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■ Super-CupWerder verwirrt

Super! Oder wie der schwäbische Tennisprofi Carl-Uwe Steeb im Werbesport sagt: „Subber!“ spielte der FC Barcelona im Super-Cup gegen Werder Bremen. Im Nou- Camp-Stadion gewannen die Katalanen am Mittwoch abend 2:1, das Hinspiel an der Weser endete 1:1, ergo: Barcelona hat den Cup, bei dem die Europapokalsieger der Landesmeister und des Pokalwettbewerbs sich treffen und etwas Geld verdienen dürfen.

Nix zu sehen gab's dabei vom „Traumpaar“ (dpa) Bernd Hobsch und Andreas Herzog, beides Fälle, an denen sich der delirierende Geist des Profifußballs dokumentiert. Hobsch hat gerade mal drei Bundesligaspiele für Bremen bestritten, nach dem ersten war er Millionen wert, nach dem zweiten gehörte er in die Nationalelf, nach dem dritten war er ein „Wunderstürmer“. Und Herzog (Vertrag bis '95) wird ein 15-Millionen-Angebot von Barcelona an den Hals geredet.

Wie pärchenweise Wunder vollführt werden, zeigten indes Stoischkow und Laudrup. Schnell und direkt den Ball spielen, bis den Gegner schwindelt, auch die anderen Barcelonesen taten mit. Nach 30 Minuten verlor Keeper Oliver Reck den Überblick, rutschte mit Ball aus dem Strafraum – rote Karte und Freistoß. Gundelach kam, stellte sich ins Tor – und mußte den Ball rausholen, Stoischkow hatte zugelangt. Rufers Ausgleich (42.) durch Elfmeter, ein blöder Unfall, den Goicoechea zum Endergebnis korrigierte (48.). Barcelona erspielte Chancen ohne Ende, Wunder-Hobsch vergab die einzige für Werder. Wie verwirrt die Bremer vom katalanischen Wirbel waren, zeigte Reck noch nach dem Spiel. Sein Satz des Tages: „Wir können uns hinter unserer Leistung nicht verstecken.“ Super-Spruch, Super-Spiel, Super-Cup. Echt super. taz

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