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„Tagesspiegel“: Walser zugespitzt

Berlin (dpa) – Der Berliner Tagesspiegel hat die Behauptung zurückgenommen, der Schriftsteller Martin Walser habe zu Massenprotesten gegen das geplante Holocaust-Mahnmal aufgefordert. Die Zeitung räumte in zwei Artikeln ein, in einem Bericht über eine Podiumsdiskussion „die mißverständlichen Äußerungen Walsers zugespitzt zu haben“. Diese Formulierung „halten wir nicht aufrecht“. Walser hatte der Zeitung vorgeworfen, sie habe seine Aussagen verfälscht. Er habe keineswegs zu öffentlichen Protesten aufgefordert, sondern lediglich dafür plädiert, daß die Berliner über das Mahnmal abstimmten. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, kritisierte Walser trotz der Richtigstellung. Er warf ihm vor, erneut mit schwammigen Äußerungen ein Mißverständnis ausgelöst zu haben, hinter dem er sich nun verstecke.

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