Studie zu Auslöser der Hitzewelle: Hitze wegen Erderhitzung
Die Rekordtemperaturen sind eine Folge des Klimawandels. Hitzewellen sind inzwischen mindestens fünfmal wahrscheinlicher als im Jahr 1900.
In Frankreich war es im Juni im Schnitt um ganze 4 Grad Celsius wärmer als normal. In dem Land starben bei einer Hitzewelle 2003 viele Menschen, vor allem alte. Inzwischen ist Frankreich besser vorbereitet. Trotzdem gab es im Juni einen neuen Rekord von 45,9 Grad.
Auch in Spanien, der Schweiz, Österreich, Tschechien und Deutschland wurden Hitzerekorde gebrochen, diese „Blitzstudie“ beschränkt sich nur auf Frankreich. „Der Trend ist aber auch in den anderen europäischen Ländern ähnlich“, sagt Friederike Otto von der Universität Oxford, eine der AutorInnen. „Der Klimawandel findet hier und heute statt. Er ist nicht nur ein Problem unserer Kinder.“
Für die Untersuchung haben die Teams nicht Spitzen-, sondern Durchschnittswerte betrachtet, die bessere Aussagen zulassen. In den Untersuchungen zeigen sich große Unterschiede zwischen den Messungen und den Modellen: Während sich nach den Messreihen die Wahrscheinlichkeit für die Riesenhitze um den Faktor 10 bis 100 erhöht hat, sind die Klimamodelle nur schlecht geeignet, kleinräumige Abschätzungen zu ergeben. In der Synthese von Beobachtungen und Modellrechnungen und nach konservativen Rechnungen kommen die Forscher mindestens auf den Faktor 5, um den die Chance für solche Hitze zugenommen hat.
Robert Vautard, Experte am Forschungsinstitut CRNS in Frankreich und ebenfalls Autor der Studie, sagte, die Hitze könne „in der Mitte des Jahrhunderts zur Norm werden“. Der neue Rekord sei „ein weiterer Schritt in Richtung Gewissheit, dass die Temperaturen in Frankreich ohne dringende Klimaschutzmaßnahmen bis zum Ende des Jahrhunderts auf etwa 50°C oder mehr steigen könnten.“
Bereits in den Vorjahren hatten die ForscherInnen untersucht, wie viel Klimawandel in den Hitzewellen des Sommers stecken. Ihre Ergebnisse für den Sommer 2018 mit seiner extremen Hitze und Dürre: Die Wahrscheinlichkeit für solche Hitzewellen sei „heute mehr als zweimal höher, als wenn der Mensch das Klima nicht verändert hätte“.
Deutlicher Fingerabdruck des Klimawandels
Schon nach dem Sommer von 2017 hatten erste Studien ähnliche Ergebnisse geliefert. In der Zeit, die vor allem im Mittelmeerraum zu außergewöhnlicher Hitze, Todesfällen und großflächigen Waldbränden geführt hatte, sahen die Experten des „Zuordnungsprojekts“ einen deutlichen Fingerabdruck des Klimawandels. Eine Hitzewelle wie 2017 „wäre vor einem Jahrhundert sehr selten gewesen, aber sie ist heute mit einer jährlichen Chance von 10 Prozent relativ normal“, heißt es. „Mitte des Jahrhunderts wird eine solche Hitze normales Wetter sein.“
Wie sehr die Chance auf Hitzesommer mit der globalen Erhitzung steigt, hatte eine andere Studie bereits 2017 errechnet. Demnach lag die Wahrscheinlichkeit für einen Hitzesommer bei natürlichen Bedingungen nur bei 1 Prozent. Unter den Bedingungen von heute – etwa 1,1 Grad globaler Erwärmung – ist die Chance schon auf 25 Prozent gestiegen. Heizt sich die Erde auf 1,5 Grad auf, steigt sie auf 42 Prozent, bei 2 Grad sogar auf 59 Prozent. Und nach den momentanen Trends bei Emissionen bewegt sich die Erde auf mindestens 3 Grad Erwärmung bis 2100 zu.
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