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Sven-Michael Veit über das Ende der Fehmarnbelt-QuerungDas Unding in der Ostsee ist tot

Der Tunnel im Fehmarnbelt wird nicht gebaut werden. Einen Bedarf dafür gab es nie, nun fehlt auch das Geld. Doch damit ist das Planungsdesaster noch nicht beendet. Denn die Verfechter des größten, teuersten und unsinnigsten Verkehrsprojekts der EU werden sich noch einige Zeit in Rückzugsgefechten verlieren. Und werden damit den Abermillionen, die auf dänischer und deutscher Seite bereits für die Planungen versenkt wurden, weitere hinterherwerfen. Retten werden sie das unterirdische Projekt damit nicht.

Die Idee war, eine staatliche Realisierungsgesellschaft unter dem Schutzmantel staatlicher Garantien und mit Zuschüssen europäischer Steuerzahler in die Lage zu versetzen, eine privatwirtschaftliche Fährreederei aus dem Markt zu drängen. Auf so eine Negierung des heiligen Wettbewerbsgedankens muss man im gemeinsamen Markt der noch 28 EU-Staaten erst mal kommen. Das konnte nicht klappen.

Der Ostseetunnel sollte sich, so die Rechnung, in 36 Jahren aus Mauteinnahmen amortisieren. Ohne EU-Zuschuss erhöht sich die Kreditsumme um ein Fünftel von 6,0 auf 7,4 Milliarden Euro. Ohne Staatsgarantien steigen zudem die Zinsen für die Milliardenkredite, die Femern A/S auf dem Kapitalmarkt aufnehmen muss. Die Refinanzierung dürfte sich damit auf etwa ein halbes Jahrhundert verlängern – ein Zeitraum, der von niemandem zu überblicken und seriös zu kalkulieren ist.

Das alles hätten Planer und Politiker wissen können, ja müssen, an warnenden Stimmen hat es nicht gemangelt. Aber am Fehmarnbelt wurde in unheiliger Allianz von skandinavischen Baukonzernen, Banken und Politikern ein Milliardengrab geschaufelt. Und auch auf deutscher Seite haben Bund, Bahn und Land munter Millionen verschwendet.

Das Unding in der Ostsee ist tot, daran wird auch der deutsche Planfeststellungsbeschluss nichts ändern, der zum Jahresende unterschriftsreif vorliegen soll. Ohne Geld passiert gar nichts am Fehmarnbelt.

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