Tag des Pflegenotstandes : Kapitalismus macht krank!

Ein Hamburger Bündnis zieht gegen die Profitorientierung im Pflege- und Gesundheitswesen auf die Straße.

Es reicht! Bild: UN/Unsplah

Schon vor der Krise waren die Zustände im Pflege- und Gesundheitswesen unhaltbar. Das Gesundheits- und Sozialsystem ist am Kapitalismus erkrankt und leidtragend sind die Patient*innen und Beschäftigten.

Das Abrechnungssystem der Fallpauschalen, das Outsourcing von Dienstleistungen, die Unterversorgung von Patient*innen, frühzeitige „blutige Entlassungen“ nach Hause und medizinisch nicht notwendige Eingriffe, die sich aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht lohnen: Dieses Nebeneinander von Unter- und Überversorgung muss aufhören!

Wie nun schmerzhaft deutlich wird, ist ein marktförmiges, auf Profite ausgerichtetes Gesundheitssystem nicht geeignet, um eine Gesellschaft auf Pandemien vorzubereiten. Jetzt müssen deshalb die richtigen Lehren aus dieser Erfahrung gezogen werden.

Als Pfleger*innen, Ärzt*innen, Patient*innen, pflegende Angehörige, Aktivist*innen und Gewerkschafter*innen vernetzt und organisiert sich das Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus schon seit Langem.

Tag des Pflegenotstandes

Am 12. Mai, dem Tag des Pflegenotstands, will das Bündnis für ein solidarisches Gesundheitswesen demonstrieren. Um 17 Uhr, parallel an vier Kliniken.

Die Kundgebungen sind mit Blick auf den Infektionsschutz und entsprechende Vorgaben des Ordnungsamtes auf 50 Teilnehmende begrenzt. Es gilt genügend Abstand zu halten und einen Mund- und Nasenschutz zu tragen.

Um 19 Uhr dann soll an den Wohnungsfenstern fünf Minuten lang Krach gegen die Ökonomisierung des Gesundheitswesens gemacht werden. Das Bündnis fordert dazu auf, Transparente und Schilder aus den Fenstern zu hängen und Fotos davon an info(at)pflegenotstand-hamburg.de zu schicken. Weitere Infos und die Forderungen des Hamburger Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus findet ihr unter pflegenotstand-hamburg.de