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Tatort MünchenDie Batic Identität

In der jüngsten "Tatort"-Episode aus München leidet Kommissar Batic unter Amnesie und wird zum Gejagten. Ein schneller Thriller über den Fremden im Busenfreund (So 20.15 Uhr, ARD).

Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl) ist besorgt. Was ist mit seinem Kollegen Batic (Miroslav Nemec) geschehen? Der weiss gar nichts mehr. Bild: ard

Einem guten Freund gibt man natürlich gerne das letzte Hemd – aber muss es denn mitten auf der Straße sein? Dort nämlich zwingt Kommissar Batic (Miroslav Nemec) mit vorgehaltener Waffe den Kollegen und Kumpel Leitmayr (Udo Wachtveitl), sich bis auf die Unterhose auszuziehen, um dann im Dienstwagen davon zu rasen.

„Der Ivo“, wie der Polizist bei allem Blödsinn, den er veranstaltet, immer noch von seinem Busenfreund Leitmayr genannt wird, ist halt momentan ein bisschen durcheinander. Mit Gedächtnisschwund und Wahnvorstellung wacht er am Anfang dieser außergewöhnlichen „Tatort“-Episode im Krankenhaus auf. Den Kollegen schaut er an wie einen Fremden, das eigene Leben ist ihm ein Rätsel, überall lauert Gefahr.

„Wir sind die Guten!“ bläut ihm deshalb besorgt der gute alte Leitmayr ein. Vergeblich, die Amnesie ist total, der Freund sieht im Freund erstmal nur, was er in jedem anderen sieht: einen Feind. So nimmt Batic Reißaus– und droht dabei doch direkt den Bösen in die Arme zu laufen.

Regisseur Jobst Oetzmann und Drehbuchautor Magnus Vattrodt (zeichneten schon gemeinsam für den sehr guten BR-Tatort „Das verlorene Kind“ verantwortlich) legen einen extrem schnellen „Tatort“ aus dem sonst traditionell eher beschaulichen München vor. Während Batic seinem verlustig gegangen Leben hinterherrennt, läuft er gleichzeitig vor anonymen Verfolgern weg. Die wissen offensichtlich etwas, das der Kommissar vergessen hat. Könnte das irgendwas mit dem Mordfall an einer Drogenfahnderin zu tun haben, bei der sich jetzt gar LKA-Abteilungsleiter Stolze (Michael Mendl) eingeschaltet hat?

Sicher, man ahnt sehr schnell, dass das Böse im Beamtenapparat seinen Ursprung haben muss. Trotzdem weist diese bayerische Variante von „The Bourne Identity“ eine furiose Doppelbödigkeit aus: Richtig gefährlich wird es wie in jedem Amnesie-Thriller natürlich immer erst, wenn die Erinnerung wieder einsetzt.

Die beiden Hauptdarsteller jedenfalls kommen dem besonderen Anspruch dieser Folge mit Bravour nach: Wo Nemec als traumatisierter Cop in allen möglichen zusammen gestohlenen Klamotten seinen Verfolgern wegläuft, da muss Wachtveitl als loyaler Kollege gute Miene zum bösen Spiel machen. Gar nicht so einfach, wenn man bei der Rekonstruktion vom Leben des anderen so manche erstaunliche Entdeckung machen muss: Dein Freund, das fremde Wesen.

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7 Kommentare

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  • A
    Annalena

    Einer der besten Tatorte, die ich je gesehen habe! War danach unwarscheiulich gut drauf, weil ich ihn einfach nur genial fande! Spannend, realistisch, fesselnd. Einfach perfekt!!!

  • L
    lisbeth

    Was für ein Tatort. Hat mich sehr gefesselt.Und dann noch meine Lieblingskommissare. Klasse.

  • D
    doncalvo

    wenn auch nach einer viertel stunde herr leitmeier immer noch amnesie mit kopfweh verwechselt und statt ursachen von verletzungen und krankenhaus ivos zu recherchieren aufi zum mordfall geht - ja fuer wie bloed soll man da eigentlich die polizei halten - und mich als zuschauer ? sorry - mich hat hier nix gefesselt ausser der total verschrobenen konstruktion.

  • D
    doncalvo

    wenn auch nach einer viertel stunde herr leitmeier immer noch amnesie mit kopfweh verwechselt und statt ursachen von verletzungen und krankenhaus ivos zu recherchieren aufi zum mordfall geht - ja fuer wie bloed soll man da eigentlich die polizei halten - und mich als zuschauer ? sorry - mich hat hier nix gefesselt ausser der total verschrobenen konstruktion.

  • J
    Johanna

    Klasse Film!

    Und nebenbei bemerkt: Der erste Tatort seit langem, bei dem ich nicht eingeschlafen bin.

  • G
    Günther

    Großartiger Tatort!

    Mehr kann man dazu nicht sagen

  • S
    simon

    Einer der besten Tatorte, die ich seit langem gesehen habe! Außergewöhnliche und ungewöhnliche Tatorte, müssen nicht immer gut sein, aber in diesem Fall einfach perfekt gelungen. Spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Regisseur und Drehbuchschreiber können gerne noch einige Tatorte zusammen planen!