Streit der Woche: Wählen Sie taktisch oder mit Herz?
Spätestens am Sonntag liegt der Zettel zur Bundestagswahl vor uns. Viele Kreise rechts, viele Kreise links und dazwischen die Frage: Wer von mir wählt - Kopf oder Herz?
Bei kaum einer Bundestagswahl wurde soviel über taktisches Wählen geredet wie bei dieser. In einem Fünf-Parteien-System mit wenig Chance auf eine linke Koalition wählt selbst bei vielen Idealisten erstmals der Taschenrechner.
Nicht mit dem Gewissen vereinbar, widersprechen die Herz-Wähler. Wer so denke, gebe alle Hoffnungen im Vorfeld auf. Eine Wahl sei dazu da, Programme zu unterstützen, die man für richtig hält und nicht zähneknirschend das kleinere Übel. Politik lebe schließlich von Überzeugungen.
Was bringt es, die Partei zu wählen, hinter der man am Meisten steht, wenn man durch ihre Wahl wissentlich das Gegenteil hervorruft, fragen die Skeptiker. Zum Beispiel, wenn man den chancenlosen Direktkandidaten einer kleinen Partei ankreuzt und damit in der Folge der CDU so viele Überhangmandate beschert, dass es ohne Mehrheit bei den Zweitstimmen am Ende für Schwarz-Gelb reicht. Dann doch lieber gleich mit Verstand.
Wie machen Sie es - wählen Sie taktisch oder mit Herz?
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