: Suche nach Geiseln
Erneut sind auf den Philippinen zwanzig Personen von mutmaßlich islamischen Extremisten entführt worden
MANILA ap/dpa ■ Nach der Entführung von rund 20 Touristen und Bediensteten aus einer Hotelanlage im Westen der Philippinen hat die Armee gestern eine große Suchaktion eingeleitet. Unter den Entführten waren ein US-Bürger, zwei Spanier und 13 chinesischstämmige Philippiner. Nach Angaben der Polizei wurde die Hotelanlage Dos Palmas Island Resort in der Provinz Palawan überfallen. Die Täter flohen mit einem Motorboot. Ob es sich bei ihnen um extremistische Muslime handelt, war zunächst unklar. Der Gouverneur von Palawan setzte eine Belohnung von rund 45.000 Mark zur Ergreifung der Täter aus.
Bei der Suche setzte die Armee Flugzeuge und Schiffe ein. Die Kidnapper flohen nach Süden in Richtung Malaysia oder der Insel Jolo. Jolo ist Hochburg der extremen Muslimgruppe Abu Sayyaf, die im vorigen Jahr auf der malaysischen Ferieninsel Sipadan mehrere Touristen als Geiseln genommen hatte. Erst am Donnerstag entführten mutmaßliche Abu-Sayyaf-Mitglieder im Süden der Philippinen eine Fähre mit 42 Menschen. Später ließen sie alle 38 Passagiere wieder frei, behielten aber vier Seeleute in ihrer Gewalt. Ein Sprecher von Präsidentin Gloria Arroyo sagte, die Regierung fürchte um die Sicherheit der Geiseln, sollte es zum Schusswechsel kommen. Verhandlungen oder Lösegeldzahlungen lehnte der Sprecher ab. Der malaysische Botschafter erklärte, sein Land sei offiziell gebeten worden, ein Eindringen der Entführer in malaysische Gewässer zu verhindern.
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