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■ SurfbrettDie Kritik des Kritikers

Die schlechte Nachricht zuerst: Ekkehard Knörers Website unter www.geocities.com/Athens/ Ithaca/3075/knoererkompassfilme-eins.html beschäftigt sich nicht nur mit dem Kino, den aktuellen Filmen und den Neustarts. Sie enthält einen Pressespiegel, an dessen Ende eine Rubrik steht, die Knörer „Kleines Filmkritiker-Handbuch (ganz subjektiv, natürlich)“ genannt hat. Darin ist zu lesen: „Brigitte Werneburg: Nachfolgerin von Mariam Lau bei der taz. Ist aber nichts Besseres nachgekommen. Mehr als nur eine Spur zu humorlos und auf diese unangenehme Weise streng für meinen Geschmack.“ Die gute Nachricht ist, daß Ekkehard Knörers „kompaß filmkritik“ ganz oben auf die Liste der Bookmarks gehört. Er bietet in einer leicht navigierbaren Form einen Service rund um das Thema Film, wie er im deutschsprachigen Web nicht bekannt ist. Manches ist zwar noch kaum entwickelt – die Selbstauskunft „über diese Seite“ stammt vom 14. November –, anderes nach einem kurzen Anlauf steckengeblieben oder überhaupt noch „under construction“. Aber der Verweis auf Filmzeitschriften, die online zugänglich sind, ist schon jetzt eine wunderbare Sache. Unter den anklickbaren Logos steht eine kurze Charakterisierung der jeweilgen Seiten, und neben unverzichtbaren Adressen wie der „Internet Movie Database“ finden sich auch Harry Knowles' unterhaltsame Aint-it- cool-News-Seite, Roger Ebert von der Chicago Sun-Times und die seriöse Film Comment. Sehr praktisch ist in der Tat auch der Pressespiegel, der außer der taz die Berliner Zeitung, epd film, film-dienst, den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, den tip, die Woche, die Zeit und gelegentlich auch andere Zeitungen berücksichtigt. Seine eigenen knappen Kritiken versieht Knörer mit den offenbar unvermeidlichen Sternchen, wobei er so meinungsstark, wie er es verspricht, nun doch nicht ist. Oft genug bleibt er bei vagen zwei- oder dreieinhalb Sternchen stehen. Sei's drum. Seine Besprechungen zeigen in ihren Analysen zu Drehbuch, Regie und Kameraarbeit verläßliches Wissen. Arg viel Humor freilich auch nicht, und für meinen Geschmack ein bißchen zu viel Emphase auf der großen „Humanität“, die offenbar allen besseren Filmen eigen ist. Brigitte Werneburg

werneburg@csi.com

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