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Archiv-Artikel

Süchtig nach allem?

Drogen- und Sexprozess: Acht Jahre Haft gefordert

Im Flensburger Prozess gegen eine 37-jährige Frau wegen sexuellen Missbrauchs eines Jugendlichen und Drogenhandels hat der Staatsanwalt eine Strafe von acht Jahren Gefängnis gefordert. Die der siebenfachen Mutter vorgeworfenen Taten seien durch die Beweisaufnahme weitgehend erwiesen. Die Frau habe ein regelrechtes Beziehungsgeflecht aufgebaut. Dabei habe sie sich von Jugendlichen mit Haschisch und Medikamenten Sex erkauft.

Die Angeklagte wird beschuldigt, im April 2002 einem damals 16-Jährigen Haschisch gegeben, eine Psychodroge eingeflößt und ihn danach sexuell missbraucht zu haben. Von dem heute 17-Jährigen stammt auch das jüngste ihrer Kinder. Der Junge hatte den Sohn bereits im Alter von 14 Jahren gezeugt, die Beziehung zu der Frau aber im Herbst 2001 abgebrochen.

Der Staatsanwalt hielt es für erwiesen, dass die 37-Jährige in rund 110 Einzelfällen Cannabis an Minderjährige abgegeben hat. Außerdem hielt er sie der Körperverletzung, Nötigung, Freiheitsberaubung und des Vortäuschens einer Straftat für überführt. Ein psychiatrischer Gutachter hatte ihr gestern die volle Schuldfähigkeit bescheinigt. Jedoch sei sie drogen- und alkoholsüchtig und müsse daher therapiert werden. lno