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Täter geständig

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit begann der Prozess um Entführung, Nötigung und Missbrauch der kleinen Sophia

Seit gestern muss sich der mutmaßliche Entführer der kleinen Sophia vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen sexuellen Missbrauch, sexuelle Nötigung, Freiheitsberaubung und Kindesentziehung vor. Die Suche nach Sophia hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Kurz nach Prozessbeginn wurde die Öffentlichkeit von der Hauptverhandlung ausgeschlossen. Die Vorsitzende Richterin sagte zur Begründung, eine öffentliche Erörterung vieler Details würde Interessen der Opfer als auch des mutmaßlichen Täters verletzen. Nach Angaben seines Verteidigers hat der Angeklagte die Taten gestanden.

Der Mann soll Anfang dieses Jahres die damals neunjährige Sophia tagelang in seiner Wohnung gefangen gehalten und sechs Mal versucht haben, sie zu missbrauchen. Ihm wird auch ein zweiter Fall zur Last gelegt. Schon 1997 soll der Bauschlosser ein 10-jähriges Mädchen in seine Wohnung verschleppt und missbraucht haben. Beide Kinder kamen wieder frei.

Die Polizei war dem Mann, der psychisch krank sein soll, durch genaue Beschreibungen Sophias auf die Spur gekommen. In der Untersuchungshaft hatte er versucht, sich das Leben zu nehmen. Vorläufig ist er in der Psychiatrie untergebracht. Der Prozess wirdam Freitag fortgesetzt. DPA

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