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Tag des Ausbruchs

Es war ein Offenbarungseid für die Einwanderungspolitik Australiens: Ostern 2002 brachen hunderte von DemonstrantInnen die Zäune des detention center in Woomera nieder und 53 Gefangenen gelang die Flucht. Im Inneren des Lagers hatten bereits zuvor monatelange Kämpfe, Hungerstreiks und Aufstände den Alltag des Lagers umgekrempelt. Hier, mitten im Outback, bei 60 Grad im Schatten, interniert die Regierung Flüchtlinge – sofort nach ihrer Ankunft und oft für mehrere Jahre.

In jeder Hinsicht parteiische und durchaus humorvolle Bilder vom Tag des Ausbruchs und Interviews mit Beteiligten vereinigt die 45-minütige Dokumentation Holiday Camp. Ihre Macher, ein unabhängiges Filmteam namens „Drive-by-Shooting“ haben das unglaubliche Geschehnis zudem eingebettet in eine viel längere Geschichte: Aktivisten erzählen von ihrem Kampf um Wiedergutmachung für Landraub und Genozid an den Aborigines, ein linker Dozent spricht von einem „australischen Trauma“, der irrationalen Angst, es könne von neuen Einwanderern geraubt werden, was selbst auf Raub beruht.

Ein Zyniker, wer behauptet, es habe sich nichts geändert, weil ein Großteil der Ausbrecher von Woomera inzwischen wieder gefasst wurde. An einem Ort, der gebaut ist, totale Ohnmacht zu erzeugen, wird der Tag des Ausbruchs wohl nicht so schnell vergessen werden. Dass seine Strahlkraft nicht verloren geht, dafür sorgt auch „Holiday Camp“. XML

morgen, 20.30 Uhr, B-Movie

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