: Streit ums Stadion
25-Millionen-Umbau des Weser-Stadions ohne fachliche Aufsicht begonnen. SPD-Fraktionschef fühlt sich belogen
Gleich zwei CDU-Senatoren haben dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Jens Böhrnsen im Streit um das Weser-Stadion schriftlich die Unwahrheit mitgeteilt. Das geht aus Schreiben hervor, die der taz vorliegen.
„Wer hat behördlicherseits die Umbaumaßnahmen begleitet und beaufsichtigt?“, hatte Böhrnsen wissen wollen. In der schriftlichen Antwort erklärte Sportsenator Kuno Böse am 7.6.2002 mit dem ausdrücklichen Hinweis, „die Antworten habe ich abgestimmt mit meinem Kollegen Josef Hattig“, folgendes: „Die Überprüfung der Verwendung der Mittel wird vom Bremer Bau Management vorgenommen.“
Gut zwei Wochen vorher hatte die Bau Management Bremen der für den Umbau zuständigen „Bremer Weserstadion GmbH“ schriftlich mitgeteilt: „Wir haben Ihnen bereits in unserem Gespräch am 17. Mai 2002 dargestellt, dass es für eine technische Begleitung vor dem Hintergrund der bereits begonnenen Bauarbeiten ... zu spät ist. Eine fachtechnische Begleitung hätte von uns über alle vergaberechtlich relevanten Phasen der Planung und Maßnahmedurchführung erfolgen müssen.“
Offenbar war Baumanagement nicht rechtzeitig eingeschaltet worden und die beauftragende Firma hat vergeblich versucht, das im Nachhinein zu „heilen“. Fragt sich: Hat der Sportsenator den SPD-Fraktionschef belogen, oder wurden er und sein Stab von dem Problem nicht informiert und hätten nur unwissentlich die Unwahrheit gesagt? K.W.
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