Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
So richtig sympathisch will einem Peer Gynt nicht werden: Großmaul, Nichtsnutz, sogar Sklavenhändler. Und warum die liebliche Solveig trotz allem ihr Leben lang auf ihn wartet und den Geläuterten (na immerhin) am Ende sogar errettet, weiß wahrscheinlich auch nur Henrik Ibsen, der das dramatische Gedicht 1867 auf die Welt gebracht hat. Die dazugehörige Musik von Edvard Grieg allerdings geht direkt ins Herz. Am Samstag wird entsprechend bei „Peer Gynt für Kinder“ um 15.30 Uhr im Kammermusiksaal der Philharmonie die Geschichte auf ein Minimum reduziert und auf die Musik fokussiert, erweitert noch um norwegische Volksmusik. Und wie bei den Veranstaltungen des Kammerorchesters Unter den Linden unter der Leitung von Andreas Peer Kähler üblich, kommt der Humor nicht zu kurz. Die szenische Darstellung von „Peers Ritt auf dem Bock über den Gendin-Grat, seine bewegende Wiederbegegnung mit Solveig als alter Mann“ wird von der Deutsch-Skandinavischen Jugend-Philharmonie, einem Improvisationstrio, einem Violinisten, einem Schlagzeuger und einer Sopranistin zu einem kinderfreundlichen Erlebnis (www.kudl-berlin.de, ab 7 Jahre, Kinder 9,80 €, Erwachsene 17,50 €).
Dass die alten Meister recht rationell gearbeitet haben und ein einmal gemaltes Bild von ihren Schülern mal eins zu eins, mal in abgewandelter Form haben kopieren lassen, nehmen am Samstag Kinder ab 9 Jahren beim Workshop „Kopieren und verändern“ zum Anlass, um sich selbst zu kopieren. In der Sonderausstellung „Kopie und Meisterschaft“ im Pergamonmuseum erkunden sie um 14 Uhr zunächst auf mittelalterlichen Blättern, warum und mit welchen Tricks Künstler damals Bilder kopierten. Sie zeichnen vor den Originalen und stellen mit Lochschablone oder am Kopierer eine Kopie ihrer Zeichnung her. Stück für Stück wird die verändert und voilà – ein neues Original ist das Ergebnis! (www.smb.museum, Anmeldung unter Tel. 266 42 42 42, Kosten 9 €).
Der der klassischen Moderne zuzurechnende Künstler Josef Hegenbarth hat sich auch von chinesischen Kalligrafien und Tuschezeichnungen inspirieren lassen. In der Ausstellung „Der östliche Hegenbarth“ in der Hegenbarth Stiftung sind nun seine Pinselzeichnungen und traditionelle chinesische Tuschmalerei zu sehen. Und am Sonntag findet um 12 Uhr „für kunstinteressierte Kinder und ihre (Groß-)Eltern“ eine Kindervernissage statt. Bei Apfelschorle, Kaffee und Knabberzeugs wird die Ausstellung vorgestellt und die Kids nehmen an Zeichenaktionen teil oder lassen sich etwas vorlesen (herr-hegenbarth-berlin.de, Eintritt frei).
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