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Suche nach LRA-AnführerUS-Truppen jagen Afrikas Terrorchef

US-Einheiten sollen helfen, den Chef der afrikanischen Terrortruppe LRA aufzuspüren. Joseph Kony wird seit 2005 mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Joseph Kony wird seit 2005 gesucht. Bild: dapd

Die USA jagen nun auch in Afrika nach weltweit gesuchten Kriegsverbrechern. Zwei Militär-Transportflugzeuge landeten am vergangenen Mittwoch auf Ugandas Flughafen in Entebbe. Mit an Bord: knapp 100 Soldaten von US-Spezialeinheiten. Sie sollen helfen, Joseph Kony, Anführer von Afrikas brutalster Rebellengruppe, der Lord's Resistance Army (LRA, Widerstandsarmee des Herrn), auszuschalten.

US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag in einem Brief angekündigt, eine kleine Gruppe amerikanischer Truppen nach Zentralafrika zu entsenden, "um die regionalen Streitkräfte zu unterstützen, Joseph Kony auszuschalten". Er betont jedoch ausdrücklich, dass diese Truppen nur als Berater der regionalen Streitkräfte agieren sollten. "Sie werden nicht selbst in Kämpfe verwickelt sein, außer es ist notwendig, sich selbst zu verteidigen", sagte Obama.

Ugandas Armeesprecher Felix Kulayigye begrüßt die Ankunft der US-Soldaten. Der lokalen Tageszeitung Monitor erklärte er, dass es ugandischen Soldaten vergangene Woche beinahe gelungen sei, Kony zu schnappen, als dieser in einem Versteck bei Ndjema im Dschungel der Zentralafrikanischen Republik ein Bad nahm. Leibwächter hätten Warnschüsse abgefeuert, als sich ugandische Soldaten näherten. Die Soldaten, so Kulayigye, fanden lediglich eine Waschschüssel und ein Handtuch.

385.000 Menschen auf der Flucht

Nach 20 Jahren Bürgerkrieg in Norduganda hatte sich die LRA 2006 in die Nachbarländer zurückgezogen: nach Südsudan, in die Zentralafrikanische Republik und den fast unbesiedelten Nordosten der DR Kongo. Die UNO schätzt, dass in diesen Regionen rund 385.000 Menschen vor der Miliz auf der Flucht seien. Seit 2008 sei die LRA für 2.400 Übergriffe und rund 3.400 Entführungen verantwortlich. Ugandas Armee entsandte im Herbst 2008 mit Einverständnis der Regierungen dieser Nachbarländer Truppen in den Dschungel, um Kony zu jagen. Sie bombardierten das LRA-Basislager im Garamba-Nationalpark, woraufhin Kony flüchtete und sich die Miliz in kleine Gruppen aufsplitterte.

Die USA stellten seit 2008 rund 40 Millionen Dollar für Transportkosten und Training zur Verfügung, nachdem amerikanische Menschenrechtsgruppen in Washington eifrig Lobbyarbeit betrieben hatten, die USA sollten helfen, eine der brutalsten Milizen Afrikas auszuschalten. Anführer Kony wird seit 2005 mit Haftbefehl vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gesucht. 2009 hatte Obama ein Gesetz unterzeichnet, das die Grundlage für das US-Engagement für die Jagd auf Kony legte. Im November verkündete Obama die Strategie, Kony zu entwaffnen. Die Jagd nach Kony war jedoch monatelang unterbrochen. Jetzt scheint sie neu eröffnet.

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3 Kommentare

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  • N
    n.n.

    @ herr schmidt:

     

    wer anderer meinung ist, ist also ignorant, hat keine ahnung und ist ideologisch dermaßen verblendet, dass man ihn nicht ernst nehmen kann?

     

    wer es nötig hat, sich hinter derartigen worthülsen zu verstecken, hat nicht nur keine ahnung, er hat offenbar schon vor jahren aufgehört, selbst zu denken.

     

    gute nacht herr schmidt ...

  • HS
    Herr Schmidt

    @ Lari: soviel Ignoranz wie in Deinem Kommentar habe ich selten gelesen. Mal davon abgesehen, dass Du absolut keine Ahnung hast, um was es bei der Jagd auf LRA Chef Kony geht, ist Dein Kommentar ideologisch dermaßen verblendet, dass man das echt nicht mehr ernst nehmen kann...

  • L
    Lari

    Gehören US-Interventionen mittlerweile für die taz zur medialen Routine? Der Weltherrscher USA...nun stelle man sich mal vor, UN-Einheiten landeten in den USA und würden Jagd auf die Folterer und kriegsverbrecher Obama, Bush, Rumsfeld und Co. machen...Sorry, taz, aber euer 'links' könnt ihr knicken... und dass ihr innerhalb weniger Tage ca 80 Abonnenten mehr haben wollt, stelle ich in Frage. Es kann doch nicht soviele Leute geben, die für sowas wie die taz auch noch zahlen?