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■ Surfbrett"graswurzelrevolution": Teilweise digital

Sehr viele Leser hat die Zeitschrift graswurzelrevolution noch nie gehabt. Der schwarze Stern mit dem gebrochenen Gewehr steht für eine unbequeme Position zwischen allen Stühlen. Seit zwei Jahren aber schon hat sich das tapfere Blatt ins Netz gewagt – von Oldenburg aus, wohin sich die Redaktion aus Hamburg zurückgezogen hatte. Lesenswert ist die „GWR“ immer gewesen, sie hat versucht, ihren Standpunkt einer gewaltlosen, aber fundamentalen Revolution von unten nicht bloß in oberflächlichen Parolen zu vertreten. Sie ist bis heute vollkommen unangepaßt geblieben, zuweilen war sie selbst in linken Buchläden nicht mehr aufzutreiben.

Mit der Onlineausgabe ist es wieder leichter geworden, sich damit auseinanderzusetzen. Die neuste Ausgabe diskutiert in ihrem Hauptartikel Thesen von Zygmunt Bauman zu der Frage, ob moralisches Handeln in der postmodernen Zeit noch möglich sei. Es ist fast unmöglich, aber absolut notwendig. Das ist typisch graswurzelrevolution. Der Aufsatz könnte in jedem guten Feuilleton stehen, aber er steht hier, nicht weit von einem Aufruf entfernt, die Castor- Transporte nach Ahaus zu stoppen. Zur Not auf den Schienen. Ältere Ausgaben sind online archiviert, aber leider sind nicht alle Artikel auch online verfügbar. In diesem Fall ist das verzeihlich, schließlich muß diese Zeitung wenigstens ein paar gedruckte Exemplare verkaufen. Man kann sie selbstverständlich online bestellen: www.comlink.de/~graswurzel. niklaus@taz.de

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