Tach auch: Meine Lieblingsdiät
■ Die neue kleine sowie erbauliche Montagskolumne der taz / 22. Versuch
Reden wir von Pfunden! (Einwurf der fülligen Leserinnnen: „Lieber von Kilos!“ Zwischenruf der moppeligen Leser: „Zentitonnen! Zentitonnen!“). Hand hoch, wer beim Duschen seine Füße nicht mehr sieht! (Die fülligen Leserinnen, mit schreckgeweiteten Augen: „Die Freibadsaison naht!“ Ein moppeliger Leser: „Ich wollte dieses Jahr FKK. Aber so?“) Kurz: Das Fett muß weg. Nur wie?
Falls Sie unbedingt wissen wollen, wie ich das Fett wegmache, bitte schön: Zuerst steige ich nackt auf die Waage und erschrecke erwartungsgemäß zutiefst. Dann gehe ich zu Edeka. Ich kaufe: Magerquark, Magermilchjoghurt, halbfette Butter, Dudarfst-Salami und grüne Salatblätter. Schon an der Kasse werden mir allein von dem Gedanken, daß ich soeben mit einer sehr strengen Diät begonnen habe, die Knie weich. Schlottert nicht schon die Hose?
Zu hause angekommen, aufgrund starker Unterzuckerung zum Kühlschrank kriechend, haue ich unheimlich rein, um danach sofort wieder zu hungern. Kaffeetrinken will ich mal ausfallen lassen, aber Herzblatt sagt: „Lieber öfter kleinere Mahlzeiten!“ Das höre ich im Prinzip gern.
Abends spüre ich deutlich (als streng Fastender gewinnt man an Sensibilität dem eigenen Körper gegenüber!), daß mein Magen beginnt, sich selbst zu verdauen. Gegen Mitternacht steige ich wieder auf die Waage. Und Sie können sich denken, wie groß meine Freude ist: Ich habe drei Pfund bzw. eineinhalb Kilo bzw. 0,15 Zentitonnen abgenommen! Wow! Eine sehr erfolgreiche Diät!
Und übrigens will ich hier auch mal meine gute alte Analogwaage loben. Auf ihr bin ich grundsätzlich drei Kilo leichter als auf allen Digitalwaagen. Und wenn man sich ein bißchen schief draufstellt und das Gewicht leicht von links abliest, bringt das glatt drei Pfund! Solche Waagen können Menschen glücklich machen!
Burkhard Straßmann
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