Streit über Jair Netanjahus Freundin: Israels heiße Liaison
Nicht-jüdisch und ungeeignet: Der Sohn von Premier Netanjahu hat eine norwegische Freundin. Ultraorthodoxe fürchten um den jüdischen Staat.
„Netanjahus Sohn folgt seinem Herzen – in norwegische Arme“, titelte die liberale israelische Tageszeitung Ha’aretz und verkündete damit, was ultraorthodoxe Politiker offenbar mehr fürchten als der Teufel das Weihwasser. Jair Netanjahu, der 23-jährige Sohn des israelischen Ministerpräsidenten, ist mit einer Studentin aus Norwegen liiert.
Den Ultraorthodoxen ist das ein Graus. Um die Erhaltung des jüdischen Volkes besorgt, beharren sie darauf, dass es in Israel keine zivilrechtlichen Eheschließungen gibt. Trauen dürfen nur Rabbiner oder andere religiöse Würdenträger, damit es zu keiner ungewollten Vermischung kommt. Paare, die nicht derselben Religion angehören, müssen die Ehe außerhalb des Landes schließen.
Die Freundin des jungen Netanjahu scheint nun die Erhaltung des jüdischen Volkes öffentlichkeitswirksam zu bedrohen. Denn wie die konservative Jerusalem Post berichtet: „Sie ist nicht jüdisch.“ Und eine Schickse, bei aller Liebe, das geht nun wirklich nicht. Bekäme das Paar Kinder – sie wären gemäß der Religionsgesetze nicht mehr jüdischen Glaubens.
„Wehe uns, wenn das wahr ist“, stieß der Vorsitzende der ultraorthodoxen Schas-Partei, Arje Deri, aus. „Das ist ein großes Problem“, pflichtete ihm sein Parteikollege Nissim Ze’ev bei. Der Premier müsse seiner nationalen Verantwortung gerecht werden, schließlich mangele es nicht an schönen, erfolgreichen jüdischen Mädchen. Fremde Felder zu bestellen, sei da nicht nötig.
Um die religiösen Kritiker zu befrieden, hilft nur eins: Die protestantische Norwegerin müsste zum jüdischen Glauben konvertieren. Hoffnung gibt es. Ihre ältere Schwester, die ebenfalls in Israel lebt, soll das laut Jerusalem Post schon getan haben.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links