Streit um Daten-Schnittstelle: Facebook umgeht Googles Blockade

Mit der Weigerung, Facebook Daten zur Verfügung zu stellen, hat Google einen kleinen Datenkrieg begonnen. Nun hat das Netzwerk eine rasche Antwort gefunden.

Wie ein Kleinkind: Wenn Facebook etwas will, dann auch mit allen Tricks. Bild: screenshot facebook

BERLIN taz | Die nächste Runde im Spiel um Datenweitergabe unter den großen Unternehmen im Netz ist eröffnet. Wie das US-Technikblog TechCrunch am Dienstag berichtete, hat das Online-Netzwerk Facebook mit einem kleinen Trick eine von Google verhängte Datensperre umgangen.

Statt wie bisher direkt auf die in Googles E-Mail-Dienst Gmail gespeicherten Daten zuzugreifen, wird der Nutzer nun aufgefordert, seine Mail-Kontakte in einer Datei auf dem eigenen Computer zu speichern und die Datei von dort anschließend ins Netzwerk hochzuladen. Dies ist derzeit sowohl in den USA als auch in Deutschland möglich, wie ein Test der taz bestätigte.

TechCrunch schreibt, Facebook habe dafür nur die Bestimmungen von Googles so genannter Data Liberation Front angewandt. Dort ist geregelt, dass Nutzer über ihre Daten teilweise selbst bestimmen können. Google könne Facebook erneut aussperren, wenn auch mit Schwierigkeiten, heißt es auf Techcrunch weiter.

Seit dem Wochenende hat Google mit einer Änderung in den Nutzerbedingungen Facebook vom direkten Datenimport ausgesperrt. Auf Googles Schnittstelle dürfe nur noch zugreifen, wer im Gegenzug die Daten seiner Kunden zur Verfügung stellt. Für die Funktion "Freundefinder" hatte Facebook lange Zeit einen einfachen Import von Nutzerdaten aus Googles Mail-Programm angeboten.

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