Theater: Rastlose Leere
Peer verlässt seine Mutter und das Mädchen Solveig, um aus Norwegen in die Welt zu gehen: Er wird Kapitalist und Reeder, ein Sklaven- und Waffenhändler, Goldsucher und Prophet und erlangt märchenhaften Reichtum, um doch alles wieder zu verlieren … Mit seinem egomanischen Helden Peer Gynt zeigte Henrik Ibsen den Prototypen des modernen Menschen: rastlos, getrieben von dem unstillbaren Verlangen nach Entgrenzung und Triumph, doch ohne Kern und Substanz. Das Hans Otto Theater hat Alexander Nerlichs viel gelobte Inszenierung des Stücks, das Ibsen aus der Vorlage norwegischer Feenmärchen von Peter Christen Asbjørnsen entwickelt hatte, noch einmal aufgenommen. Ibsen befasste sich damit kritisch mit dem romantischen Nationalismus im Norwegen seiner Zeit.
Peer Gynt von Henrik Ibsen: Hans Otto Theater/Neues Theater Potsdam, Schiffbauergasse 11., 7., 18. & 29. 5., 19.30 Uhr, 13–33 €
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen