Streit der Woche: Sind Schockbilder auf Zigarettenschachteln berechtigt?
Zum Nichtrauchertag am 31. Mai plant die WHO eine Kampagne für Schockbilder: Drastische Aufnahmen von Raucherlungen oder fauligen Zähnen sollen auf jeder Schachtel Pflicht werden.
Die Bilder zeigen Raucherlungen, kaputte Zähne oder ein Kleinkind, das Rauch einatmet: So genannte "Schockbilder" auf Zigarettenschachteln warnen weltweit bereits in 22 Ländern vor dem Tabakkonsum.
Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Die Weltgesundheitsorganisation WHO macht dieses Jahr die bildlichen Warnhinweise zum Thema - die so genannten "Schockbilder". Für sie werden Tabakgegner nächste Woche auch in Deutschland eintreten. Motto: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte."
Kanada und Brasilien gehörten zu den ersten Ländern, die optische Warnhinweise zur Pflicht für die Tabakindustrie machten. In Europa folgte Belgien, in Großbritannien tritt eine entsprechende Regelung in diesem Herbst in Kraft. Auch in Deutschland wurden Schockbilder immer wieder diskutiert.
Bisher gibt es die Warnhinweise nur als Text: "Rauchen kann tödlich sein" oder "Rauchen kann zu Durchblutungsstörungen führen und verursacht Impotenz".
Wer möchte, dass der Beitrag zum sonntazstreit mit Foto in der sonntaz erscheint, schicke bitte gleichzeitig per Mail ein jpg-Foto und eine Telefonnummer für Rückfragen an streit@taz.de. Redaktionsschluss: Mittwoch 21 Uhr. Näheres zum Verfahren siehe im "Stichwort" rechts.
Im März erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), in der laufenden Wahlperiode des Bundestags werde es nichts mehr mit einem Gesetz über Schockbilder. Erst müsse geklärt werden, ob die Bilder tatsächlich etwas erreichten.
Dazu wollen Forscher in der nächsten Woche neue Daten vorlegen. Doch was sagen Sie?
Sind Schockbilder wirksam? Oder einfach nur eklig? Sind sie berechtigtes Mittel zur Vorbeugung gegen Krebs und andere Gefahren? Oder hat derartige Abschreckung nichts auf einem legalen Produkt zu suchen?
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