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KommentarTanzende Eier

■ Warum Hamburgs GAL kurzsichtig zu werden droht. Oder es schon ist.

Hamburgs Grün-Alternative haben ein Problem, und das heißt GAL. Das Problem hat eine Ursache, und die lautet Klüngel. Und es hat eine Konsequenz, die man gemeinhin Eiertanz nennt.

Ob das Kreisen der vier oder fünf Cliquen um den jeweils eigenen Nabel zu einer Richtungsentscheidung – und wenn ja, zu welcher – führt, dürfte sich in vier Wochen analysieren lassen. Dann steht die Wahl einer neuen Sprecherin des Landesvorstands an, und das einzig Unumstrittene ist das kleine i. Zur Zeit.

Da gibt es einen Flügel, der wie selbstverständlich einen Chefsessel für eine der Seinen beansprucht. Da gibt es einen anderen Flügel, der „seinen“ Chefsessel schon besetzt hat, was Hinweise auf die Kungelei anderer erleichtert. Und da gibt es zwei, drei Grüppchen, die nach Partnern äugen, Angebote sortieren und dem Schmieden von Bündnissen durchaus nicht abgeneigt sind.

Vielleicht wird es eine Gegenkandidatin zur der von den Linken nominierten Kordula Leites geben. Das wäre nur ehrlich. Vielleicht jedoch nicht mit der Absicht zu gewinnen, sondern nur, um den linken Flügel mit einem Pyrrhussieg zu schwächen. Das wäre heuchlerisch. Vielleicht gibt es aber keine Gegenkandidatin. Das wäre verlogen.

Immer den eigenen vermeintlichen Vorteil im Auge zu haben, führt auf Dauer zu Kurzsichtigkeit. Vielleicht muß das in Parteien so sein, und warum sollte die GAL nicht eine Partei wie all die anderen sein. Gegenteiligen Beteuerungen glaubt schon lang eh niemand mehr.

Sven-Michael Veit

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