: Studienrat FH
■ Fachhochschulen wollen künftig Lehrer ausbilden. Universitäten sind dagegen
Die deutschen Fachhochschulen wollen künftig auch Lehrer ausbilden. Dabei gehe es aber nicht um einen „Studienrat FH“, sondern hauptsächlich um Grund- und Berufsschullehrer, erklärte der Rektor der FH Köln, Joachim Metzner, gestern bei einer Tagung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in List auf Sylt. Mit ihrem stärkeren Praxisbezug verfügte die FH über gute Voraussetzungen für das Lehramtsstudium.
LehrerInnen werden seit der Auflösung der Pädagogischen Hochschulen in allen Bundesländern an den Universitäten ausgebildet. In Nordrhein-Westfalen bemühen sich die Fachhochschulen nach den Worten Metzners bereits um Modellversuche zur Lehrerausbildung. Auch in den anderen Bundesländern werde darüber intensiv diskutiert. Überdies koste die Lehrerausbildung an der Fachhochschule weniger. Seit Jahren ist die universitäre Lehrerausbildung wegen mangelnder Praxisbezüge und zu wenig Forschung in der Kritik.
Der Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz, Rainer Künzel, erklärte dagegen, die Universitäten wollten ihre Lehramts-Studiengänge keinesfalls abgeben. Er räumte Mängel der Lehrerausbildung an den Unis ein. Gleichwohl müßten Lehrer eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung bekommen. Nur die Universitäten seien auf solche Forschung ausgerichtet.
Auch die GEW plädierte für den Verbleib der Lehrerausbildung an den Unis. Man solle sie besser dort reformieren, statt sich zu verzetteln. Zudem müßten vor einer solchen Aufteilung die gravierenden Besoldungsunterschiede zwischen Fachhochschul- und Uniabsolventen beseitigt werden. lno
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