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Stühlerücken bei Bremerhavens GrünenPletz und Krein gehen

■ Die Sprecher von Fraktion und Partei legten ihre Ämter nieder

Der Fraktionsvorsitzende der Bremerhavener Grünen, Peter Pletz, hat sein Amt und gleich auch sein Stadtverordneten-Mandat niedergelegt. Begründung: Sein Beruf nehme ihn so sehr in Anspruch, dass er die aufwändigen Ehrenämter nicht verantwortlich ausüben können. Mit der aktuellen politischen Diskussion und dem Rostocker Parteitag, so Pletz, habe seine Entscheidung nichts zu tun. 14 Jahre lang hatte Pletz in Magis-trat und Stadtverordnetenversammlung ehrenamtlich für die Grünen gearbeitet, und war, wie die Grünen mitteilen, „zu einem der wichtigsten Vertreter der Grünen in der Bremerhavener Kommunalpolitik“ geworden.

Gleichzeitig hat die Sprecherin des Kreisverbandes, Anke Krein, mit Hinweis auf die Beschlüsse des Rostocker Parteitages ihre Funktion niedergelegt. Sie wird allerdings weiter als Stadtverordnete in der grünen Fraktion arbeiten.

Nachrücker für Pletz wird der 48-jährige (beurlaubte) Lehrer Alexander Schramm, der derzeit im Bereich des ökologischen Wohnungsbaus arbeitet. Neuer Fraktionsvorsitzender soll der Stellvertreter von Pletz, Hans-Richard Wenzel, werden. Wer als Kreisverbands-Sprecher/in Anke Krein ersetzt, ist noch offen.

Auf der Mitgliederversammlung der Bremerhavener Grünen am Dienstag hatte auch Hans-Joachim Müller-Hansen, Beisitzer im Kreisvorstand, darüber berichtet, dass er als Delegierter in Rostock anders abgestimmt hatte, als es der Empfehlung des Kreisverbandes entsprochen hätte. Die Kritiker des Militäreinsatzes in Afghanistan, so Müller-Hansen, hätten nicht deutlich machen können, was ihre politische Alternative sein solle. Daher habe er dem Antrag des Bundesvorstandes zugestimmt.

Die Bremerhavener Grünen-Mitglieder hätten diese Begründung „respektiert“, erklärte der Fraktionsgeschäftsführer Michael Frost. Wer als Delegierter auf einen Parteitag fahre, müsse die Freiheit haben, der Debatte dort zu folgen und aufgrund der vorgetragenen Argumente seine Meinung neu zu bilden. K.W.

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