piwik no script img

■ beiseiteTheater

Der 35-jährige Nachwuchsautor Heiko Buhr aus Kiel ist am Mittwoch mit dem erstmals verliehenen Heinz-Dürr-Stückepreis des Deutschen Theaters Berlin ausgezeichnet worden. Er erhält den mit 115.000 Mark sehr saftig dotierten Preis (und damit höchstdotierten Dramatikerpreis überhaupt) für seinen dramatischen Erstling „Ausstand. Ein Schaustück“. Nun fragen sich natürlich viele, wer dieser Heiko Buhr eigentlich ist? Denn sein Name ist selbst den Fachleuten unter uns Theatergängern und Literaturfreunden kein Begriff. Und tatsächlich: Der in Neumünster geborene Buhr ist bisher nur mit Prosaarbeiten und Gedichten in lokalen Literaturzeitschriften hervorgetreten. Alle wundern sich also, am meisten aber Heiko Buhr selbst, der sich völlig überrascht zeigte. „Für mich erfüllt sich ein Lebenstraum. Es ist die erste Entlohnung für 17-jährige Autorentätigkeit, wenn man von kleineren Veröffentlichungen in norddeutschen Regionalblättern mal absieht“, sagte er in Berlin. Das Jurymitglied Klaus Völker,Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Berlin „Ernst Busch“, nannte Buhrs Stück „eine finstere Groteske, eine Schauermär“ aus der Welt der Arbeitslosen. Heinz Dürr übrigens kündigte bei der Preisverleihung eine Änderung beim Konzept des Preises an: Der soll künftig nicht mehr als Stückepreis, sondern als Förderpreis für deutschsprachige Nachwuchsautoren ausgeschrieben werden. Drei Preisträger sollen dadurch mit einem Stipendium in Höhe von jeweils etwa 35.000 Mark ein Jahr lang mit einem erfahrenen Dramaturgen arbeiten können. Und so was nennt man dann „teilen und herrschen“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen