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■ KommentarSühnepaket

Das Rad hat er nicht neu erfunden, Hamburgs Justizsenator Klaus Hardraht, aber sein Maßnahmenpaketchen könnte vielleicht helfen, die schlimmsten Löcher in Hamburgs Strafanstalten zu stopfen. Sicher wird aus einem maroden Gefängnisbau durch den Bau einiger Zwischendecken und Türen noch keine menschenwürdige Haftanstalt. Und wenn bald 60 drogenabhängige Gefangene Methadon bekommen, ist das weiterhin auch nur ein Teil der Abhängigen, denen so geholfen wird – der Rest wird sich weiterhin auf anderen, illegalen Wegen seinen Stoff besorgen müssen. Aber immerhin, selbst auf diese kleinen Verbesserungen haben wir bei Hardrahts VorgängerInnen vergeblich warten müssen.

Bitter ist, daß es zuvor immer so dicke kommen muß: Wenn sich in den Strafanstalten etwas ändern soll, muß es offenbar immer Revolten und Blutvergießen geben. Ist das die Lehre, die Hamburgs Knackis aus den Vorgängen der vergangenen Wochen ziehen sollen? Sicher weggesperrt vor den Augen der Öffentlichkeit und der Presse haben die Gefangenen kaum eine Chance, für menschenwürdigere Bedingungen zu kämpfen. Das gehört wohl zum Sühnepaket dazu.

Offenkundig ist, daß die totale Institution Gefängnis, abgeschottet von jedweder Kontrolle von außen, selber den Nährboden für derartige Gewaltausbrüche legt. Die sieben Millionen Mark reichen aber nicht mal aus, menschenwürdige Zustände herzustellen. Clara Odenthal

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