: Stunk ums Taxi
■ Nichtraucher-Taxis fürchten Diskriminierung/ Protest gegen Ausschluß von Kneipentouren
Heinz Kornemann wittert Stunk. Denn der passionierte Nichtraucher lenkt ein gekennzeichnetes Nichtrauchertaxi:„Aber die sollen beim Taxi-Ruf ab April benachteiligt werden. In Zeiten, wo selbst die großen Tabakkonzerne bestätigen, daß Rauchen gesundheitsschädlich ist, darf das nicht sein.“
Hintergrund der Empörung des Taxifahrers ist die geplante Kopplung der Hansa-Funk-Taxis mit der großen Bremer Taxi-Ruf-Zentrale 14014. Wenn ab April die Anrufe für Hansa-Taxen über die Taxi-Ruf-Zentrale kommen, werden Fahrer wie er öfter mal leer ausgehen, fürchtet Kornemann. Denn nach einer neuen Vereinbarung soll die Nichtraucher-Taxe schlicht nicht mehr zur Kneipe beordert werden. „Das ist eine alte Regelung bei Hansa-Taxi, und wir halten uns an diese Abmachung“, bestätigt der Taxi-Ruf-Vorsitzende Harald Steinmann. Im übrigen gelte, daß die Hansa-Taxen ohnehin bestimmte Gaststätten bedienen – und der Nichtraucher-Kollege vom Taxi-Ruf deshalb nicht wirklich betroffen sei. „Für den wäre die Fahrt doch höchstens ein Zusatzgeschäft. Ohne die Kooperation mit Hansa-Ruf gäbe es diese Fahrt überhaupt nicht“, erklärt Steinmann. Eine Petitesse – weil von derzeit rund 400 Taxi-Ruf-Autos ohnehin nur 20 Nichtrauchertaxen sind.
Kornemann dagegen weiß, wie schlecht das Bremer Taxi-Geschäft läuft – und fürchtet jetzt die Abschaffung der Nichtraucher-Taxen. „Auf eine Gastronomie-Tour kann schließlich niemand verzichten“, sagt er. Der automatische Ausschluß von Nichtrauchern davon wäre ein Stück aus dem Tollhaus. „Die alte Regelung, wo jeder seinen Wunsch angemeldet hat, hat doch prima geklappt.“ ede
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