte mit „Das Drama des begabten Kindes“ (1979) und „Am Anfang war Erziehung“ (1980) die Psychotherapie im Sinne des Kindes entscheidend und beeinflusste damit eine ganze Generation von Lesern. Die weltberühmte Anwältin des Kindes war jedoch unfähig, ihrem eigenen Sohn gerecht zu werden. Als Baby starb Martin Miller fast an den Folgen der Vernachlässigung, als Erwachsenen trieb ihn die Mutter an den Rand des Suizids.

Nicht mal Martin Miller wusste, dass seine Mutter als Jüdin den Holocaust in Warschau überlebt hatte, denn ihre Vergangenheit hielt sie lange Zeit geheim. Ihre verdrängten Kriegstraumata und Verfolgungsängste projizierte sie zeit ihres Lebens auf ihren Sohn, der auf diese Weise „emotional ein Teil ihrer Holocausterfahrung“ wurde. Um sich vor den Übergriffen seiner Mutter zu retten, grenzte Martin Miller sich später stark von ihr ab und wurde selbst Psychotherapeut.

Sein Buch über das tragische Leben seiner Mutter und ihre schwierige Beziehung dokumentiert die destruktiven, intergenerationellen Folgen von Krieg und Verfolgung. Miller rechnet nicht ab, sondern klärt auf. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung, der zeigt, wie der Zyklus von Schweigen, Schuldgefühlen und Konflikt konstruktiv gebrochen werden kann, damit Heilung eintritt.

taz: Herr Miller, Ihre Mutter hat in ihrem Leben viel Mut bewiesen – als Überlebende des Zweiten Weltkriegs und in der Kindheitsforschung, die sie nahezu revolutioniert hat. Sie beschreiben Ihre Mutter jedoch auch als eine Frau, die von Angst bestimmt war: Wie passt all das zusammen?

Martin Miller: Alice Miller schuf sich einen geistigen Raum, der sie vor den Gefahren des Lebens schützte und in dem sie sich frei und angstfrei fühlte. Und es gab eine Alice Miller, die sich im Alltag verfolgt und bedroht fühlte, vereinnahmt von ihrer traumatischen Vergangenheit. Zwischen diesen beiden Welten von Sicherheit und Angst pendelte meine Mutter. Auseinandersetzungen hat sie stets aus diesem sicheren Geistesraum heraus geführt, ohne wahrzunehmen, was sie gleichzeitig in der Realität in ihrem sozialen Umfeld anrichtete.

Die Psychotherapie hat sie zwar nie revolutionieren wollen, aber radikal wie niemand zuvor hat sie die kindliche Perspektive des subjektiven Erlebens in die Psychologie eingeführt. Sie vertrat die Ansicht, dass Kinder den Respekt verdienen, ihr eigenes Potenzial entwickeln zu dürfen, und dass Erziehung nicht bedeutet, dass Eltern ihre Kinder nach ihren eigenen Vorstellungen formen. Das hatte natürlich auch Konsequenzen für die Therapiearbeit.

Hatte Alice Miller eine gespaltene Persönlichkeit?

In ihrem Alltag hat sie ihre Kriegserfahrungen völlig abgespalten. Doch jedes Mal, wenn ich sie mit ihrem schlimmen Verhalten mir gegenüber konfrontierte, hat sie darauf mit Ablehnung und Rückzug reagiert. Sie hat mir gegenüber ein egozentrisches, ja sogar ein symbiotisches Beziehungsverhalten praktiziert.

Das Buch

Martin Miller: „Das wahre ,Drama des begabten Kindes'. Die Tragödie Alice Millers“. Kreuz Verlag, Freiburg 2013, 176 Seiten, 17,99 Euro.

War das die Ohnmacht eines Opfers?

Ja. Meine Mutter war aber auch Täterin. Was mich am meisten erschüttert, ist, dass sich jemand, der den Holocaust überlebt hat, dessen Familie fast gänzlich ausgelöscht wurde, unbewusst mit den Tätern von damals identifiziert, um die eigene Opfersituation abwehren und ertragen zu können. Dass meine Mutter Schwierigkeiten hatte, mich zu lieben und mich ins Kinderheim gab, kann ich in ein Schema einordnen und begreifen, nicht aber ihre nahezu narzisstische Kälte und ihr destruktives Verhalten mir gegenüber. Das kann passieren, wenn ein Opfer seine eigene Geschichte nicht aufarbeitet.

Für die Nachkommen der Täter gilt das genauso. Kann man sagen, die Opfer-Täter-Dichotomie erfasst das Problem nicht, wenn es um transgenerationelle Prozesse geht?

Seit etwa zehn Jahren wissen wir, wie Spiegelneuronen funktionieren: Wenn ich geschlagen werde, erlebe ich das nicht nur passiv als Opfer, sondern verinnerliche zugleich auch den Schlagenden. In der Therapie arbeitet man deshalb heute vorwiegend mit den verinnerlichten Introjekten, das heißt mit jenen passiv aufgenommenen Normen und Werten, die ein Teil der Persönlichkeit wurden und als solche nicht mehr erkannt werden: Der Patient soll in der Therapie erkennen, dass auch das schlagende Elternteil unmerklich Bestandteil seiner Persönlichkeit geworden ist. Erst wenn ich meine Introjekte mental externalisiert habe, kann ich mich ablösen und eigenständig werden.

Sie sind auch von Ihrem Vater geschlagen worden. Wie haben Sie das alles überlebt?

Mit meiner Biografie hätte ich auch zum Massenmörder oder zu einem Psychopathen werden können. Aber dank meiner Tante habe ich einem wissenden Zeugen gleich das Glück gehabt, dass mir ihre Herzlichkeit mein Leben gerettet hat. Mit ihr habe ich eine gute Bindungserfahrung gemacht, die mich später davor beschützt hat zu sterben.

Alice Miller hat sich vor drei Jahren das Leben genommen. Hat Ihr Buch Ihnen geholfen, um Ihre Mutter zu trauern und ihr zu vergeben?

Das Schreiben hat mir geholfen, Abstand zu gewinnen und mein eigenes Narrativ zu entwickeln. Ich kann jetzt mit meiner schmerzhaften Biografie in Frieden leben und fühle mich von ihr nicht mehr beeinträchtigt. Mit meiner Mutter kann ich mich nicht versöhnen, denn sie hat ihre Fehler nie eingesehen. Mit meiner eigenen Geschichte habe ich mich jedoch versöhnt. Das ist ja das Ziel einer jeden Trauerbewältigung.

Haben Sie in irgendeiner Weise an Ihre jüdische Herkunft anknüpfen können?

Meine Mutter hat ihr Jüdischsein während der Ehe mit meinem Vater stets verleugnet und sich erst nach der Scheidung wieder intensiv damit beschäftigt. Ich bedaure zutiefst, dass sie mich davon völlig ausgeschlossen hat. Als ich in den achtziger Jahren zur jüdischen Gemeinde in der Schweiz Zugang suchte, fühlte ich mich von dieser ebenfalls ausgegrenzt: Man sah mich nicht als „echten Juden“ an, weil ich eine religiöse Lebenserfahrung verpasst habe. Da ich nun die Geschichte meiner Mutter kenne, weiß ich, woher ich komme. Darin liegt auch eine Genugtuung.

War auch Ihr Vater Jude?

Nein, er war ein überzeugter Christ und ein Antisemit. Mit ihm hat meine Mutter die Vergangenheit reinszeniert, er hieß sogar genauso wie der Mann, der meine Mutter in der NS-Zeit lange verfolgt hat. Stellen sie sich vor, was für eine Stimmung bei uns zu Hause herrschte!

Dialoge zwischen den Nachkommen von Opfern und von Tätern sind bis heute sehr schwierig. Sehen Sie für die dritte Generation bessere Chancen, sich miteinander auszutauschen?

Unser Gespräch hier ist ja dafür schon ein gutes Beispiel! Wissen Sie, das hängt davon ab, ob das Gegenüber sich mit der eigenen Geschichte auseinandergesetzt hat oder nicht. Als Therapeut kann ich ihnen viel über Familien erzählen, in denen bis heute geschwiegen, die Vergangenheit aber unbewusst immer wieder neu inszeniert wird.

Ich hatte mal eine Patientin, die, ohne dass es jemand begriff, zu Hause ihre Erfahrungen aus dem Luftschutzbunker simuliert hat. Alle Familienmitglieder mussten sich ruhig verhalten, es durfte kaum gesprochen und nicht diskutiert werden. Für den Sohn hatte das verheerende Folgen, bis er den Zusammenhang begriff und sich von diesem Schweigegebot befreien konnte.

Wie nehmen es Ihre Leser auf, dass Sie das Privatleben von Alice Miller öffentlich gemacht haben?

Die Resonanz ist meist positiv. Sie erfahren etwas über meine Mutter und erkennen, dass sie eben auch nur ein Mensch war. Ich zeige den Lesern, wie man sich konkret mit seinen Eltern auseinandersetzen kann. Es geht darum, sachlich und erwachsen Stellung zu beziehen und sich nicht mit einer wutentbrannten Anklage in einer infantilen Position zu verstricken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

19 Kommentare

 / 
  • DD
    Dr. Diehlmann

    Alice Miller hatte sich öffentlich bei ihren Kindern entschuldigt für ihr Versagen als Mutter und in ihren Büchern ihre eigenen frühen Erziehungsfehler bedauert. Man muss nur nachlesen!

    Denn als sie zu ihren bahnbrechenden Erkenntnisse gelangte, waren ihre eigenen Kinder längst erwachsen.

    Ich halte mich lieber an diese Fakten als an das, was ein zu kurz gekommener Sohn einer berühmten Mutter von sich gibt, der in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens kaum Kontakt zu ihr hatte.

    Dr. Diehlmann

    • B
      Bettina
      @Dr. Diehlmann:

      Entschuldigung, sie beleidigen und werten damit. Damit führen sie ihre Aussage selbst ad absurdum.

    • @Dr. Diehlmann:

      Ja, das stimmt, und doch handelt meiner Ansicht nach der Sohn so, wie es seine Mutter propagiert und empfohlen hat! Vielleicht könnte sie ihm bei seinem Versuch, sein Elterntrauma zu verarbeiten sogar nachträglich unterstützen?! Es schmälert in keiner Weise die Verdienste dieser großartigen Autorin. Ich entnehme ihren Worten eher wieder den subtilen Versuch, das "4. Gebot" hoch zu halten wie es Frau Miller nicht wollte.

      Dr.Wipf-Oehler

    • @Dr. Diehlmann:

      Das was Martin Miller aus seiner Kindheit beschreibt geht weit über Erziehungsfehler hinaus. Es war physische und psychische Misshandlung. Sein Kind einfach "abzugeben" ist bei dysfunktionalen, überforderten Eltern zudem weit verbreitet.

      Ich habe mich beim Lesen sehr erschrocken und fühlte mich an die Schilderungen von Missbrauchsopfern über ihre Familien erinnert.

      Allerdings will ich über Alice Miller nicht urteilen. Sie wird selbst viel Schreckliches erlebt haben. Wahrscheinlich schon in ihrer Herkunftsfamilie, später als von den Nazis Verfolgte.

      Die ganze tragische Geschichte sehe ich als Aufforderung für Therapeuten an, ihre eigene Biografie sauber aufzuarbeiten.

       

      Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  • Alice Millers Spaltung zwischen dem, was ihre eigene Geschichte war und dem was sie als Therapeutin und Autorin propagiert hat, ist geradezu beispielhaft für den ganzen Berufsstand. Es zeichnet ihren Sohn Martin vor vielen seiner KollegInnen aus, dass er seine traumatischen Erfahrungen aufgearbeitet hat und die daraus gewonnenen Erkenntnisse professionell nutzt. Das ist leider gar nicht selbstverständlich. In der Hilfelandschaft gilt immer noch die Devise: "Probleme - haben nur die Patienten".

     

    Das führt dazu, dass der Klient meist nie mehr wird als ein Spiegel für Projektionen. Das nützt niemandem. Auch nicht den HelferInnen.

     

    Dabei brauchen wir angesichts der Massen an Menschen die psychisch erkrankt sind gerade solche Therapeuten, die ihr Wissen aus ihrer eigenen Lebenserfahrung schöpfen und deren Empathie aus selbst erlebtem und bewältigtem Schmerz erwächst.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  • B
    Borderline

    Die Meinung vom Sohn wird hier wiedergegeben.

    Ja, ich halte Psychotherapie auch für begrenzt in ihrer Wirkung.

     

    Sie hat aktive Sterbehilfe in Anspruch genommen, weil sie im hohen Alter Pankreas Krebs hatte. Das ist nur zu verständlich. Aber auch das wird vom Sohn verrissen.

     

    Ich hab das Gefühl, er läßt sich an seiner Mutter aus.

    Habe recherchiert, fühlt sich nicht gut an.

     

    Jede Mutter macht Fehler, auch gewaltige. Ist das was Neues?

    Er kann nicht verzeihen, auch mit über 60 Jahren nicht. Dabei sieht er nicht, in welcher Gefangenschaft er da sitzt.

    Dies Buch befreit ihn auch nicht.

     

    Manchmal müssen sich Mütter auch vor ihren erwachsenen Söhnen schützen, die nicht erkennen, welche Kraft sie inzwischen haben. Das hat sie wohl getan und meinen Respekt hat sie dafür.

     

    Nach meinem Eindruck hat er eher ein Problem mit dem gewalttätigen Vater.

    Den Söhnen geht es nicht besser, wenn sie die Mutter tot geschlagen haben.

  • KK
    Karl K

    @Sabina

     

    yes - but the only way out - is trough!

     

    ( aus eigener knietiefen Erfahrung!

    was auf dem Zettel steht - is eh nur für Kasse/Versicherung;

    "…denn sei ehrlich, das Leben ist lebensgefährlich…"

    Erich Kästner)

     

    ps und sorry für das ironischerweise fehlende "r"

  • H
    haarharrspalter

    Er sie es spaltet Holz;

    liegt es in dann aber in Spalten - ist's =>gespalten!

    gleichsam vom Stamm/Klotz abgespalten,

    hat es sich ab-, aber auch Ausgespalten.

     

    Egal - was das Leben spaltet,

    läßt sich's doch nur schwer zusammenfügen;

    wie wir hier - wie da ergriffen lesen.

  • T
    Tasmina

    Das rückt ihre Bücher in ein ganz neues Licht. Ich sage es mal vorsichtig: Wer so stark selber psychisch belastet ist, kann nicht wirklich beurteilen, was gut und richtige psychische Gesundheit von anderen ist.

  • B
    Blechstein

    Ach Alice, deine Bücher waren früher ein echter Renner. Jede Zeile deines Buches "Drama eines unbegabten Kindes" habe ich aufgesogen.

  • N
    Nobody

    "In ihrem Alltag hat sie ihre Kriegserfahrungen völlig abgespalten." Heißt es nicht "abgespaltet"?

  • KK
    Karl K

    Traurig - bewegend;

    es bestätigt auf beeindruckend schräge Weise

    den Satz von Fritz Pearls:

    was man bekämpft wird man auch;

    gewendet durch den Eigenanteil.

     

    ps ob, wie Herr Miller insinuiert, das alles

    über Spiegelneuronen " erklärbar/erklärlich" ist;

    scheint mir eine kühne, mir zu monokausale Herleitung;

    mit der Nazissmusreduktion scheint mir das ähnlich.

    • S
      Sabina
      @Karl K:

      Das ist das große Problem bei der Diagnose von psychischen Leiden und Persöhnlichkeitsakzentuierungen, es erfolgt alles ohne wirklich belastbar Beweise, viel mit nur Deutung und Einschätzung, die genauso falsch wie richtig sein kann.

  • Der Schuster hat selbst die schlechtesten Schuhe. Wenn Herr Miller seine Mutter narzisst. Züge bescheinigt, dann habe ich den Eindruck, sie war lupenreine Narzisstin. Auffällig ist an Narzissten, dass sie Experten dafür sind, sich in Gefühlswelten anderer zu versetzen, ohne ein adäquates Handeln daraus ableiten zu können. Leser auf diese Weise zu gewinnen, bedeutet folglich nicht, diesen ein Handeln nach den erdachten erzieherischen Handlungsgrundsätzen zukommen lassen zu müssen. Als Autorin hatte Frau Miller eine praxisbezogene Distanz. Am eigenen Kind ließ es sich für sie nicht praktizieren, da ihr Sohn natürlicherweise keine Projektionsfläche für ihre narzisstischen Verhaltensmuster liefern kann. Er war für sie nichts anderes als undankbar. Als Autorin konnte sie ohne Umschweife ihre Ich-bezogene Ernte einfahren.

    Ich gehe davon aus, dass ihre Verhaltensmuster diesbezüglich nicht die Folge der Holocaust-Erlebnisse sind, sondern wie bei allen Narzissten eine Störung der frühkindlichen Entwicklung.

    Ich möchte behaupten, Narzissten haben sehr gute empathische Wahrnehmung, die sie aufgrund der an sich erlittenen Nichtbeachtung in früher Kindheit selbstbezogen erlernten. Es fehlt ihnen einfach die Übersetzung in das empathische Handeln, da fremdes Leid zu eignem Leid transformiert wird. Das macht sie nicht selten zu ausgesprochenen Profis für psych. Krankheiten und zu Erziehungsexperten, da Narzissten mental spielend die Kindebene betreten. Sie haben in gewisserweise diese nie verlassen.

    Frau Miller litt nicht an einer Persönlichkeitsabspaltung. Dieses Verhalten ist ein geschlossenes System des Selbstmitleides, das niedergeschrieben sehr wertvoll ist, auf natürliche Personen von ihr aber nicht übertragbar war, und Herr Miller, es ist familiär hoch ansteckend.

    • D
      dodo
      @lions:

      schade, dass ihre Untersuchung des interviews so einseitig und aussagefrei auffällt.

      • @dodo:

        Einseitig und ohne Aussage schließen sich aus.

        • D
          Dodo
          @lions:

          logisch!

  • L
    Leserin55

    Es ist gut und sehr wichtig, dass diese vermeintlichen Koryphäen der

    Psychotherapie(PT), wie Alice Miller und Sigmund Freud, mittlerweile entzaubert werden und sind. Nur so lassen sich auch die vielen Fehler und falschen Versprechungen der PT-Branche erklären, es gibt keine wirklich gutes ideologische Fundament und es fehlt noch immer die Wissenschaftlichkeit.

     

    Klaus Grawe, einer der seriösen Psychiater und Psychologen hat es in seinen Büchern und Aufsätzen daher auch weit vorsichtiger und selbstkritischer formuliert, was die Psychotherapie kann und was alles nicht. Leider ist er zu früh verstorben, um die Branche in eine seriöseres Umfeld und Wirken zu führen.

  • H
    Hans

    Daß Frau Miller Suizid verübt haben soll, lese ich zum ersten Mal.

    Ist das irgendwo belastbar belegt?