Teslabahnhof: Fangschleuse geht 2026 in Betrieb
Ab Freitag ist die Strecke des RE1 zwischen Erkner und Fürstenwalde wieder frei. Grund waren Bauarbeiten zur Verlängerung des Bahnhofs Fangschleuse.
Denn es wird nicht die letzte Sperrung gewesen sein. Die Arbeiten dauern noch mehr als ein Jahr an. Der neue Bahnhof Fangschleuse wird als moderner Personen- und Güterbahnhof komplett neu aufgebaut – und damit quasi direkt am Eingang von Teslas „Gigafactory“. Der Industriestandort Freienbrink soll so besser erschlossen werden, hieß es von der DB, die mit dem Bau betraut ist.
Die Bahn erwartet durch den angekündigten Ausbau am Industriestandort im Ortsteil Freienbrink mit 40.000 neuen Arbeitsplätzen auch steigende Fahrgastzahlen. „Dadurch werden künftig rund 16.000 Reisende pro Tag am Bahnhof erwartet“, sagte DB-Projektleiterin Sabrina Grunert. Bis 2021 seinen es weniger als 1.000 Reisende pro Tag gewesen. „Der heutige Personenbahnhof verfügt gegenwärtig nur über zwei Gleise und ist bereits jetzt während der Hauptverkehrszeiten überlastet.“
„Eine Erweiterung des bestehenden Personenbahnhofs Fangschleuse ist am aktuellen Standort nicht möglich, da der Platz begrenzt ist“, begründet Grunert den Umzug. „Am neuen Standort, etwa zwei Kilometer westlich, gibt es ausreichend Platz für mehr Gleise und längere Bahnsteige, an denen dann auch Züge mit einer Länge bis zu 220 Metern halten können.“ Demnach soll der neue Bahnhof ebenfalls Fangschleuse heißen.
Das Land Brandenburg finanziert die Kosten des neuen Personenbahnhofs, nach derzeitigem Stand belaufen sie sich auf 59 Millionen Euro. Eine Förderung vom Bund sei beantragt.
Pläne für den Güterverkehr
Die Bahn geht durch den Ausbau auch von einem erhöhten Güterverkehr aus. „Hierzu erweitern wir den Bahnhof um zahlreiche Gleise und Weichen“, sagte die Projektleiterin. Durch die neue Anbindung an die Strecke Berlin – Frankfurt (Oder) können demnach zukünftig bis zu 2.400 Lkw-Fahrten täglich von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Konkret soll ein Güterbahnhof mit fünf Gleisen und zwei Überholgleisen entstehen. Die Gleisanlagen ermöglichen es den Zügen demnach, die Richtung zu wechseln und gleichzeitig in den Industriestandort ein- und auszufahren, ohne den Zugverkehr auf der Strecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) zu beeinträchtigen.
„Die Bauarbeiten begannen Anfang des Jahres und erfolgen „unter rollendem Rad“, wie Grunert betonte. Das bedeute, dass der Bahnbetrieb größtenteils weiterlaufe und der alte Bahnhof bis zum Start des neuen genutzt werden könne.
Seit dem 7. Juli und bis zum 25. Juli gibt es eine Sperrung auf der Strecke, da der erste Teil des Fußgängertunnels eingeschoben wird. Ersatzverkehr wird unter anderem von der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) bereitgestellt. Eine größere, dreiwöchige Sperrung soll es erst wieder ab Ende Juli 2026 geben. Zwischendurch könne es kürzere Sperrungen in der Nacht oder auch mal am Wochenende geben. Darüber werde rechtzeitig informiert.
Der RE1 soll nach Abschluss der Bauarbeiten mit einem häufigeren Takt alle 20 Minuten verkehren. „Das bringt mehr Komfort und mehr Flexibilität für Pendler und Reisende“, so Grunert. Der Bahnhof wird komplett barrierefrei ausgebaut mit zwei Aufzügen.
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