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Studie zur Stromerzeugung in DeutschlandÖkostrom immer und für alle

Fossile Kraftwerke und Atomreaktoren sind nicht nötig, um Deutschland sicher mit Elektrizität zu versorgen, sagen Experten. Sie setzen lieber auf Methan und Wasserstoff.

In vierzig Jahren soll auch hier der Ökostrom leuchten: Büroturm des Energiekonzerns RWE in Essen. Bild: dpa

Zu Beginn eine Empfehlung des Präsidenten an alle, die einen zukunftssicheren Job suchen: Mediatoren und Moderatoren würden in den kommenden Jahrzehnten gewiss in ganz Deutschland gebraucht, ist sich Jochen Flasbarth, Chef des Umweltbundesamtes (UBA), sicher. Denn der geplante Ausbau der Stromnetze und der Ökoenergien werde in vielen Kommunen und Regionen das Landschaftsbild verändern und den Protest der Bevölkerung hervorrufen. Dabei sei dies notwendige Konsequenz aus dem Umbau der Energieversorgung. Während bisher nur einige Regionen, wie zum Beispiel Bergbaugebiete, die Folgen der Stromerzeugung tragen mussten, werde diese Last künftig breiter verteilt: "Die Energieversorgung wird sichtbar für die Menschen", sagte Flasbarth am Mittwoch.

Eine dezentrale Stromerzeugung in Deutschland, die sich bis 2050 komplett aus erneuerbaren Quellen speist, ist Ausgangspunkt einer neuen UBA-Studie. Die Kernaussage: Technisch und ökologisch ist das machbar. Zu diesem Schluss kommt das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, das im Auftrag der obersten Umweltbehörde gerechnet und dabei den Schwerpunkt auf eine Nutzung regionaler Energiepotenziale gelegt hat. Weitere Studien, die von internationalen großtechnischen Projekten wie Desertec oder kleinteiligen lokalen Konzepten ausgehen, sollen folgen.

Eine Besonderheit der jetzt vorgelegten Untersuchung ist die Datenbasis. Die Experten haben die Wetterdaten der Jahre 2006 bis 2009 ausgewertet, um zu untersuchen, ob die Abhängigkeit von Sonne und Wind zu einer unsicheren Stromversorgung führt, wie oft von der Stromwirtschaft behauptet.

Die Wissenschaftler kommen nun zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall ist. Wind- und sonnenarme Phasen nämlich könnten zum Beispiel durch Wasserstoff oder Methan aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Das könnte unterirdisch gespeichert und bei Bedarf in Gaskraftwerken verbrannt werden. Die zur Herstellung des Gases notwendige Elektrolyse werde bereits im großtechnischen Maßstab in der chemischen Industrie angewendet, die technische Machbarkeit der Methanisierung zumindest in Pilotanlagen demonstriert.

Darüber hinaus geht die Studie aber von konservativen Annahmen aus. Grundlage ist am Markt verfügbare Technik, eine Veränderung des Konsumverhaltens wurde ebenso wenig eingeplant wie mögliche Technologiesprünge.

Keine detaillierten Aussagen macht die Studie zu möglichen Kosten. Denn ökonomische Faktoren, wie zum Beispiel der Ölpreis, ließen sich nur schwer für vier Jahrzehnte vorhersagen. Allerdings gehen die Autoren davon aus, dass 100-Prozent-Ökostrom in Deutschland billiger sei als die Kosten, "die bei einem ungebremsten Klimawandel auf uns und künftige Generationen zukommen würden".

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6 Kommentare

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  • S
    sabblub

    Das Werben für Ökostrom soll nicht darüber hinweg täuschen,dass auch dieser nicht ohne Umweltbelastungen hergestellt wird.

    Ökostrom ist nur im Vergleich mit herkömmlich erzeugtem Strom umweltfreundlicher. Das Energiesparen bleibt weiterhin wichtig!

    Der Wechsel zum Ökostrom geht schnell, ist einfach und nicht teuer.

    Hier eine Seite, die paar Anbieter bewertet hat.

     

    http://www.utopia.de/produktguide/haushalt-garten-31/energieanbieter-181/oekostrom-219

     

    Find ich auch gut!

    http://www.echteroekostrom.de/index.php?inhalt=infos

  • M
    Moe

    @nico: entweder das oder diesen Planeten unbewohnbar machen... da fällt mir die wahl recht leicht ^^

  • N
    nico

    Jochen Flasbahrt Chef des Umweltbundesamts.So so.

    Die Energieverteuerung in der Bundesrepublik frißt

    zunehmend die Lohnerhöhungsspielräume in der Wirtschaft.

    Wie lange schlafen eigentlich die Gewerkschaften

    noch?

    Der Normalverbraucher zahlt heute schon 40% mehr

    für den Strom, als im Durchschnitt der EU-Länder.

    Die Industrie wacht jetzt auf weil hohe Nachforderungen wegen des EEG auf sie zukommen.

    Unsere Aufschwungspotentiale an Kaufkraft werden

    durch eine katastrophale Energiepolitik vernichtet.

    Arbeitsplatzverlagerungen ins europäische Umland

    aus Energiekostengründen werden die Folge sein.

    Anstatt hohe Arbeitskosten durch Rationalisierung

    und preiswerten Energieeinsatz zu mildern und

    Arbeitsplätze im Land zu halten machen wir das

    Gegenteil. Die Wahl von CDU und FDP war bisher

    vergebens.

    Die Wirtschaft des Landes wird Konsequenzen ziehen.

    Das werden uns unsere Kinder und Enkel vorwerfen.

    Die ökoorientierte,verbeamtete Führungseliten des

    Landes sind nicht zukunftsfähig. Leider.

  • S
    Saalko

    Methan, auch bekannt als Biogas.

    Wasserstoff wird auch schon Testweise in Fahrzeugen benutzt.

     

    Windenergie dazu gehören auch die bisher kaum erschlossenen Offshore Anlagen auf dem Wasser.

     

    Also @Dr.Boom da Gas nicht so träge ist wie die Braunkohle und vor allem die Atomkraft und auch noch Schneller als die Steinkohlekraftwerke, die die Netzschwankungen heutzutage größtenteils abfangen.

     

    Und übergang kann nur Gas sein. Angefangen mit Erdgas, was durch Biogas nach und nach ersetzt werden kann.

     

    @Stromer bezahlbarer als "Endlager" wie Asse2 und die CO2 Klimafolgen und andere, die schon durch den Abbau entstehen.

  • S
    Stromer

    Es ist schon eine faszinierende Vision, dass die Stromversorgung bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann. Ob das funktioniert und bezahlbar ist, hängt sicher auch von der Entwicklung der dafür nötigen Technologien ab - wie der Methanisierung von Solar- und Windstrom.

  • D
    Dr.Bumm

    Soso Wasserstoff und Methan sollen die Lücke schließen, wenn es dunkel ist und kein Wind weht.

     

    Dann hoff ich mal, dass die Forscher sich anstrengen und das möglich machen. So eine Versorgung wird vielleicht ab 2050 möglich sein und was machen wir bis dahin?

     

    Zum anderen wird der Widerstand in der Bevölkerung unterschätzt. Dadurch wurde schon so manches Windrad verhindert und wir benötigen in deutschland massiv mehr davon um dieses Ziel zu erreichen.