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Streit der WocheGeht Kita-Streik zu weit?

Seit Mai sind Kitas in ganz Deutschland dicht. Jetzts reicht es mal, findet Familienministerin von der Leyen. "Zurück an den Verhandlungstisch!"

Die Kita-MitarbeiterInnen kämpfen für einen Gesundheitstarifvertrag. Bild: dpa

Berlin taz | Der seit Mai andauernde Kita-Streik geht nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu weit. "Niemand hat das Recht, sich jetzt in den Schmollwinkel zurückzuziehen, während tausende Eltern streikbedingt von einem Betreuungsnotstand in den nächsten schlittern", schreibt sie im "Streit der Woche" in der sonntaz. Wenn versucht werde, über die Not der Eltern Druck aufzubauen, gäbe es am Ende nur Verlierer. "Also, zurück an den Verhandlungstisch!"

Bild: taz

Alle Beiträge zum Streit der Woche lesen Sie in der sonntaz am 4./5. Juli 2009 - ab Samstag zusammen mit der taz am Kiosk.

Ver.di-Verhandlungsführer Achim Meerkamp wirft dagegen den kommunalen Arbeitgebern vor, Problemlösungen zu verweigern. Es gehe zu weit, wenn Bürgermeister, die mangelnde Bildungsarbeit beklagten, "keinen Finger krumm machen zur Lösung des Problems", schreibt Meerkamp in der sonntaz. Die Arbeitgeber würden sich "im Sessel zurücklehnen und abwarten in der Hoffnung, die Eltern würden schon irgendwann vor lauter Not auf die Erzieherinnen losgehen".

Seit Mitte Mai streiken Kita-Beschäftigte in verschiedenen Bundesländern, um den Abschluss eines Gesundheitstarifvertrages zu erzwingen. Das jüngste Angebot der Arbeitgeber lehnten die Gewerkschaften ab. Gespräche finden momentan nicht statt. Falls notwendig, soll auch nach den Sommerferien weiter gestreikt werden.

Betroffene Eltern sind wütend. Ja, der Streik tue weh, schreibt Claudia Jansen, Gründerin der Initiative "Elternstreik", in der sonntaz. Er treffe vor allem die Kinder hart. "Unser zweijähriger Sohn war vor dem Streik ein robuster Draufgänger -- nun ist er ein kleiner Junge, der herumgetragen werden möchte, viel weint und unter Schlafstörungen leidet", schreibt Jansen. Sie fordert von den Streikparteien mehr Respekt für die Position der Familien. Ihrer Initiative haben sich in Köln bereits Eltern von 35 Kitas angeschlossen.

Hinter den Streik stellen sich dagegen die Tagesmütter. Der Unmut vieler Eltern zeige nur die Notwendigkeit, in gute Tageseinrichtungen und Kindertagespflegeplätze zu investieren, sagte Renate Braun-Schmid, Vorsitzende des Bundesverbandes für Kindertagespflege, taz.de. "Vielen Tagespflegepersonen geht es gleich. Neben der schlechten Bezahlung finden sie keine berufliche Anerkennung, obwohl die Anforderungen kontinuierlich steigen." Sabina Schutter vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter sagte: "Die Angst, wegen mangelnder Kinderbetreuung den Arbeitsplatz zu verlieren ist verständlich, aber für Alleinerziehende auch ohne Streik an der Tagesordnung."

Im "Streit der Woche" in der sonntaz schreiben neben von der Leyen, Meerkamp und Jansen der Präsident des Kinderschutzbundes Heinz Hilgers, der Sozialwissenschaftler Werner Zettelmeier und Klaus Keller, der seinen Beitrag auf taz.de gestellt hat. Die Münchener Erzieherin Birgit Hammer-Sommer spricht über das Dilemma von Streiks in sozialen Berufen.

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26 Kommentare

 / 
  • A
    Angelika

    Wenn Erzieherinnen ein Schwänzchen hätten, wäre es leicht: Kommunalpolitiker würden gar nicht erst versuchen, sich so billig wie nur möglich aus der Verantwortung zu ziehen. Hoffentlich bleiben die Erzieherinnen so lange hart, bis sie mehr verdienen als die Männer bei der Müllabfuhr, deren sinnvolle Arbeit ich nicht abwerten möchte.

  • P
    Pit

    Am 16.06.09 auf dem Heumarkt Köln heuchelte von der Leyen noch "ich stehe hinter ihnen und ihren Forderungen". Haha... alles Wahlkampf-Lügen. Keiner von der Politprominenz hätte sich auf die Bühne bewegt wären wir nicht mitten im Wahlkampf.

  • S
    Susanne

    Nein, es unverantwortlich die Bedürfnisse der Kinder zu ignorieren. Mein Kind ist normal, war aber gerade in der Eingewöhung als der Streik begann, er ist unter drei. Kita ist jetzt Ausnahme und jeder Tag war anders. Damit kommt ein so kleiner nicht klar. Ob man das traumatiseirt nennt oder anders: mein Kind kommt nicht damit klar, die Erzieherinnen bestätigten, dass die gesamte Gruppe "durch den Wind" ist. Es geht nicht um Bequemlichkeit, ich will nur nicht, dass er durch euren Streik leidet. Die Kinder können sich nicht wehren und können NICHTS dafür. Überlegt euch mal was anderes und zeigt Verantwortung gegenüber den hilflosesten unserer Gesellschaft. Wie soll ich euch Rückhalt geben, wenn mein Kind heult, sobald er das Wort "Kita" hört? Ich soll mich schämen? Ihr seid nicht mehr zu begreifen.

  • R
    Ringo

    Es ist doch unglaublich, unverantwortlich und a-sozial, sich als gewählte Volksvertreterin hinzustellen und die durch Streik verkörperten Forderungen der seit Jahren ignorierten Bedürfnisse und Anliegen der im Grunde wichtigsten ersten "Gesellschaftsausbilder" als zu weitgehend zu kritisieren.

     

    Zu weit gehen viel mehr die bedingslosen Unterstützungen für Banken und die Automobilbranche! Stellen Banken und Autos die Zukunft einer Gesellschaft dar? Ich meine nein.

     

    Solidarität mit den Streikenden!!!

  • L
    Lara

    Ein Kind traumatisiert von einem Streik? Weil die Tür seiner KiTa verschlossen oder seine "Bezugsperson"(anscheinend die Erzieherin) sich mit Transparenten dafür einsetzt, dass so eine wichtige und auch einflussreiche Arbeit mehr gewürdigt wird? Muss das Kind weinen, weil es nun mehr von den Eltern betreut wird oder in eine Elterninitiative geht? Vielleicht sollten alle mal ein wenig mehr darüber nachdenken, dass Erzieherinnen unsere Zukunft (also die Kinder) formen und versuchen aus unseren Kindern verantwortungsvolle, eigenständige, selbstbewusste und neugierige MEnschen zu machen und das sollte entlohnt werden! Als die Bahn gestreikt hat, konnta das jeder nachvollziehen und hier werden schon beinahe an den Haaren herbeigezogene Argumente durch ein weinendes Kind untermauert. Schämt euch! Wer soll das denn glauben?

  • P
    Paul

    Alle Sympathien für die streikenden Angestellten. Sie sind derzeit die einzigen, die es richtig machen. Weiter so!!!

  • DR
    Daniel Rotzinger

    Ich befürworte jede Form von gewaltlosem Widerstand. Leider sind die Kinder das schwächste Glied der Gesellschaft. So gross die Misstände für die berufsausübenden sein mögen, lässt man die Kinder leiden, zieht dies automatisch Fragen nach der Motivation der Mitarbeitenden nach sich.

     

    "Unsere Kinder sollen es besser haben als wir..."

  • P
    Petra

    Endlich die richtigen Worte von Frau v. Leyen! Was soll sonst passieren? natürlich: verhandelt so lange und so schnell wie möglich. Alles andere wäre verdammt ignorant.

  • T
    thewho

    Zu weit???

     

    Von gerechter Entlohnung ist man viel zu weit entfernt.

     

     

    Habe selbst drei Kinder in der Kita und fordere

    - besser muntere - die Erzieher auf ganze Wochen die Einrichtungen zu schließen.

     

    Hilflose Eltern machen sich dann Gedanken, aber immer noch sind es zu viele, die sich die falschen Gedanken machen.

    Und diese Eltern kotzen mich dann so richtig an, wenn sie nicht mal den Mum aufbringen sich direkt bei den Streikenden zu beschweren.

    Bei solchen Eltern "tuen" mir die Kinder leid!

     

    faust ballen, weiter machen

    Grüße aus Norbaden

  • R
    Rita

    Am besten wäre ein Generalstreik. Die Eltern, die vom Kita-Streik betroffen sind, sollten einfach auch alle streiken, sofern sie ebenfalls Arbeitgeber haben, die sie so ausbeuten, wie der Staat die Erzieher ihrer Kinder! Mein Kind ist zum Glück im KinderLADEN...so konnte ich mich wunderbar am bundesweiten Bildungsstreik beteiligen! Eine Hand wäscht die andere...Dass Usch v.d.L. so reagiert ist doch klar...wer sich dadurch entsolidarisieren lässt, ist nichts weiter als ein Instrument des gegen ihn/sie selbst arbeitenden Kapitalismus!

  • M
    Mabuse

    Die Lösung ist einfach: Der Arbeitgeber geht auf die Forderungen der Kita-Bediensteten ein. Forderungen, die zu Beginn, und auch jetzt noch, die große Mehrheit - auch Ministerin v. d. Leyen - berechtigt fand.

     

    Leider stellt sich der Arbeitgeber, die Kommunen, stur. Das Ergebnis ist der Streik. - Denn ein anderes Druckmittel als den Streik haben die Bediensteten nicht! - Verhandlungen, während der Kita-Betrieb normal weiterläuft, werden nie zu besseren Bedingungen führen. Ohne das Druckmittel Streik werden die Kommunen die Verhandlungen führen nach dem Motto "gut, dass wir darüber geredet haben" und sich ins Fäustchen lachen. Der Arbeitgeber hat ja dann, was er wollte: Kitabetrieb zu den gleichen Bedingungen wie zuvor, den gleichen schlechten Bedingungen, die die Bediensteten zu ihrem Streik trieben.

  • B
    bichette

    eine familienministerin, die sich nicht hinter die berechtigten forderungen dieser streikenden stellt, hat eigentlich ausgedient. für bessere erziehung und ausbildung das wort ergreifen und dann, wenn es zum schwur kommt, sich zurückziehen, ist keine politik sondern ein schlechter scherz. um nicht den ausdruck schwindel zu verwenden, wenn es um die glaubwürdigkeit dieser verlogenen familienpoltik geht. die arbeitgeber sitzen diesen streik einfach aus,und benützen die eltern als willkommene helfer, weil sie wissen, dass diesen der geduldsfaden reissen wird. die streikenden hätten schon längst die zähne zeigen müssen. und nicht nur punktuell und kurzfristig, sondern bundesweit eine anhaltenden harte haltung zeigen müssen. mit kleinen stichen ist hartgesottenen kommunalpolitikern nicht beizukommen. in zukunft wird dies noch schwieriger, wenn es bei den finanzproblemen um ernstzunehmende prioritätsstreitigkeiten gehen wird. darum, kindergärnterinnen, erzieherinnen - wenn nicht jetzt, wann dann?

  • RH
    rare hog

    zu einem streik gehören immer zwei. warum sind die eltern nur auf die streikenden wütend? haben erzieherinnen, busfahrer, krankenschwestern nicht das selbe recht zu streiken wie die, die jetzt so furchtbar wütend sind? warum solidarisieren sich die eltern nicht mit den erzieherinnen und üben druck auf die arbeitgeber aus? ach so, es ist ja viel leichter, nach unten zu treten ...

    nur, dass die kinder nicht von frau von der Leyen erzogen werden, sondern von erzieherinnen, die sich immer mehr verarscht vorkommen. wirklich extrem clever, ausgerechnet auf die einzuschlagen, von denen man was will (gute kinderbetreuung), das spricht für eine unglaubliche soziale intelligenz!

  • A
    Angelika

    Wenn Erzieherinnen ein Schwänzchen hätten, wäre es leicht: Kommunalpolitiker würden gar nicht erst versuchen, sich so billig wie nur möglich aus der Verantwortung zu ziehen. Hoffentlich bleiben die Erzieherinnen so lange hart, bis sie mehr verdienen als die Männer bei der Müllabfuhr, deren sinnvolle Arbeit ich nicht abwerten möchte.

  • P
    Pit

    Am 16.06.09 auf dem Heumarkt Köln heuchelte von der Leyen noch "ich stehe hinter ihnen und ihren Forderungen". Haha... alles Wahlkampf-Lügen. Keiner von der Politprominenz hätte sich auf die Bühne bewegt wären wir nicht mitten im Wahlkampf.

  • S
    Susanne

    Nein, es unverantwortlich die Bedürfnisse der Kinder zu ignorieren. Mein Kind ist normal, war aber gerade in der Eingewöhung als der Streik begann, er ist unter drei. Kita ist jetzt Ausnahme und jeder Tag war anders. Damit kommt ein so kleiner nicht klar. Ob man das traumatiseirt nennt oder anders: mein Kind kommt nicht damit klar, die Erzieherinnen bestätigten, dass die gesamte Gruppe "durch den Wind" ist. Es geht nicht um Bequemlichkeit, ich will nur nicht, dass er durch euren Streik leidet. Die Kinder können sich nicht wehren und können NICHTS dafür. Überlegt euch mal was anderes und zeigt Verantwortung gegenüber den hilflosesten unserer Gesellschaft. Wie soll ich euch Rückhalt geben, wenn mein Kind heult, sobald er das Wort "Kita" hört? Ich soll mich schämen? Ihr seid nicht mehr zu begreifen.

  • R
    Ringo

    Es ist doch unglaublich, unverantwortlich und a-sozial, sich als gewählte Volksvertreterin hinzustellen und die durch Streik verkörperten Forderungen der seit Jahren ignorierten Bedürfnisse und Anliegen der im Grunde wichtigsten ersten "Gesellschaftsausbilder" als zu weitgehend zu kritisieren.

     

    Zu weit gehen viel mehr die bedingslosen Unterstützungen für Banken und die Automobilbranche! Stellen Banken und Autos die Zukunft einer Gesellschaft dar? Ich meine nein.

     

    Solidarität mit den Streikenden!!!

  • L
    Lara

    Ein Kind traumatisiert von einem Streik? Weil die Tür seiner KiTa verschlossen oder seine "Bezugsperson"(anscheinend die Erzieherin) sich mit Transparenten dafür einsetzt, dass so eine wichtige und auch einflussreiche Arbeit mehr gewürdigt wird? Muss das Kind weinen, weil es nun mehr von den Eltern betreut wird oder in eine Elterninitiative geht? Vielleicht sollten alle mal ein wenig mehr darüber nachdenken, dass Erzieherinnen unsere Zukunft (also die Kinder) formen und versuchen aus unseren Kindern verantwortungsvolle, eigenständige, selbstbewusste und neugierige MEnschen zu machen und das sollte entlohnt werden! Als die Bahn gestreikt hat, konnta das jeder nachvollziehen und hier werden schon beinahe an den Haaren herbeigezogene Argumente durch ein weinendes Kind untermauert. Schämt euch! Wer soll das denn glauben?

  • P
    Paul

    Alle Sympathien für die streikenden Angestellten. Sie sind derzeit die einzigen, die es richtig machen. Weiter so!!!

  • DR
    Daniel Rotzinger

    Ich befürworte jede Form von gewaltlosem Widerstand. Leider sind die Kinder das schwächste Glied der Gesellschaft. So gross die Misstände für die berufsausübenden sein mögen, lässt man die Kinder leiden, zieht dies automatisch Fragen nach der Motivation der Mitarbeitenden nach sich.

     

    "Unsere Kinder sollen es besser haben als wir..."

  • P
    Petra

    Endlich die richtigen Worte von Frau v. Leyen! Was soll sonst passieren? natürlich: verhandelt so lange und so schnell wie möglich. Alles andere wäre verdammt ignorant.

  • T
    thewho

    Zu weit???

     

    Von gerechter Entlohnung ist man viel zu weit entfernt.

     

     

    Habe selbst drei Kinder in der Kita und fordere

    - besser muntere - die Erzieher auf ganze Wochen die Einrichtungen zu schließen.

     

    Hilflose Eltern machen sich dann Gedanken, aber immer noch sind es zu viele, die sich die falschen Gedanken machen.

    Und diese Eltern kotzen mich dann so richtig an, wenn sie nicht mal den Mum aufbringen sich direkt bei den Streikenden zu beschweren.

    Bei solchen Eltern "tuen" mir die Kinder leid!

     

    faust ballen, weiter machen

    Grüße aus Norbaden

  • R
    Rita

    Am besten wäre ein Generalstreik. Die Eltern, die vom Kita-Streik betroffen sind, sollten einfach auch alle streiken, sofern sie ebenfalls Arbeitgeber haben, die sie so ausbeuten, wie der Staat die Erzieher ihrer Kinder! Mein Kind ist zum Glück im KinderLADEN...so konnte ich mich wunderbar am bundesweiten Bildungsstreik beteiligen! Eine Hand wäscht die andere...Dass Usch v.d.L. so reagiert ist doch klar...wer sich dadurch entsolidarisieren lässt, ist nichts weiter als ein Instrument des gegen ihn/sie selbst arbeitenden Kapitalismus!

  • M
    Mabuse

    Die Lösung ist einfach: Der Arbeitgeber geht auf die Forderungen der Kita-Bediensteten ein. Forderungen, die zu Beginn, und auch jetzt noch, die große Mehrheit - auch Ministerin v. d. Leyen - berechtigt fand.

     

    Leider stellt sich der Arbeitgeber, die Kommunen, stur. Das Ergebnis ist der Streik. - Denn ein anderes Druckmittel als den Streik haben die Bediensteten nicht! - Verhandlungen, während der Kita-Betrieb normal weiterläuft, werden nie zu besseren Bedingungen führen. Ohne das Druckmittel Streik werden die Kommunen die Verhandlungen führen nach dem Motto "gut, dass wir darüber geredet haben" und sich ins Fäustchen lachen. Der Arbeitgeber hat ja dann, was er wollte: Kitabetrieb zu den gleichen Bedingungen wie zuvor, den gleichen schlechten Bedingungen, die die Bediensteten zu ihrem Streik trieben.

  • B
    bichette

    eine familienministerin, die sich nicht hinter die berechtigten forderungen dieser streikenden stellt, hat eigentlich ausgedient. für bessere erziehung und ausbildung das wort ergreifen und dann, wenn es zum schwur kommt, sich zurückziehen, ist keine politik sondern ein schlechter scherz. um nicht den ausdruck schwindel zu verwenden, wenn es um die glaubwürdigkeit dieser verlogenen familienpoltik geht. die arbeitgeber sitzen diesen streik einfach aus,und benützen die eltern als willkommene helfer, weil sie wissen, dass diesen der geduldsfaden reissen wird. die streikenden hätten schon längst die zähne zeigen müssen. und nicht nur punktuell und kurzfristig, sondern bundesweit eine anhaltenden harte haltung zeigen müssen. mit kleinen stichen ist hartgesottenen kommunalpolitikern nicht beizukommen. in zukunft wird dies noch schwieriger, wenn es bei den finanzproblemen um ernstzunehmende prioritätsstreitigkeiten gehen wird. darum, kindergärnterinnen, erzieherinnen - wenn nicht jetzt, wann dann?

  • RH
    rare hog

    zu einem streik gehören immer zwei. warum sind die eltern nur auf die streikenden wütend? haben erzieherinnen, busfahrer, krankenschwestern nicht das selbe recht zu streiken wie die, die jetzt so furchtbar wütend sind? warum solidarisieren sich die eltern nicht mit den erzieherinnen und üben druck auf die arbeitgeber aus? ach so, es ist ja viel leichter, nach unten zu treten ...

    nur, dass die kinder nicht von frau von der Leyen erzogen werden, sondern von erzieherinnen, die sich immer mehr verarscht vorkommen. wirklich extrem clever, ausgerechnet auf die einzuschlagen, von denen man was will (gute kinderbetreuung), das spricht für eine unglaubliche soziale intelligenz!