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Thatchers „Poll-tax“ wird zum Flop

■ Riesiger Verwaltungsaufwand der Steuerreform in GB

Die Idee für die Kopfsteuer, die zur größten politischen Krise in Thatchers elfjähriger Amtszeit geführt hat, wurde bereits 1986 ausgebrütet. Damals legte die britische Regierung ein entsprechendes „Grünbuch“ mit den Grundzügen einer vom Einkommen unabhängigen Gemeindesteuer vor. Schottland mußte vor einem Jahr als Versuchskaninchen herhalten.

Die Kopfsteuer, die seit gestern auch in England und Wales gilt, wird von den einzelnen Bezirksverwaltungen kalkuliert und direkt erhoben. Thatcher hatte erklärt, daß die Bezirksverwaltungen dadurch zur Sparsamkeit gezwungen würden, weil sie ihre Finanzpläne öffentlich machen müssen. Besonders verschwenderische Bezirksregierungen hätten deshalb bei den Lokalwahlen mit der Rache der WählerInnen zu rechnen. Die Tory-Regierung hoffte, daß sich der Unmut gegen die „verschwenderischen Labour-Verwaltungen“ richten würde. Doch die von Tories verwalteten Bezirke haben die Regierungsrichtlinien fast ebenso überschritten wie Labour -Verwaltungen.

Darüber hinaus sind die Kosten zur Eintreibung der Kopfsteuer wesentlich höher als bisher: Das alte Abgabesystem, die „rates“, basierten auf Hausbesitz. Da Menschen jedoch im Gegensatz zu Häusern umzuziehen pflegen, erfordert es immensen Verwaltungsaufwand, das Register aktuell zu halten. Außerdem hat die Regierung die Höhe der Abgaben stark unterschätzt: Die Regierung ging von einer durchschnittlichen Steuerbelastung von 278 Pfund (765 Mark) aus. Tatsächlich beträgt sie jedoch 365 Pfund.

RaSo

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