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Streit um Standort-SpeicherungBreite Kritik an Apple

In seltener Einigkeit: Datenschützer, Regierung und Opposition fordern Aufklärung über die Speicherung von Standort-Daten auf Apples iPhone - und Konsequenzen.

Viel Feind, viel Ehr? Apple steht einmal mehr in der Kritik. Bild: christadhCC-BY-SA 2.0

BERLIN dpa/rtr | In Deutschland wächst die Kritik an der nun bekannt gewordenen Praxis des Mobiltelefonherstellers Apple, ortsbezogene Daten von Nutzern seines iPhones dauerhaft und inklusive Zeitstempel zu speichern. Datenschützer und Politiker befürchten Missbrauch und Überwachung.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar äußerte sich am Donnerstag sehr kritisch. "Diese Speicherung von Standortdaten ohne Kenntnis der Betroffenen wäre nach deutschem Datenschutzrecht sicherlich nicht zulässig", so Schaar. Allerdings seien die Einzelheiten noch nicht so genau dokumentiert, dass man zu einem abschließenden Urteil gelangen könne. Der für Apple zuständige bayerische Datenschützer Thomas Kranig hat von Apple bereits schriftlich Angaben dazu gefordert, welche Daten erfasst werden und zu welchem Zweck.

Auch das Verbraucherschutzministerium verlangt Aufklärung, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte: "Apple muss offenlegen, wo und wie lange und zu welchem Zweck die Daten gespeichert werden, wer Zugriff auf diese Informationen hat und wie ein unbefugter Zugriff verhindert wird."

Der Chaos Computer Club (CCC) sieht in der Aufzeichnung von Ortsangaben der iPhone-Nutzer einen Weckruf. Dies zeige, "wie wenig wir unsere Mobiltelefone unter Kontrolle haben", so CCC-Sprecher Frank Rieger. Kaum jemand wisse tatsächlich, "was die Hersteller dieser Telefone, in diesem Fall Apple, tun, ohne dass wir als Benutzer konkret davon wissen".

In der Erfassung und Speicherung von Ortsangaben sieht Rieger vor allem das Risiko, "dass das Telefon verlorengeht und die Daten ausgelesen werden". In der Strafverfolgung sei nun auch möglich, dass der Computer beschlagnahmt werde und dann die Aufenthaltsorte der letzten Jahre verfügbar und auslesbar seien - ohne dass der Benutzer davon wusste.

Konstantin von Notz, netzpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, betonte, Besitzer von Apple-Handys müssten selbst entscheiden können, wem welche Informationen zu welchem Zeitpunkt über ihren Standort vorliegen und zu welchem Zweck diese benutzt werden. Die verdeckte Sammlung von Standortdaten sei das Gegenteil informationeller Selbstbestimmung und eine Einladung zum Missbrauch der Informationen - "durch wen auch immer".

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3 Kommentare

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  • R
    rudy

    @ von German Angst

     

    ja wenn ich solche kommentare lese fliegt mir das Blech weg. Nun mal ganz langsam es geht den Herrsteller eines Gerätes genau Null Komma Null an wo ich mich aufhalte auch keine Option wo und wie ich das abzustellen kann ist eine Option. Er hat das zu unterlassen und Punkt. Die Klagemöglichkeiten sollten hierzu noch weitreichender sein als sie es jetzt schon sind und das können ruhig 5 Stellige Beträge sein denn das muss weh tun im Privatleben von unbedarften Menschen herumzuschnüffeln und noch dazu damit Kohle zu schauffeln.

  • Z
    Zustimm

    dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

     

    Geschrieben aufm iBook.

  • GA
    German Angst

    Die Datenspeicherung ist doch schon eine ganze Weile bekannt und diese Daten lassen

    sich durch den Nutzer verschlüsseln, bleiben dann privat und es gibt durch Apple eine Opt-out Wahlmöglichkeit, mit der Verwendung der Daten widersprechen kann, gleich beim ersten anschließen an den Rechner, liest wahrscheinlich nur keiner um schnell das neue Statussymbol auf den Boulevards zu zeigen.

    Aber wie immer wenn die Deutschen es mit "neuen" Technologien zu tun bekommen

    muß erstmal ein riesiges Faß aufgemacht werden, anstatt mal anständig vor der eigenen Tür zu kehren wenn es z.B. um die Datensammelwut des deutschen Staates geht, siehe Zensus 2011, da würde ich mir ähnlich breites Aufschreien durch die Medienlandschaft wünschen.

    German Angst at its best, siehe dazu auch: http://www.iphoneblog.de/2011/04/21/liebe-panikmacher-ich-hasse-euch/ (zugegeben nicht ganz unparteiisch der gute)

     

    Geschrieben auf meinen iPhone