Termine der Woche Berlin: Tage der Zivilcourage

Sozialer Mut ist im Wesentlichen antifaschistisch, antisexistisch und auf Nachhaltigkeit bedacht.

Bild: dpa

von TORBEN BECKER

Am 19. September 2019 ist Tag der Zivilcourage. Dies geht auf die Initiative des Bremer Vereins „Tu was! Zeig Zivilcourage!“ zurück. Er soll aufzeigen, dass beherztes Eingreifen, Mitgestalten und das Aufzeigen sozialer Missstände konstituierend für unsere demokratische Gesellschaft ist.

Diese Form von Engagement kann als sozialer Mut ins Deutsche übersetzt werden. Mutig daran ist, die gesellschaftliche Spiel- und Schattenräume, in welchen juristisches oder moralisches Unrecht geschieht, offen anzuklagen.

Zivilcouragiertes Handeln ist dabei stets geleitet von antifaschistischen, philanthropischen, antisexistischen und nachhaltigen Motiven. Rechtsextreme scheiden also per Definition aus.

Selbsternannte Lebensschützer:innen

Dieser Umstand wird am 19. September 2019 unter dem Titel „Antifeminismus und Neue Rechte“ in der Schreina47 erörtert. Am 21. September 2019 haben nämlich ultrakonservative Rechte den sogenannten „Marsch für das Leben“ geplant. Zu diesem Event kommen rechte bis rechtsextreme Akteur:innen zusammen, um in einem geeinten Antifeminismus gegen die emanzipatorischen Errungenschaften der liberalen Gesellschaft zu demonstrieren. Sie fordern ein Verbot von Abtreibungen und damit die Einschränkung der Entscheidungsfreiheit von Frauen*. Die rechte Bewegung dieser selbsternannten Lebensschützer:innen gibt sich zudem anschlussfähig für verschwörungstheoretische und rassistische Ansichten. In diesem Fall heißt Zivilcourage, gut über deren Motive informiert zu sein und den Gegenprotest organisieren. 19.09., Schreinerstraße 47, 19 Uhr

Am Mittag des 20. September 2019 findet der internationale Klimastreiktag statt, der auf die Zivilcourage einer Schülerin zurückgeführt werden kann. Greta Thunberg begann am 20. August 2018 freitags vor dem Schwedischen Reichstag für den Klimaschutz zu streiken. Daraus hat sich bekanntermaßen eine internationale Praxis, die Fridays for Future-Bewegung, entwickelt, die die Ausbeutung des Planeten anklagt. Ihre Forderung: Im Sinne unserer Zukunft muss ein klimapolitisches Umdenken stattfinden. 20.09., Brandenburger Tor, 12 Uhr

Das What-the-fuck-Bündnis ruft am 21. September 2019 unter dem Motto „Antifeminismus sabotieren – Abtreibung legalisieren“ zum Protest gegen den genannten „Marsch für das Leben“ auf. Das christlich-fundamentalistische Weltbild der sogenannten Lebensschützer:innen fordere konservative Geschlechterrollen, eine rigide Sexualmoral und sei zudem homo- und transfeindlich. Im Sinne der Gleichberechtigung ist daher der Gegenprotest und etwaige kreative Störaktionen notwendig. 21.09., Rosenthaler Platz, 10 Uhr

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