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Texaco zahlt Millionen an schwarze Angestellte

■ Rechtsstreit um Diskriminierung endet mit Vergleich – Boykott ist abgewendet

White Plains/USA (AFP/AP) – Der US-amerikanische Erdölkonzern Texaco wird seinen schwarzen Angestellten eine Entschädigung im Gesamtwert von 176,1 Millionen Dollar zukommen lassen, umgerechnet rund 265 Millionen Mark. Damit wurde ein seit zwei Jahren andauernder Rechtsstreit wegen Rassendiskriminierung in dem Unternehmen beigelegt. Wie Firmenchef Peter Bijur am Freitag in White Plains im US- Staat New York erklärte, will der Konzern jetzt daran arbeiten, zu einem „Musterbetrieb der Chancengleichheit“ zu werden.

In Washington teilte ein Vertreter der Kläger mit, der erzielte Vergleich sehe eine Barzahlung in Höhe von insgesamt 115 Millionen Dollar an die rund 1.500 Betroffenen vor. Weitere 26,1 Millionen Dollar würden für Lohnerhöhungen aufgewendet, die in den nächsten fünf Jahren speziell schwarzen Beschäftigten des Unternehmens zukämen.

Zusätzliche 35 Millionen Dollar sollen dem Anwalt zufolge in betriebliche Ausbildungsprogramme fließen, in denen unter anderem weiße Mitarbeiter für die Belange der Schwarzen besser sensibilisiert werden sollen. Die Kläger hatten ursprünglich Entschädigungen von insgesamt 520 Millionen Dollar (780 Millionen Mark) gefordert. Schwarze Bürgerrechtler, darunter auch Jesse Jackson, hatten zum Boykott von Texaco-Tankstellen aufgerufen. Mit dem Vergleich kommt Texaco noch relativ preiswert davon.

Erst vor knapp zwei Wochen waren in der New York Times Tonbandaufzeichnungen von Managern des Erdölkonzerns aus dem August 1994 veröffentlicht worden. Die Manager bezeichneten Schwarze als „Nigger“ und berieten, wie angesichts des laufenden Rechtsstreits belastende Unterlagen vernichtet werden könnten. Die Aufnahmen waren heimlich von einem leitenden Angestellten gemacht worden, der sie dann den Klägern übergab.

Texaco entschuldigte sich später. Dem Konzern wurde vor allem vorgeworfen, Schwarze bei anstehenden Beförderungen regelmäßig benachteiligt zu haben. Auch habe die Geschäftsleitung nichts unternommen, um in ihren Betrieben rassistische Bemerkungen zu unterbinden.

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